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ErzieherInnen zwischen wachsenden Anforderungen an frühkindliche Bildung, hohen Beanspruchungen und "das ist nicht finanzierbar" (2.6.15)
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Wie oft werden Sie während wichtiger Arbeiten unterbrochen? Wenn oft, könnte dies auch die Qualität ihrer Arbeit beeinträchtigen! (15.7.14)
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Haben sich die Arbeitsbedingungen von Pflegekräften in Krankenhäusern zwischen 2003 und 2008 verändert und wie? (11.2.11)
Psychische Erkrankungen: Viel "Epidemie" und relativ wenig evident wirksame Präventionsmaßnahmen in der Arbeitswelt (25.11.10)
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Arbeitssicherheit und Gesundheitsförderung: Probleme und Interessen älterer Arbeitnehmer (31.7.10)
Sie wissen, was sie tun! "National Research Council" der USA analysiert Sicherheitsrisiken des US-Biowaffenlabors Fort Detrick (11.4.10)
Berufliche Mobilität vom Fernpendeln bis zum Umzug verschlechtert den Gesundheitszustand und fördert depressive Verstimmungen (16.3.10)
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Lieber krank feiern als krank arbeiten oder umgekehrt!? Was fördert oder hemmt die beiden Umgangsweisen mit Krankheit? (22.1.10)
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"Immer an der Spitze!" - Arbeitsbedingungen und Belastungen der Gesundheits- und Krankenpfleger/innen (29.8.09)
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Stress bei der Arbeit schadet der Gesundheit - ganz besonders bei Arbeitnehmern mit niedrigem beruflichem Status (14.3.2008)
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WSI-Studie: Arbeitszeitregelungen mit hohen Gesundheitsrisiken nehmen seit den 90er Jahren erheblich zu

Artikel 1302 Arbeitnehmer in Deutschland arbeiten zunehmend häufiger in Wechselschicht, nachts oder haben eine Arbeitszeit von deutlich über 40 Wochenstunden. Die damit verbundenen physischen und psychischen Belastungen stellen ein hohes Risiko für frühen Gesundheitsverschleiß dar. Eine Studie von Hartmut Seifert, Leiter des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, hat jetzt deutlich gemacht, dass mit diesen Trends auch eine Umsetzung der Beschlüsse zum Renteneintritt mit 67 Jahren massiv gefährdet ist.

Jeder sechste Neu-Rentner ging 2006 wegen verminderter Erwerbsfähigkeit in den Ruhestand. Diese hohe Quote könnte Bestand haben - denn mehr als die Hälfte der derzeit Beschäftigten erwartet, dass sie im höheren Alter kaum noch arbeitsfähig sein werden. "Sollten sich die Arbeitszeittrends der letzten Jahre fortsetzen, werden sich die Bedingungen für einen längeren Verbleib im Berufsleben verschlechtern", warnt Hartmut Seifert, Leiter des WSI. Vor allem die gleichzeitigen Trends von zu langer und atypisch gelegener Arbeitszeit während der Nacht und im Schichtbetrieb bringen höhere Belastungen mit sich.

Die Studie verweist einerseits auf längere Arbeitszeiten: Wer eine Vollzeitstelle hat, arbeitet zunehmend länger. Von 2002 bis 2007 stieg die durchschnittliche Wochenarbeitszeit um etwa 40 Minuten auf 40,3 Stunden. Fast jeder Dritte leistet 42 und mehr Stunden - obwohl die Effizienz nach der achten Arbeitsstunde deutlich abnimmt und das Unfallrisiko steigt. Seifert weist auf ein weiteres Problem hin: Nach einem langen Arbeitstag fällt es schwer, noch Zeit und Energie für Weiterbildung aufzubringen.



Von zunehmender Bedeutung sind aber auch atypische Arbeitszeiten: Seit den 90er-Jahren wächst der Anteil der Beschäftigten mit Wechselschichten spürbar. Jeder Siebte arbeitet nachts, jeder Sechste im Schichtdienst. Damit sind Risiken verbunden: "Nachtarbeit und Wechselschichtarbeit gefährden die Gesundheit. Schlafstörungen, Magen- und Verdauungsbeschwerden oder Herzschmerzen treten häufiger auf als bei Beschäftigten mit Normalarbeitszeit, die durchschnittliche Krankheitsdauer ist länger."

Wie sehen Arbeitsbedingungen aus, die Beschäftigten einen langen Verbleib im Erwerbsleben ermöglichen? Seifert zufolge ist es vorrangig, den Trend zu längeren Arbeitszeiten zu stoppen. Außerdem empfiehlt er, keine Anreize mehr zu setzen, sich phasenweise zu überarbeiten: Statt Geldzuschläge für Nacht- und Schichtarbeit wäre ein zügiger Freizeitausgleich denkbar. Auch die Altersteilzeit kann helfen, Belastungen zu dosieren. Und wer über Jahre nachts und in Schichten gearbeitet hat, sollte in den Genuss eines vorzeitigen Renteneintritts ohne Abschläge oder verminderte Arbeitszeiten kommen.

• Kurzfassung: "Trend zu ungesunden Arbeitszeiten" (Aufsatz in Böcklerimpuls 12/2008, 1 Seite)
• Langfassung: Hartmut Seifert: Alternsgerechte Arbeitszeiten (Aus Politik und Zeitgeschichte, APuZ 18-19/2008)

Gerd Marstedt, 27.7.2008