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WHO-Krebsforschungszentrum: Schichtarbeit und Nachtarbeit mit "hoher Wahrscheinlichkeit krebserregend"

Artikel 1045 So bekannt die Krebsrisiken gefährlicher Arbeitsstoffe wie beispielsweise von Bleifarbe, ultravioletten Strahlen, diversen Schwermetalle oder von PCB sind und zu den Kernthemen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes gehören, so wenig wurde eine Arbeitszeitform wie regelmäßige Nachtarbeit bisher als Krebsrisiko betrachtet und behandelt. Wenn Nachtarbeit als "ungesund" thematisiert wurde, geschah es bisher wegen vergleichsweise geringfügiger gesundheitlicher Probleme wie Schlaflosigkeit, Gereiztheit oder Verdauungsstörungen.

Nach der Sichtung mehrerer aktueller Studien über die Gesundheit insbesondere von Frauen, die in wechselnden Schichten mit Nachtarbeit arbeiten, veröffentlichten die WHO-Krebsforscher im Lyoner IARC (International Agency for Research on Cancer) zunächst in einer knappen Pressemitteilung Nr. 180 vom 5. Dezember 2007 ihre neue Risikobewertung.

Dieses Risiko kommt danach dadurch zustande, dass Nachtarbeit im Schichtdienst mit unregelmäßigen Arbeitsperioden die biologische Uhr durcheinander. Krankenschwestern und Stewardessen, die über lange Zeit immer wieder Nachtschichten arbeiten, haben demzufolge eindeutig ein höheres Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Auch wenn dieses Risiko nach Angaben der WHO von den Experten als "mäßig" eingestuft wird, ist es "ein reales Risiko". "Der Organismus funktioniert nach dem Wechselspiel von Tag und Nacht. Licht unterbricht die Produktion des Hormons Melatonin, das der Körper normalerweise nachts ausschüttet. Die Unterdrückung des Melatonins begünstigt demnach die Entstehung von Tumoren, während die Veränderung des Schlaf-Wach-Rhythmus Gene durcheinanderbringt, die ebenfalls im Zusammenhang mit der Tumorentstehung stehen." Ob dies bei Männern generell auch so verläuft, ist im Moment nicht bekannt. Bekannt ist nur ein erhöhtes Risiko von Piloten, an Prostatakrebs zu erkranken. Mindestens bei Stewardessen und Piloten könnten aber auch noch andere Faktoren eine Rolle spielen: Zum Beispiel kosmische Strahlungen.

Der Leiter des IARC-"Monographs Programm", Vincent Cogliano, bewertet die Relevanz und die weitere Arbeit an diesem Thema in der Presserklärung so: "Fast 20% der erwerbstätigen Bevölkerung in Europa und Nordamerika arbeiten in Schichtarbeit, am häufigsten im Gesundheitswesen, der Industrie, im Transport- und Kommunikationswesen sowie in der Gastronomie. Bis heute haben die meisten Studien die Entstehung von Brustkrens bei Krankenschwestern und Stewardessen untersucht. Es ist erscheint unnötig, weitere Studien durchzuführen um die Krebsrisiken auch noch für andere Berufsgruppen und Krebsarten festzustellen.".

Eine etwas längere Darstellung der dieser Risikobewertung zugrundeliegenden Arbeiten veröffentlichte die IARC-Arbeitsgruppe unter Leitung von Kurt Straif unter der Überschrift "Carcinogenicity of shift-work, painting, and fire-fighting" in der Fachzeitschrift "Lancet Oncology" (2007; 8:1065-1066). Wer den Link nutzen will, muss sich aber vorher bei der Zeitschrift "The Lancet" kostenfrei als Nutzer eintragen.

Eine umfassende Veröffentlichung als IARC-Monographie Nr. 98 (IARC. IARC monographs on the evaluation of carcinogenic risks to humans. Volume 98. Shift-work, painting and fire-fi ghting. Lyon: International Agency for Research on Cancer) erscheint 2008.

Eine im Juli 2006 veröffentlichte Untersuchung über das Risiko von Prostatakarzinomen bei japanischen Schichtarbeitern und eine bereits im Jahr 2001 veröffentlichte Studie über Brustkrebsrisiken bei Krankenschwestern mit Nachtarbeit unterstreichen aber auch schon, auf der Basis welcher Forschungsergebnisse die WHO zu ihrer aktuellen Risikobewertung gekommen ist.

