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Alle Jahre wieder: "Jobmotor Gesundheitswesen" im neunten Jahr im "Leerlauf".

Artikel 1057 Wie jedes Jahr veröffentlicht das Statistische Bundesamt kurz vor Weihnachten eine differenzierte Statistik der "Beschäftigung im Gesundheitswesen". Angesichts der von fast allen gesellschaftlichen Gruppen auch im letzten Kalenderjahr wieder verbreiteten Gewissheit, das Gesundheitswesen stelle einen der wenigen "Jobmotoren" in Deutschland dar, lohnt sich mehr als ein Blick auf die Zahlen.

Das Statistische Bundesamt überschreibt zunächst seine Pressemitteilung vom 13. Dezember 2007 mit der frohen Botschaft: "Beschäftigung im Gesundheitswesen 2006 um 0,8% gestiegen". So waren zum 31. Dezember 2006 rund 4,3 Millionen Menschen in Deutschland und damit etwa jeder neunte Beschäftigte im Gesundheitswesen tätig. Zwischen 2005 und 2006 stieg die Zahl der Arbeitsplätze im Gesundheitswesen um 34.000. Das entspricht einem Beschäftigungswachstum von 0,8%. Welche Teilbereiche des tiefgegliederten Gesundheitswesens zu diesem Gesamtwachstum der Anzahl von Beschäftigten wie beigetragen haben stellen die Wiesbadener Statistiker auch dar: "Während die Beschäftigung im Gesundheitswesen im Jahr 2004 lediglich um 14 000 Personen (+ 0,3%) zunahm, waren 2005 mit einem Plus von 28.000 (+ 0,6%) und 2006 mit einem erneuten Anstieg von 34.000 Beschäftigten (+ 0,8%) wieder deutlichere Zuwächse zu verzeichnen. Diese sind vor allem auf 22.000 zusätzliche Arbeitsplätze in den Gesundheitsdienstberufen (beispielsweise Ärzte und Gesundheits- und Krankenpfleger) und in den sozialen Berufen (+ 11.000), wie Altenpfleger, zurückzuführen. Die Beschäftigung in sonstigen Gesundheitsfachberufen (zum Beispiel Pharmakanten) und in anderen Berufen des Gesundheitswesens (zum Beispiel Reinigungskräfte) blieb 2006 mit einem leichten Anstieg von jeweils 1.000 Personen nahezu konstant. Nur im Gesundheitshandwerk (zum Beispiel Augenoptiker) gab es 2006 rund 1.000 Beschäftigte weniger als im Vorjahr." Der Anteil der Beschäftigten im Gesundheitswesen betrug 1997 4,107 Millionen, d. h. die Zunahme der Köpfe betrug 4,9%.

Der relativ größte Teil der Personen, nämlich 84%, arbeitete im Jahr 2006 in Einrichtungen der ambulanten sowie stationären und teilstationären Gesundheitsversorgung. In der ambulanten Gesundheitsversorgung gab es 2006 mit einem Plus von 7.000 Personen einen schwächeren Zuwachs als im Vorjahr (+ 16 000). Einen Beschäftigungsanstieg gab es 2006 vor allem in stationären und teilstationären Einrichtungen (+ 16.000 Personen) und zwar dort fast ausschließlich im Pflegebereich. Nachdem das Krankenhauspersonal in den drei Jahren von 2003 bis 2005 um insgesamt 50.000 Beschäftigte abnahm, gab es 2006 erstmals wieder einen leichten Anstieg (+ 1.000 Personen).

Weitere Einzelheiten, darunter die jährliche Entwicklung seit 1997 findet der Interessent in den Tabellen Beschäftigte im Gesundheitswesen nach Art der Beschäftigung und Berufen oder nach Art der Beschäftigung und der Einrichtung oder der Art der Einrichtung und Berufen.
Er kann dabei eine gröbere (z. B. "Vorleistungsindustrie") oder feinere (z. B. pharmazeutische Industrie, medizinische Laboratorien und Großhandel) Betrachtungsweise wählen.

Eine vierte Tabelle enthält dann auch für 2006 die Daten, die zumindest einen wichtigen Aspekt der gesamten Beschäftigungsdiskussion, wenn nicht sogar den gravierendsten enthalten. Es geht um den Stand und die Entwicklung der Vollzeitkräfte oder der vollzeitäquivalenten Beschäftigungsverhältnisse in Kontrast zu der bisher betrachteten Entwicklung der Anzahl von beschäftigten Personen, ob mit 40 oder 10 Stunden die Woche.

Von den 4,3 Millionen Beschäftigten im Gesundheitswesen besaßen 2006 60% eine Vollzeitstelle, der Rest der Beschäftigten verteilte sich auf eine breite Palette von Teilzeit- und Minijobs.
Rechnet man alle Teilzeitbeschäftigungen zu Vollzeitstellen zusammen, berechnet also so genannte Vollzeitäquivalente oder Vollkräfte mit voller tariflicher Arbeitszeit, kommt man 2006 auf 3,315 Millionen.

Nach Lesart des Statistischen Bundesamt "stagnierten" die Vollkräfte 2006 mit einem leichten Zuwachs von 1.000 (tatsächlich handelt es sich um rund 2.000) nahezu, "denn der Anstieg der Teilzeitbeschäftigten um 3,0% und der geringfügig Beschäftigten um 5,0% wurde durch den Rückgang der Vollzeitbeschäftigung um 0,9% fast relativiert." Zu Recht weist das Bundesamt auf das Jahr 2005 hin, in dem das Vollzeitäquivalent mit einem Minus von 23.000 (- 0,7%) noch rückläufig war.
So erfreulich aus beschäftigungspolitischer Sicht diese Veränderung gegenüber dem Trend des Vorjahres sein mag, findet man in den Tabellen des Amtes aber auch den nunmehr fast 10 Jahre prägenden Trend der Entwicklung von Vollzeitkräften. Deren Anzahl sinkt seit 1997 mit 3,346 Millionen Vollkräften auf die 3,315 Millionen Vollkräfte in 2006 und damit um 0,9%, wobei diese Entwicklung auch zwischen anderen Jahren das eine mal nach oben aber dann auch gleich wieder nach unten verlief.

Von einem quantitativ ausgeprägten und stabilen Wachstum des gesamten Arbeits(zeit)volumens kann daher im Gesundheitswesen nicht gesprochen werden. Die Hoffnungen und Verheißungen eines "Jobmotors" Gesundheitswesen können sich fast ausschließlich auf die Zunahmen jedweder Form von Teilzeitbeschäftigungsverhältnisse, eben "Jobs", stützen. Dies kann für die so arbeitenden Menschen genau das Richtige also nichts Nachteiliges sein, rechtfertigt aber nicht Hoffnungen, im Gesundheitswesen gäbe es eine zunehmende Anzahl von Vollarbeitsverhältnissen.

Hier findet man die Pressemeldung des Statistischen Bundesamtes und die Links auf die vier differenzierten Beschäftigungstabellen.

Bernard Braun, 13.12.2007