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GKV
Beitragssatz, Finanzierung, GKV-PKV


GKV-Versicherte warten 15 Tage länger auf einen Dermatologen-/Neurologentermin als PKV-Versicherte (17.10.23)
Bei einem Drittel der Beschäftigten passt der Job nicht zum Abschluss - Mismatches, unbezahlte Überstunden und GKV-Finanzen (12.12.19)
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ZahnmedizinerInnen und MedizinerInnen haben nach eigenen Angaben und über ihr gesamtes Erwerbsleben die höchsten Nettostundenlöhne (31.3.12)
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Windchill-Effekt auch bei der Bürokratie wirksam (1.2.12)
Neues aus der Bildungsforschung: Der besonders hohe Nutzen von Hochschulabsolventen für die Sozialbeiträge in Deutschland (22.9.11)
Welche Rolle spielen Lohnnebenkosten bei Investitionsentscheidungen in Deutschland und in 12 anderen Ländern? Scheinbar keine! (20.9.11)
Lasst die "Sau am besten im Stall"! Verbessert Kostenerstattung die Transparenz und steuert die Inanspruchnahme von Leistungen? (4.9.11)
Gleichstellungsbericht: Nachteile für individuelle Verwirklichungschancen und die künftige soziale Sicherheit von Frauen. (18.6.11)
Absenkung der Arbeitskosten durch Senkung der Sozialbeiträge für Geringverdiener schafft keine Arbeitsplätze, sondern Probleme! (1.6.11)
Mehr Frauen erwerbstätig aber mit sinkender Arbeitszeit - deutscher "Sonderweg": Ein notwendiger Nachtrag. (2.5.11)
"Geringfügige Beschäftigungsverhältnisse" oder Minijobs = kurz- wie langfristige Mini-Krankenkassenbeiträge (15.4.11)
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Neues aus der unendlichen und nicht ganz einfachen Geschichte der Ärzteeinkommen zwischen Verelendung und Überfluss (2.3.11)
Trotz Aufschwung: Auch 2010 stagniert die Bruttolohnquote als eine Basis der GKV-Einnahmen auf dem erreichten niedrigen Niveau (5.12.10)
8% Lohnkluft zwischen Männern und Frauen von insgesamt 23 % ist Ungleichbehandlung Gleicher oder Diskriminierung (25.10.10)
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2009: Deutschland belegt in der EU erneut Mittelplätze bei den Arbeits- und Lohnnebenkosten. (30.3.10)
Deutschland im EU-Vergleich seit 2000: Schlusslicht bei Bruttolohn-, Arbeitskosten- und Lohnnebenkostenentwicklung. (13.3.10)
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Wie viele Krankenkassenmitarbeiter gibt es? Und was kosten sie die Versicherten? Daten zum Mythos aufgeblähte Verwaltungsausgaben (24.8.09)
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Private Krankenversicherung: Die Bindung an einen Hausarzt ist häufig schon Tarifnorm

Artikel 1451 Die private Krankenversicherung (PKV) wird in Abgrenzung zu gesetzlichen Krankenkassen meist als eine erstklassige Risikoabsicherung betrachtet, zumindest was Service und Komfort in der medizinischen Versorgung anbetrifft. Denn mehrere Studien hatten zuletzt gezeigt, dass Privatversicherte sehr viel kürzere Wartezeiten für einen Arzttermin haben (vgl. Wartezeiten auf einen Arzttermin, Neue Studie: Kassenpatienten warten dreimal so lange, Wartezeiten beim Arzt). Ob auch die medizinische Versorgung von Privatpatienten einen besseren Standard aufweist, ist strittig. Denn immerhin hatte der Journalist und Mediziner Markus Heier, unlängst festgestellt, dass bei Privatversicherten oftmals eine "Überdiagnostik und Übertherapie" feststellbar ist, also eine häufige Durchführung medizinisch unnötiger, aber finanziell einträglicher Untersuchungen, und dass weiterhin bei ihnen das Innovationsrisiko modernster Arzneien besteht, also eine Verschreibung neu auf den Markt gekommener Arzneimittel, über deren langfristige Risiken und Wirkungen in Kombination mit anderen Mitteln noch wenig bekannt ist. (vgl.: Magnus Heier "Privatpatienten: In den Klauen der Halbgötter" Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 24.06.2007, Nr. 25 / Seite 65)

