Home | Patienten | Gesundheitssystem | International | GKV | Prävention | Epidemiologie | Websites | Meilensteine | Impressum

Sitemap erstellen RSS-Feed

RSS-Feed
abonnieren


Weitere Artikel aus der Rubrik
Epidemiologie
Ältere, Altersaspekte


"In welchem Alter haben Sie die Krankheitslast eines durchschnittlich 65-jährigen Menschen?" Wer hat das beste Gesundheitssystem? (11.3.19)
Von den Grenzen der Vererblichkeit langen Lebens (8.11.18)
Alter=schwere Sehbehinderung oder Blindheit? Inzidenz von Sehbehinderung und Erblindung durch Makuladegeneration nimmt stetig ab! (27.11.17)
Funktionale Behinderungen von älteren Personen sind in den letzten 30 Jahren weniger geworden - zumindest in Schweden (18.11.17)
Prävention von kardiovaskulären Risikofaktoren in den mittleren Jahren bringt viel für ein längeres und gesünderes Alter (3.5.17)
Alt, älter, dement???? Neues zur altersspezifischen Inzidenz von Demenz (26.2.16)
Zugehörigkeit zu örtlichen sozialen Gruppen oder Was außer regelmäßiger Bewegung lässt Rentner länger und besser leben? (24.2.16)
Bewegung und die Gesundheit älterer Personen: Es ist (fast) nie zu spät und (fast) nie zu wenig (27.11.15)
Gehirnjogging-Produkte "nein danke" oder geistig fit durch "gutes Leben" (9.11.14)
Warum ein "guter" niedriger Blutdruck nicht immer anstrebenswert ist. Am Beispiel der geistigen Fitness von hochaltrigen Personen. (5.11.14)
2002-14: Persistenz der Unterrepräsentation von Frauen, Älteren und ethnischen Minderheiten in kardiologischen RCTs und Leitlinien (3.10.14)
"Bloß keine richtig Alten oder Sprechbehinderten": Altersdiskriminierung und Selektion Schwerstkranker in Stroke-Reha-Studien (29.3.14)
Arzt/Pflegekräfte-Teams sind für die meisten geriatrischen Patienten besser als Ärzte allein: Wann werden wir es jemals lernen? (15.12.13)
Viel Krach um die "stille Epidemie" der Demenz versus wissenschaftlicher Evidenz zu ihrer sinkenden Inzidenz und Prävalenz (5.12.13)
Anzahl älterer Arbeitnehmer mit Wechselschicht nimmt zu - schlechter Gesundheitszustand ebenfalls (22.11.13)
Wo läßt es sich in der EU am besten aktiv Altern? Ergebnisse des "Active Ageing Index" 2012 (23.9.13)
"IAB-Regional"-Bericht Altenpflege 2030 in Deutsch-Südwest: Wie rechnet man sich einen bedrohlichen Pflegebedarf zurecht!? (7.11.12)
Ungleiche körperliche Leistungsfähigkeit im Alter durch diverse Nachteile im früheren Leben bedingt (11.6.12)
Alter allein erklärt nicht die Anzahl depressiver Symptome als einem Indikator für seelische Gesundheit. (28.1.12)
Hohe Übereinstimmung der Vorhersage der Gesamtsterblichkeit durch subjektive und "objektiv"/ärztliche Gesundheitsbewertung (17.12.11)
Ein Hauch von Scylla und Charybdis: Einmalige Gabe einer Jahresdosis Vitamin D zur Sturzprävention ist nicht erfolgreich (6.8.10)
Arbeitssicherheit und Gesundheitsförderung: Probleme und Interessen älterer Arbeitnehmer (31.7.10)
Neues aus der Demografieforschung: Wir leben nicht länger, weil der Alterungsprozess länger dauert, sondern später anfängt! (22.7.10)
Die Lebensqualität Älterer wird mit zunehmender Multimorbidität schlechter - aber weniger klar als erwartet (28.2.10)
