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Literaturstudie widerlegt weit verbreitete Vorurteile über die Einsamkeit älterer Generationen

Artikel 1549 Das Bild älterer Menschen in der Öffentlichkeit ist auch heute noch von vielen Vorurteilen und Stereotypen geprägt. In einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage in Schweden stimmten 90 Prozent der Aussage zu, dass Rentner und Pensionäre durchweg an Einsamkeit leiden und über die Hälfte war der Meinung, dass diese Bevölkerungsgruppen sich meist langweilen und mit ihrem Leben unzufrieden sind. Tatsächlich, so hat eine jetzt in der Zeitschrift "European Journal of Ageing" veröffentlichte Literaturstudie gezeigt, treffen diese Annahmen über ältere Bürgerinnen und Bürger kaum in dieser Form zu.

Was das Gefühl der Einsamkeit anbetrifft, so zeigt eine Auswertung von etwa 40 internationalen Studien folgende Ergebnisse. In den Altersgruppen 25-44, 45-64 und 65-79 trifft das Gefühl der Einsamkeit jeweils für etwa 25% zu. Deutlich höhere Quoten zeigen sich bei 15-24jährigen und ebenso bei über 80jährigen, dort sind es jeweils 40-45 Prozent, die sich häufiger einsam fühlen. Das Gefühl sozialer Isolation ist also nicht für Ältere generell charakteristisch, sondern nur für die Allerältesten (ab 80) und dieses Gefühl ist genau so häufig vorzufinden bei den jüngsten Bevölkerungsgruppen.

Lars Tornstam, der Autor der Literaturstudie ist auch der Frage nachgegangen, ob Einsamkeit sich unter bestimmten gesellschaftlichen Bedingungen häufiger findet. So könnte man von der Hypothese ausgehen, dass in südeuropäischen Ländern mit starken familiären Bindungen Gefühle sozialer Isolation deutlich seltener auftreten als in "individualistischen" Gesellschaften, wie zum Beispiel in Skandinavien. Auch hier decken jedoch Ergebnisse internationaler Umfragen ein Vorurteil auf. Der Anteil von Bürgerinnen und Bürgern, die sich öfter einsam fühlen, beträgt
• in Dänemark: unter 5%
• in Finnland, Deutschland, Niederlande, United Kingdom: 5-9%
• in Belgien, Frankreich, Irland, Luxemburg, Spanien: 10-14%
• in Italien, dem früheren Jugoslawien: 15-19%
• in Griechenland, Portugal: über 19%
Damit wird unter dem Strich ein Nord-Süd-Gefälle deutlich, was die Verbreitung des Einsamkeits-Gefühls betrifft, allerdings genau entgegengesetzt zur vermuteten Richtung. Tornstam erörtert hier verschiedene Hypothesen zur Erläuterung dieses Sachverhalts, kommt jedoch zu keinem schlüssigen Befund.

Eine dritte Annahme schließlich, die durch die Literaturstudie widerlegt wird, geht davon aus, dass das Gefühl der Einsamkeit sich im historischen Zeitablauf vergrößert hat bzw. heute häufiger verbreitet ist als in früheren Jahrzehnten. Tatsächlich zeigen die seit dem Jahr 1980 hierzu heran gezogenen Studien jedoch: Entweder zeigen sich keine empirischen Veränderungen oder sie deuten in geringem Umfang das Gegenteil an, nämlich eine sinkende Quote derjenigen, die sich einsam fühlen.

Die Studie im Volltext: Pearl A. Dykstra: Older adult loneliness: myths and realities (European Journal of Ageing, published online 04 April 2009, 10.1007/s10433-009-0110-3)

Die zitierte schwedische Bevölkerungsumfrage deckt eine Vielzahl weiterer Stereotype und Vorurteile über ältere Mitbürger/innen auf: Lars Tornstam: Stereotypes of Old People Persist: A Swedish "Facts on aging quiz" in a 23-year comparative perspective (International Journal of Aging in Later Life, 2007, 2:33-59)

Gerd Marstedt, 5.5.09