Home | Patienten | Gesundheitssystem | International | GKV | Prävention | Epidemiologie | Websites | Meilensteine | Impressum

Sitemap erstellen RSS-Feed

RSS-Feed
abonnieren


Weitere Artikel aus der Rubrik
International
USA - Reformen


63-36-10, wann folgt 0!? Wie Obamacare durch Nadelstiche ausgehöhlt wird (15.7.18)
USA-Gesundheitspolitik: Nach der Reform und der Gegenreform ist vor der nächsten Reform: "Medicare Extra for All"-Plan (14.3.18)
USA: Gesundheitsausgaben mit Abstand Platz 1 - Säuglings- und Kindersterblichkeit "rote Laterne" unter 19 anderen OECD-Ländern (10.1.18)
Informationsmängel über die Möglichkeiten nach Obamacare krankenversichert zu sein häufig und politisch gewollt (29.11.17)
CBO-Report zu Wirkungen von Trumpcare: 2026 werden 23 Millionen US-Bürger weniger krankenversichert sein als mit Obamacare (25.5.17)
2015 waren 28,6 Millionen US-BürgerInnen trotz sinkender Tendenz ohne Krankenversicherungsschutz - so wenig wie nie zuvor. (24.5.16)
Commonwealth Fund-Newsletter: Wie kann die gesundheitliche Versorgung in den USA aber auch anderswo verbessert werden?!! (26.3.16)
Die Bedeutung der Rechtsprechung für (Gesundheits)-Gesetze am Beispiel von Obamacare (26.6.15)
"Das Letzte was im US-Gesundheitssystem gebraucht wird, sind noch mehr Füchse als Hühnerstallwache" - Obamacare und was nun? (7.4.15)
50 Jahre Medicare - staatlicher als für die USA erwartet und zum Teil innovationsfreudiger im Sinne der Versicherten als die GKV (15.1.15)
Neue Ungleichheiten trotz Obamacare: Worin und wie stark sich Mindestleistungspakete zwischen US-Bundesstaaten unterscheiden (25.10.14)
Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht: "Open Payment" oder "Sunshine database" zwischen Licht und Schatten! (8.10.14)
Kann eine Reform des Krankenversicherungsschutzes Leben retten? Positive Anzeichen in Massachusetts (USA) (18.5.14)
Auch eine Form sozialer Ungleichheit: 50% der nicht krankenversicherten US-BürgerInnen leben in 3,7% aller Counties (6.2.14)
Wie viele US-Amerikaner ohne Krankenversicherung nutzen die mit dem "Affordable Care Act" geschaffenen Versicherungsmöglichkeiten? (25.11.13)
Viele US-Bundesstaaten weiten den Schutz von Medicaid nicht aus: 42% der armen BürgerInnen drohen unversichert zu bleiben (8.9.13)
"Health reform illiteracy" oder wie langsam Gesundheitsreformgesetze ihre Klientel erreichen. Das Beispiel "ACA" der USA (25.3.13)
"All the prices are too damn high." Warum können viele US-BürgerInnen auch mit Obamacare ihre Arztrechnungen nicht bezahlen? (28.2.13)
Kürzeres Leben und dies in schlechterer Gesundheit - Die Gesundheit der US-BürgerInnen im Vergleich mit 16 Industriestaaten (9.1.13)
Anhörung zur Verfassungsmäßigkeit des US-Gesundheitsreformgesetz vor dem "Supreme Court of the United States" in Ton und Schrift (27.3.12)
Es werde Licht - Transparenzregelungen in den USA werden konkretisiert (16.2.12)
Wie zügig "der Markt" 44% der erwachsenen US-BürgerInnen 2010 zu Unter- oder Nichtversicherten im Krankheitsfall machte. (8.9.11)