Die wesentlichen Ergebnisse der im "American Journal of Epidemiology" (2006. 164(6):549-555) vorgestellten Studie "Prospective Cohort Study of the Risk of Prostate Cancer among Rotating-Shift Workers: Findings from the Japan Collaborative Cohort Study" von Kubo et al. basieren auf einer systematischen Erhebung sämtlicher Arbeitszeitformen und Prostatakrebserkrankungen zwischen 1988 und 2001 bei 14.052 erwerbstätigen japanischen Männern. Nach dem rechnerischen Ausschluss des möglichen Einflusses des Alters, der möglichen Familienhistorie mit dieser Krebsart, gesundheitsschädigenderer Verhaltensweisen (Rauchen, Alkoholkonsum), Gewicht, Arbeitstyp, körperliche Beanspruchung durch die Arbeit, Bildungsstand, Stressniveau und des Familienstands, gab es statistisch hochsignikante Unterschiede der Prostatarisiken: Dieses Risiko war bei Arbeitern mit wechselnder Schichtarbeit einschließlich Nachtarbeit dreimal so hoch wie bei Arbeitern, die lediglich tagsüber arbeiten (relatives Risiko = 3,0, 95% und Konfidenzintervall: 1,2; 7,7). Wer nur in Nachtschicht arbeitete hatte lediglich ein geringfügig erhöhtes und auch statistisch nicht signifikantes Erkrankungsrisiko.

Der 7 Seiten umfassende Aufsatz von Kubo et al. ist komplett und kostenfrei herunterladbar.

Mit den möglichen Risiken von Nachtschichtarbeit für Brustkrebs bei Krankenschwestern befassten sich Eva Schernhammer et al. bereits 2001 in dem Aufsatz "Rotating night shifts and risk of breast cancer in women participating in the Nurses' Health Study", der im US-"Journal of the National Cancer Institute" erschien (2001 17. Oktober; 93: 1563-1568).

Dazu befragten die Forscher im Jahr 1988 78.562 Krankenschwestern, mit keinerlei Brustkrebs-Vorgeschichte, unter welchen Arbeitszeitformen sie bisher gearbeitet hatten. Diese Personengruppe wurde die nächsten 10 Jahre weiter beobachtet. In einer Analyse, in der erneut der mögliche Einfluss der bereits weiter oben aufgezählten so genannten Confounder ausgeschlossen wurde, zeigten sich folgende Ergebnisse:

• Frauen, die 30 Jahre oder länger in Wechselschichten auch in der Nacht arbeiteten, hatten im Vergleich mit Nur-Tagschicht-Krankenschwestern ein statistisch signifikant ehöhtes Risiko für Brustkrebs (relatives Risiko = 1,36).
• Ihre Kolleginnen, die weniger als 30 Jahre in Wechselschicht mit Nachtarbeit arbeiteten, hatten ein kleineres und nur knapp die Signifikanz verfehlendes Brustkrebs-Risiko (relatives Risiko =1.08).
• In einer in diesem Aufsatz zitierten Studie ergaben sich ähnliche Resuktate: Hier wurden 813 Frauen mit Brustkrebs mit 793 altersgleichen Frauen ohne eine derartige Erkrankung hinsichtlich ihren Arbeitszeitformen verglichen. Diejenigen, die in den letzten Jahren regelmäßig in Nachtschicht arbeiteten, hatten - mehrfach standardisiert - ein 1.6faches Brustkrebsrisiko. Die Frauen, die aus welchen Gründen auch immer mindestens zwischen 2 und drei Nächte in der Woche keinen unterbrechungsfreien Schlaf erhält, haben sogar noch ein etwas höheres Brustkrebsrisiko (relatives Risiko = 1,7).

Trotz dieser Studien und der Risikobewertung der WHO ist aber keine Ursache-Wirkungsrelation zwischen Brustkrebs und der fehlenden Lichtexposition in Nachtschichten bewiesen.

Vom Aufsatz "Rotating night shifts and risk of breast cancer in women participating in the Nurses' Health Study" ist ein Abstract oder auch kostenfrei die 6seitige Vollversion erhältlich.

Wiederum unter Leitung von Eva Schernhammer veröffentlichte eine Gruppe von Medizinern und Epidemiologen 2003 eine weitere, auf Daten der "Nurses' Health Study" beruhende Studie zum Zusammenhang des Auftretens anderer Krebserkrankungen, d. h. konkret von Dickdarmkrebs mit Nachtschichtarbeit.

Das Abstract zu dem im "JNCI (Journal of the National Cancer Institute) (2003 95(11): 825-828) veröffentlichten Aufsatz "Night-Shift Work and Risk of Colorectal Cancer in the Nurses' Health Study" fasst die Datenbasis und das wichtigste Ergebnis so zusammen: "Wir haben 602 neue Fälle von Darmkrebs bei 78.586 Frauen erfasst, die wir von 1988-1998 beobachtet haben. Im Vergleich zu Frauen, die nie in Wechselschicht gearbeitet haben, ist das Risiko für Frauen, die solche Schichtarbeit mindestens 15 Jahre lang ausgeübt haben (mindestens dreimal monatlich) etwa 1.4mal so hoch."

Auch von diesem Aufsatz gibt es kostenfrei das vollständige Abstract und die vierseitige Vollversion einzusehen und herunterzuladen.

Bernard Braun, 8.12.2007