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Finnische Studie zeigt: "Burnout"-Syndrome sind häufig Vorboten und Warnsignale für Frühverrentungen

Artikel 1627 Eine finnische Verlaufsstudie mit 3.125 Männern und Frauen im Alter von 30-60 Jahren hat jetzt gezeigt, dass "Burnout"-Syndrome häufig Vorboten vorzeitiger Verrentungen wegen Berufsunfähigkeit sind und daher im Betrieb auch als Alarmsignal und Hinweis auf einen Veränderungsbedarf gewertet werden sollten. Die einbezogenen Erwerbstätigen waren Teilnehmer an der sogenannten "Health 2000 Study", einer interdisziplinär angelegten epidemiologischen Studie in Finnland, bei der in den Jahren 2000-2001 verschiedene Daten bei einer repräsentativen Stichprobe 30-60jähriger Männer und Frauen gesammelt wurden. Dazu zählten zunächst einmal Informationen über psychische Störungen und körperliche Beeinträchtigungen, die anhand von Fragebögen gewonnen wurden.

Besonderes Interesse galt jedoch Indikatoren für ein "Burnout"-Syndrom. Gemessen wurde dies mit einem speziellen Fragebogen, dem "Maslach Burnout Inventory-General Survey", dem am häufigsten verwendeten Instrument zur Erfassung des Ausgebranntseins. Dieser erfasst mit insgesamt 16 Fragen drei unterschiedliche Aspekte des Burnout: Erschöpfung (z.B. "Am Ende eines Arbeitstages fühle ich mich ausgelaugt"), Zynismus ("In Bezug auf meine Arbeit empfinde ich mittlerweile kaum noch Begeisterung") und verminderte berufliche Effektivität ("Ich glaube, dass ich gut bin in meinem Beruf"). Alle Fragen sind auf einer siebenstufigen Skala von 0 (niemals) bis 7 (täglich) einzustufen.

All diese Informationen wurden dann mit offiziellen staatlichen Daten zu Verrentungen und Rentenursachen aus dem Jahre 2004 verknüpft. Zunächst zeigte sich, dass von den Teilnehmern 113 Personen vorzeitig verrentet worden waren:
• 22% derjenigen, die 2000/2001 schwere Anzeichen eines Burnout gezeigt hatten,
• 6% mit mildem Burn out und
• 2% der Personen ohne Hinweise auf ein Erschöpfungssyndrom.

In einer multivariaten Analyse, bei der viele gesundheitliche und sozialstatistische Merkmale mitberücksichtigt wurden (unter anderem: Alter Geschlecht, Familienstand, Stellung im Beruf, Branche und Wirtschaftsbereich der Erwerbstätigkeit, psychische Störungen sowie körperliche Beeinträchtigungen und Erkrankungen zu Beginn der Studie) zeigte sich dann: Für jeden Anstieg auf der Burnout-Skala um 1 Punkt ergibt sich ein um 49% erhöhtes Risiko für eine vorzeitige spätere Verrentung aus gesundheitlichen Gründen. Als besonders vorhersagekräftig erwies sich dabei die Teilskala "Erschöpfung". Die häufigsten Krankheitsursachen der Frühverrentungen waren "muskulo-skeletale" Erkrankungen (z.B. Wirbelsäulenerkrankungen, Arthrose) und psychische Störungen.

Die Erfassung von Burnout-Indikatoren und speziell von Erschöpfungs-Gefühlen noch während der Erwerbstätigkeit wäre nach Ansicht der Wissenschaftler ein sehr zuverlässiges Instrument, um überhöhte berufliche Belastungen (bzw. so von Arbeitnehmern erlebte Anforderungen) frühzeitig zu identifizieren und nach Wegen zu suchen, um Beschäftigte bis zum normalen Rentenalter in der Erwerbstätigkeit zu behalten. Sie empfehlen in der Diskussion ihrer Befunde sogar, Beschäftigte regelmäßig auf Burnout-Indikatoren durch betriebliche Gesundheitsdienste überprüfen zu lassen, um so die gesellschaftlichen Kosten von Frühverrentungen zu reduzieren und Arbeitnehmern eine langfristige Teilhabe an der Erwerbstätigkeit zu ermöglichen.

Kostenloses Abstract: K Ahola, R Gould, M Virtanen, T Honkonen, A Aromaa, J Lönnqvis: Occupational burnout as a predictor of disability pension: a population-based cohort study (Occupational and Environmental Medicine 2009;66:284-290doi:10.1136/oem.2008.038935)

Gerd Marstedt, 23.8.09