Wer klagt warum und mit welchem Erfolg gegen die Gesundheitsreform der Obama-Administration? (10.6.11)
2007-2010: Anteil der US-Bürger ohne Krankenversicherung nähert sich immer mehr der 20-Prozent-Marke (10.11.10)
Offenlegung von Interessenkonflikten: gravierende Lücken bei hohen Beträgen (15.9.10)
Gesundheitsreform in den USA verabschiedet - und was nun? Ein Kurzüberblick des Commonwealth Fund. (16.5.10)
2.310, 26 und 11 Seiten - Dokumente und Übersichten zum verabschiedeten Krankenversicherungsreformgesetz der USA. (25.3.10)
Der US-"Gesundheitsgipfel" zum Nachlesen. (28.2.10)
"King Anderson"-, "Hill-Burton"- oder "Wagner-Murray-Dingell"-Bill oder Gibt es eine Geschichte der Gesundheitsreformen der USA ? (14.1.10)
Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Gesundheitsreformgesetze des US-Repräsentantenhaus und Senats (5.1.10)
Wie weit verfehlen US-Repräsentantenhaus und -Senat im Moment das Reformziel Nr. 1: Das Ende der Nicht-Krankenversicherten? (7.12.09)
Was kostet die US-Gesundheitsreform? Aktuelle Daten des "Congressional Budget Office" zu einer noch länger aktuellen Reformdebatte (4.12.09)
US-Gesundheitsreform zwischen 49 und 1990 Seiten - Quellen zum Gesetzgebungsprozess (11.11.09)
"Einmal täglich" - Informationsplattform zur Gesundheitsreform in den USA (13.5.09)
Gute und schlechte Nachrichten - Ist das Medicaid-Programm der USA auch Modell für die künftige Absicherung ärmerer Kranker? (2.5.09)
Kurze Geschichte über 75 Jahre Gesundheitsreformen in den USA und (k)ein Ende!? (17.4.09)
5,5 Millionen $ von Versicherungs- und Pharmafirmen für US-Gesundheitspolitiker: Wohin fließt das Startpaket von 634 Mrd. $? (10.3.09)
"Obama übernehmen Sie" - Worauf die neue US-Regierung bei ihrer beabsichtigten Gesundheitssystemreform achten muss. (26.2.09)
Wie können 45 Millionen nicht versicherte US-Amerikaner einen Krankenversicherungsschutz erhalten? Ein aktueller Wegführer. (9.12.08)
Obama versus McCain - Dokumentation und Debatte im "New England Journal of Medicine" (13.10.2008)
"Choices for america" - Wie unterscheiden sich McCains und Obamas Gesundheitspolitiken? (4.10.2008)
SCHIP: Hoffnung für Kinder ohne Krankenversicherung oder trojanisches Pferd der Staats-Übernahme des Gesundheitsmarkts? (6.8.2007)
"Health08.org" - Eine Informationsquelle über die Rolle der Gesundheitsreformen im US-Präsidentschaftswahlkampf. (20.7.2007)
Mehrheit der US-Amerikaner für "Health Insurance for all" (19.4.2007)
Qualitätsbezogene Arzthonorare: Die Mehrheit der US-Ärzte ist dafür (8.3.2007)
"Health Policy Picks" - Ein neuer Monats-Dienst mit "grauer" und "weißer" Literatur zur US-Gesundheitspolitik (24.2.2007)
P4P: Typische US-Modeerscheinung oder Zukunftsmodell "für alle"? (26.11.2006)
Gesundheitssystem-Reform in den USA: Der Massachusetts Health Care Reform Plan (23.11.2006)
Talking About Medicare and Health Coverage in USA (21.11.2005)
Phycisians for a National Health Program: Gesundheitsreform-Akteure in den USA (19.8.2005)