Vertrauen: Ein zentraler Einflussfaktor für die Gesundheit Älterer (14.2.10)
Altersteilzeit ist gesünder als ein abrupter Übergang vom Erwerbsleben in die Rente (6.2.10)
Körperliche Fitness stärkt die kognitiven Fähigkeiten älterer Menschen (5.11.09)
Soziale Aktivitäten im Alter wirken sich auch körperlich positiv aus (23.9.09)
Befragung von Senioren: Auch 70jährige und Ältere fühlen sich überwiegend noch jung (23.9.09)
Mehr oder weniger körperliche Bewegung nach der Verrentung? Maßgeblich ist die vorherige Aktivität im Berufsleben (30.8.09)
"Vor dem Schlaganfall sind alle gleich" ? Viele ältere Frauen unterschätzen ihr Schlaganfall-Risiko (10.7.09)
Im mittleren Lebensalter geschieden, verwitwet oder Single? Dann ist im Alter das Alzheimer-Risiko deutlich erhöht (8.7.09)
Jüngerer Partner = Jungbrunnen oder Sterberisiko? Es kommt aufs Geschlecht an! (28.5.09)
Literaturstudie widerlegt weit verbreitete Vorurteile über die Einsamkeit älterer Generationen (5.5.09)
Todkranke, aber tiefreligiöse Krebspatienten wünschen sich am Lebensende öfter aggressive, lebensverlängernde Maßnahmen (19.3.09)
Kukidents! Grufties! Wer in der Jugend negative Altersstereotype pflegt, erkrankt später öfter an Herz-Kreislauferkrankungen (25.2.09)
Medikalisierung vs. Kompression: Künftiger Anstieg der Pro-Kopf-Gesundheitsausgaben im Alter deutlich überschätzt. (15.2.09)
Gesundheit, Altern und Ruhestand in Europa: Erste Ergebnisse der SHARE-Studie (28.11.08)
Demenz: Weder omnipräsent noch unvermeidbar - Hochbetagte Frauen erkranken häufiger an Demenz, gut ausgebildete weniger! (4.7.2008)
Ältere US-Bürger mit intensiven sozialen Kontakten weisen einen deutlich schwächeren Gedächtnisverlust auf (25.6.2008)
"Geben ist seliger denn nehmen und bewahrt vor Alters-Depression": Langzeitstudie der Unterstützung von erwachsenen Kindern durch Eltern (11.5.2008)
Neue Studie zeigt sinkende Lebenszufriedenheit in den 40er Jahren - Ein Beleg für die Midlife Crisis? (3.2.2008)
Wir werden immer älter! Oder ist der Zenit der steigenden Lebenserwartung vielleicht schon überschritten? (11.7.2007)
Einsamkeit im hohen Lebensalter erhöht das Risiko einer Alzheimer-Erkrankung (6.2.2007)
Handicaps im höheren Lebensalter: Neue Literaturübersicht des DZA (17.1.2007)
Können über 55-Jährige gesund und produktiv beschäftigt werden? Eine Frage, die bald beantwortet werden muss! (2.12.2006)
Alter und Erwerbstätigkeit: Gewünscht wird von Arbeitnehmern mehr Flexibilität (13.11.2006)
"Pflege ohne Druck" - Bayerische Studie zum Vorkommen und zur Prophylaxe von Dekubitus veröffentlicht (28.12.2005)
Nicht die Familie, aber Freundschaften erhöhen bei Älteren die Lebenserwartung (20.11.2005)
Rente erst mit 67 oder 70? Daten und Fakten zur Erwerbsbeteiligung Älterer (2.9.2005)
Alterssurvey 2005: Gesundheit der später geborenen Älteren ist besser (7.8.2005)
Behinderungen im Alter sinken "dramatisch"! (26.7.2005)
Älterwerden und Gesünderwerden - Utopie oder Wirklichkeit!? (26.7.2005)
Länger leben mit geringer Krankheitslast (26.7.2005)