Eine Auswertung der häufigsten Tarife privater Krankenversicherungen hat nun jedoch angedeutet, dass die Leistungen der PKV teilweise massiv überschätzt werden. Dies hat eine Analyse der 150 am häufigsten gewählten Tarifsysteme von 34 privaten Krankenversicherern gezeigt, die der Chef des Beratungsunternehmens Premium Circle für die Berliner Zeitung durchführte. "Außer bei den allgemeinen Arztleistungen erreichen in einigen Leistungskriterien nur rund die Hälfte aller am Markt vorhandenen Privattarife den Standard der gesetzlichen Krankenkassen", erklärte Claus-Dieter Gorr in der Berliner Zeitung.

Auf folgende, von Versicherten oft nicht beachtete Regelungen wird in der Analyse hingewiesen:
• Die Verpflichtung gesetzlicher Krankenkassen zu einem Hausarzttarif wird derzeit noch überaus kontrovers diskutiert, da Studien bislang keine überzeigenden Belege erbracht haben, dass sich mit der Bindung an einen Hausarzt auch die Versorgungsqualität verbessert. Überdies wird kritisiert, dass damit für gesetzlich Versicherte die freie Arztwahl storniert wird. Übersehen wird dabei allerdings, dass nach der Studie von PremiumCircle bei einem Drittel der geprüften Tarife in der PKV die Bindung an einen Haus- oder Allgemeinarzt längst Standard ist. Versicherte, die einen solchen Tarif gewählt haben und sich nicht an diese Regelung halten, müssen u.U. Leistungskürzungen von bis zu 40 Prozent in Kauf nehmen.
• Ein weiteres Manko besteht laut Analyse darin, dass Heil - und Hilfsmittel in vielen Tarifen erschöpfend aufgeführt sind. Das bedeutet aber, dass diese und nur diese Mittel bewilligt werden. Sofern durch den medizinisch-technischen Fortschritt zukünftig Innovationen im Bereich der Hilfsmittel auf den Markt kommen, sind diese nicht durch die Versicherung gedeckt. Nur in 20 Tarifen ist der Hilfsmittelkatalog also offen und bei Innovationen ergänzungsfähig, bei den 130 anderen sind die Leistungen abschließend definiert. "Wer als Privatversicherter darauf hofft, dass seine Kasse in einer Notsituation schon helfen wird, begibt sich in eine kritische Lage", heißt es in der Berliner Zeitung. "Der Bundesgerichtshof hat den Privatkassen verboten, mehr zu leisten als vertraglich vereinbart. Schließlich sind diese Leistungen nicht in die Prämie einkalkuliert worden und würden zu Unrecht zu Lasten anderer Versicherten gehen. Ein geschlossener Hilfsmittelkatalog, der die Aufnahme von Innovationen verbietet, kann deshalb gravierende Auswirkungen haben. Wer weiß schon, was in 30 Jahren alles möglich ist?"

"Das Paradoxe an der PKV ist, dass sich ihre allgemeinen Werbeaussagen in den meisten Tarifen nicht widerspiegeln", erklärte der PremiumCircle-Chef. "Nur knapp zehn Prozent der geprüften Tarife bieten einen wirklich umfassenden Schutz."

Daniel Baumann: Unter Standard. Studie: Private Krankenkassen sind bei etlichen Leistungen nicht besser als die gesetzlichen
Berliner Zeitung, 27.12.2008, Wirtschaft

Gerd Marstedt, 29.12.08