Seite mit den Texten aller Artikel aufrufen:
USA - Reformen
 

Andere Rubriken in "International"


USA - Versorgungsqualität

USA - Finanzierung, Kosten

USA - Soziale Ungleichheit

USA - Reformen

USA - Andere Themen

Großbritannien, United Kingdom

Schweiz

Andere Länder

Internationale Vergleiche, mehrere Länder



Qualitätsbezogene Arzthonorare: Die Mehrheit der US-Ärzte ist dafür

Artikel 0618 In Deutschland wird bislang kaum darüber diskutiert, Ärzteverbände lehnen entsprechende Vorstöße als "grotesk" ab. In Großbritannien und in den USA ist es schon Teil der Realität: Die finanzielle Vergütung von Arzt- und Krankenhausleistungen in Abhängigkeit von der medizinischen Versorgungsqualität in Form eines finanziellen Bonus. In einer Umfrage bei amerikanischen Ärzten hat sich jetzt gezeigt, dass die große Mehrheit der Mediziner dieses Prinzip des "P4P", "Pay for Performance" (Bezahlung nach Leistung) unter bestimmten Voraussetzungen durchaus befürwortet. Dies ist ein recht deutlicher Hinweis darauf, dass die bislang auch in den USA und im United Kingdom noch eher zögerliche Verbreitung einer teilweise qualitätsabhängigen Honorierung medizinischer Leistungen in der ambulanten wie stationären Versorgung nicht am Widerstand der Betroffenen scheitern wird. Zumindest die Diskussion über Vor- und Nachteile des P4P-Systems dürfte daher schon bald auch in Deutschland einsetzen.

In einer großen repräsentativen Befragung haben jetzt Wissenschaftler aus Massachusetts und Chicago knapp 600 Ärzte (Internisten) unter anderem dazu befragt, wie sie zu einer qualitätsorientierten Bezahlung stehen und ob sie auch dafür wären, bestimmte Daten zur Versorgungsqualität von Ärzten der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Unter dem Strich zeigt sich: die Ärzte sind mehrheitlich gegenüber einer P4P-Entlohnung positiv eingestellt, lehnen aber eine Veröffentlichung von Statistiken über Qualitätsmerkmale in der Versorgung ab. Im Einzelnen zeigen die Antworten:
• "Wenn Qualitäts-Merkmale solide erfasst werden können, sollte die Entlohnung von Ärzten qualitätsabhängige Anteile enthalten" - diesem Statement stimmen 73% der Befragten zu.
• "Finanzielle Anreize für Qualität sind bei Ärzten nicht angebracht" - dieser konträren Position stimmen insgesamt nur 33% zu.
• "Wenn Qualitäts-Merkmale solide erfasst werden können, sollten diese Daten auch über einzelne Ärzte veröffentlicht werden" - diese Position wird allerdings von den Befragungsteilnehmer deutlich abgelehnt, nur 32% stimmen zu.

Die Befragung zeigt allerdings auch, dass die Ärzte die gegenwärtigen Voraussetzungen für eine qualitätsorientierte Bezahlung noch sehr kritisch einschätzen. 70% meinen, dass Qualitätsdaten aktuell sehr wenig fundiert sind, wobei insbesondere die sogenannte "Risiko-Adjustierung" kritisiert wird. Knapp 90% vertreten die Meinung, dass bei den gegenwärtigen Statistiken der unterschiedliche Gesundheitszustand und die Vorerkrankungen von Patienten nicht hinreichend berücksichtigt werden. Solche Voraussetzungen, die von Arztpraxis zu Arztpraxis unterschiedlich sein können, beeinflussen jedoch den Ausgang der Therapie, ganz unabhängig von ärztlicher Kompetenz und Engagement.

Gegen die Erhebung und Veröffentlichung von qualitätsbezogenen Daten führen die amerikanischen Ärzte noch eine Reihe weiterer Argumente ins Feld. Dies könnte ihrer Meinung nach einerseits dazu führen, dass bestimmte Merkmale der ärztlichen Tätigkeit (wie Kommunikation mit Patienten), die nicht oder nur schwer messbar, gleichwohl aber für den Therapieerfolg wichtig sind, vernachlässigt werden. Dieser Meinung sind 61%. Andererseits befürchten sie, dass Ärzte bestimmte Risiko-Patienten (mit Vorerkrankungen, schlechtem Gesundheitszustand, hohem Lebensalter, ungesundem Verhalten usw.) ablehnen, weil dies ihre Statistik verschlechtern würde. 82% schließen sich dieser Meinung an.

• Hier ist ein kurzes Abstract der Studie aus der Zeitschrift "Health Affairs" zu lesen: General Internists’ Views On Pay-For-Performance And Public Reporting Of Quality Scores: A National Survey (Health Affairs 26, no. 2 (2007): 492-499)
• Hier ist eine etwas ausführlichere Pressemitteilung: Survey: Physicians support pay for performance but oppose public reporting

Weitere Artikel zum P4P-System, seiner Verbreitung und Umsetzungsproblemen, finden Sie in unserer Rubrik USA Reformen und USA Versorgungsqualität

Gerd Marstedt, 8.3.2007