Seite mit den Texten aller Artikel aufrufen:
Ältere, Altersaspekte
 

Andere Rubriken in "Epidemiologie"


Themen- und länderübergreifende Berichte

Soziale Lage, Armut, soziale Ungleichheit

Umwelt und Ökologie

Arbeit und Betrieb, Berufe, Branchen

Spezielle Krankheiten

Psychische Erkrankungen

Übergewicht, Adipositas

Ältere, Altersaspekte

Kinder und Jugendliche

Männer & Frauen, Gender-Aspekte

Gesundheitsverhalten (Rauchen, Ernährung, Sport usw.)

Gesundheit und Krankheit in den Medien

Andere Themen



Ältere US-Bürger mit intensiven sozialen Kontakten weisen einen deutlich schwächeren Gedächtnisverlust auf

Artikel 1278 Seniorinnen und Senioren, die häufiger soziale Kontakte pflegen, mit Nachbarn, Freunden oder in einem Verein, weisen einen deutlich geringeren Abbau der altersbedingt nachlassenden Gedächtniskapazität auf im Vergleich zu eher isoliert lebenden Älteren. Dieses Ergebnis einer über 6 Jahre dauernden Langzeitstudie bei fast 17 Tausend Männern und Frauen im Alter über 50 wurde jetzt in der Zeitschrift "American Journal of Public Health" veröffentlicht.

Schon frühere Studien hatten Hinweise ergeben, dass fehlende soziale Kontakte mit Erkrankungen wie Alzheimer oder Demenz im Zusammenhang stehen könnten. Eine Forschungsgruppe an der Harvard School of Public Health (Boston, USA) führte nun jedoch erstmals im Rahmen einer großen repräsentativen Stichprobe älterer US-Amerikaner eine Studie durch, die diesen Zusammenhang im Längsschnitt-Vergleich analysierte. Insgesamt viermal wurden die 16.638 Männer und Frauen in den Jahren 1998 bis 2004 befragt.

Dabei wurde neben sozialstatistischen Merkmalen besonders das Sozialverhalten in einem Fragebogen untersucht. Für häufige Kontakte mit Nachbarn, Freunden, Verwandten oder Arbeitskollegen gab es dabei dann ebenso Punkte wie für die Mitarbeit in einem Verein, einer Kirche oder Partei oder für andere ehrenamtliche Tätigkeiten. Jeder Studienteilnehmer erhielt dann 0-5 Punkte, je nachdem, wie intensiv seine sozialen Kontakte ausfielen. Darüber hinaus wurden auch die Gedächtnisleistungen bei diesen Erhebungen geprüft. Nach dem Vorlesen von 10 Wörtern sollten diese wiederholt werden, einmal direkt nach dem Vorlesen und noch einmal 5 Minuten später, nachdem man abgelenkt wurde und andere Fragen beantworten musste.

In der statistischen Analyse zeigte sich dann.
• Der durchschnittliche Punktwert für die Gedächtnisleistungen verschlechterte sich innerhalb des sechsjährigen Untersuchungszeitraums und sank in der Gesamtgruppe im Durchschnitt von 11,0 Punkten im Jahren 1998 auf 10,0 Punkte 2004.
• Personen, die zu Beginn der Studie ein höheres Maß an Sozialkontakten hatten, wiesen dabei jedoch einen erheblich verlangsamten Abbau der Gedächtnisleistungen auf.
• Bei jener Gruppe mit den geringsten Kontakten war die Verschlechterung der Gedächtnisleistungen doppelt so groß wie bei der Gruppe mit den meisten Kontakten.
• Am stärksten zeigte sich dieser Zusammenhang für Studienteilnehmer mit einer niedrigen Schulbildung.
• In der Analyse berücksichtigt wurden auch andere Faktoren, die für einen Gedächtnisverlust maßgeblich sein können, wie insbesondere Gesundheitszustand und Erkrankungen.

Zwar ist es grundsätzlich möglich, diskutieren die Wissenschaftler ihre Befunde, dass der Verursachungsmechanismus auch umgekehrt verläuft und Ältere sich besonders dann sozial zurückzuziehen und isolieren, wenn sie merken, dass ihre intellektuellen Fähigkeiten nachlassen. Im Rahmen einer Verlaufsanalyse spezieller Gruppen mit besonders hohem oder schnellem Gedächtnisverlust ergaben sich aber keine Hinweise, die diese Interpretation plausibel machen. Von daher erscheint es für die Forscher sehr viel wahrscheinlicher, dass das Ausmaß sozialer Kontakte und die damit einhergehenden Anforderungen Ursache sind für das mehr oder weniger gute Funktionieren intellektueller Leistungen im höheren Lebensalter. Der Befund erscheint ihnen auch gesundheitspolitisch und für Public Health Maßnahmen überaus bedeutsam, wobei zukünftig zu erforschen wäre, welche Art von Sozialkontakt und Kommunikation besonders positive Wirkungen innehat.

Hier ist ein Abstract der Studie: Ertel Karen A. u.a.: Effects of social integration on preserving memory function in a nationally representative US elderly population (American Journal of Public Health, July 2008, Vol 98, No. 7, 1215-1220)

Gerd Marstedt, 25.6.2008