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Epidemiologie
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Demenz: Weder omnipräsent noch unvermeidbar - Hochbetagte Frauen erkranken häufiger an Demenz, gut ausgebildete weniger!

Artikel 1284 Demenz wird in der Mehrzahl der öffentlichen Diskurse über die gesundheitlichen Risiken der längeren Lebenserwartung als eine scheinbar unvermeidbare biologische Folge "des" Alterns dargestellt und entwickelt auch daher ihre bedrohliche Kraft.

An dieser Allgegenwärtigkeit und Unvermeidbarkeit waren schon immer Zweifel berechtigt. Eine gerade veröffentlichte Studie über die Häufigkeit der Demenz unter Hochbetagten, also der über 90 Jahre alten US-AmerikanerInnen, erlaubt es von ihrer TeilnehmerInnenanzahl her zum ersten Mal die Berechtigung solcher Zweifel zu überprüfen und zu quantifizieren.

In dem zuerst am 2. Juli 2008 online in der Zeitschrift "Neurology" veröffentlichten Aufsatz "Prevalence of dementia after age 90. Results from The 90+ Study" von M. M. Corrada, R. Brookmeyer, D. Berlau, A. Paganini-Hill und C. H. Kawas finden sich u.a. folgende Ergebnisse:

• Von 911 Senioren, die 90 Jahre oder älter waren, und in der so genannten "90+-Study", einer der weltweit größten Befragungsstudien unter Hochbetagten untersucht wurden, litten 375 an altersbedingten Demenzkrankheiten, bei denen eines der Hauptsymptome Gedächtnisverlust ist. Frauen machen rund 75% der Bevölkerung dieses Alters aus.
• Frauen über 90 Jahre erkranken häufiger an Demenz als gleichaltrige Männer. Insgesamt lag der Anteil von dementen Personen unter den über 90-jährigen Frauen bei 45 %, der von gleichaltrigen Männern "nur" bei 28%. Wenn Männer aber an Demenz erkranken, leben sie wesentlich kürzer.
• Im Alter von 65 bis 85 steigt die Wahrscheinlichkeit, an Demenz zu erkranken, sowohl für Männer als auch für Frauen rapide an. Während nur etwa 2 % der 65- bis 69-Jährigen an Demenz leiden, steigt die Zahl bei den 85- bis 89-Jährigen auf über 20 % an.
• Bei Frauen verdoppelt sich die Wahrscheinlichkeit für Demenz ab dem 90. Lebensjahr alle fünf Jahre, nicht jedoch bei Männern. Ob die Verteilung der Krankheit in dieser Altersklasse geschlechtsbedingt ist, oder ob Frauen einfach nur länger mit dieser Art von Krankheit überleben können, ist nach Auffassung von Corrada et al. noch genauer zu klären.
• Außerdem fanden die Forscher heraus, dass Frauen mit einem hohen Bildungsstandard zudem ein um 45 % geringeres Risiko für Demenz als schlechter ausgebildete Frauen haben. Dieser Effekt höherer Bildung ist aber interessanterweise bei den gleichaltrigen Männern nicht zu entdecken.

Zur Möglichkeit, das Auftreten von Demenz im Alter zu vermeiden oder zumindest durch geeignete Mittel den Zeitpunkt der Inzidenz von Demenz hinauszuschieben, gab es aber bereits mehrfach empirische Hinweise.

So kam beispielsweise der schon vor einigen Jahren auf der Basis einer langjährigen Beobachtung des Krankheitsgeschehens von 18.766 an der "Nurses' Health Study" beteiligten 70-81-jährigen US-Amerikanerinnen verfasste und in der Fachzeitschrift JAMA (JAMA, September 22/29, 2004—Vol 292, No. 12: 1454-1461 publizierte Forschungsbericht "Physical Activity, Including Walking, and Cognitive Function in Older Women" von Jennifer Weuve, Jae Hee Kang, JoAnn E. Manson, Monique M. B. Breteler, James H. Ware und Francine Grodstein zu folgendem zentralen Befund:

"We found that regular physical activity was associated with less cognitive decline. On almost all the cognitive measures higher levels of activity were associated with less cognitive decline, and aside from category fluency, these trends were significant at the P 0,001 level."

Zum neun Seiten umfassenden Aufsatz "Prevalence of dementia after age 90. Results from The 90+ Study" gibt es kostenfrei lediglich ein Abstract.

Der Aufsatz "Physical Activity, Including Walking, and Cognitive Function in Older Women" kann kostenfrei in voller Länge heruntergeladen waren.

Bernard Braun, 4.7.2008