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GKV
Beitragssatz, Finanzierung, GKV-PKV


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Was hat "Generation Praktikum" mit der GKV-Einnahmeschwäche zu tun? Berufseinstieg von Hochschulabsolventen schwieriger!

Artikel 0568 Der Berufseinstieg in Deutschland wird für einen wachsenden Teil junger Menschen komplizierter und langwieriger. Dies hat Folgen für die davon Betroffenen und letztlich auch für die Finanzierung der erwerbseinkommenbasierten Sozialversicherungssysteme. Darauf wurde in diesem Forum auch bereits mehrmals hingewiesen. Das Bild bliebe unvollständig, wenn man nicht auch die spezifischen Berufseinstiegsverzögerungen für Hochschulabsolventen beachten würde. Diese existieren in wachsendem Maße und werden lediglich hinter dem Etikett "Generation Praktikum" nicht sofort als solche erkannt oder sogar idyllisiert.
Außer zahlreichen Fallstudien gab es bisher keine genaueren Daten über den Umfang und die Entwicklung der Praktika für Hochschulabsolventen.

Die Studie "Generation Praktikum? Prekäre Beschäftigungsformen von Hochschulabsolventinnen und -absolventen" von Dieter Grühn und Heidemarie Hecht, die vom Arbeitsbereich Absolventenforschung der FU Berlin im Auftrag der DGB-Jugend und der Hans-Böckler-Stiftung erstellt und im Februar 2007 veröffentlicht wurde, beendet diesen Zustand.
In der Studie wurde der Absolventenjahrgang des Wintersemesters 2002/03 der FU Berlin und der Universität Köln zu Praktika nach dem Studium, zur Berufseinstiegsbiografie und zur derzeitigen Situation auf dem Arbeitsmarkt im Herbst 2006, also dreieinhalb Jahre nach Studienabschluss befragt. Ihre wesentlichen Ergebnisse lauten:

• In den letzten zwei Jahren fand ein deutlicher Anstieg von postgraduellen Praktika statt: Gegenüber dem Absolventenjahrgang 2000 stieg der Anteil der Absolventen, die nach dem Studium noch ein Praktikum absolvieren, von 25 auf 41 Prozent.
• Bei diesen Praktika handelt es sich oftmals um »verdeckte reguläre Beschäftigung«. Denn die Mehrheit der Praktika ist weniger ein Ausbildungs- als ein Arbeitsverhältnis: Nur 32 Prozent geben an, dass das Lernen bei den Praktika im Vordergrund stand.
• Die durchschnittliche Dauer eines Praktikums nach dem Studium beträgt sechs Monate. Während dieser Zeit reicht die Bezahlung nicht aus, um den Lebensunterhalt zu sichern. Die durchschnittliche Dauer liegt bei den unbezahlten Praktika bei fünf und bei den bezahlten Praktika bei sechs Monaten.
• Die durchschnittliche Entlohnung der bezahlten Praktika liegt bei etwa 600 € (Frauen 543 € /Männer 741 €). Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaftler erhalten deutlich weniger als Wirtschafts- oder Naturwissenschaftler.
• Postgraduelle Praktika sind ein Symptom einer allgemeinen Entwicklung: Die »Berufseinstiegsphase« für Akademikerinnen und Akademiker verlängert sich insgesamt. Eine sichere Berufsperspektive besteht dreieinhalb Jahre nach Studienabschluss längst nicht für alle: Nur 39 Prozent der Absolventinnen und Absolventen haben dann einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Eine unbefristete Anstellung ist also für eine große Gruppe akademischer Berufseinsteiger zunächst unerreichbar.
• Dagegen spielen freiberufliche und selbstständige Tätigkeiten eine immer größere Rolle, was unter anderem dem »Outsourcing« vieler Beschäftigten geschuldet ist. So sind 15 Prozent der Befragten dreieinhalb Jahre nach dem Abschluss freiberuflich oder selbständig tätig. Diese Absolventen befinden sich häufig in einer prekären Arbeitssituation. Viele von ihnen geben an, unter der Unsicherheit zu leiden. Außerdem ist das Einkommen bei dieser Personengruppe sehr niedrig.
• Von dieser Entwicklung sind Frauen vergleichsweise stärker betroffen als Männer: 44 Prozent der Frauen, allerdings »nur« 23 Prozent der Männer, machen nach dem Studium noch mindestens ein Praktikum. Auch sind Frauen häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen und ihr späteres Einkommen liegt deutlich unter dem ihrer männlichen Kollegen.

Bei allen der auch bei den HochschulabsolventInnen erkennbar werdenden Auflösungstendenzen ihres "akademischen Normalarbeitsverhältnisses" sollte aber nicht vergessen werden, dass diese Gruppe immer noch weit bessere Chancen auf Beschäftigung nach der Ausbildung hat als die meisten Haupt- oder Realschulabsolventen oder Menschen mit einer Berufsausbildung.

Eine 34 Seiten umfassende PDF-Version der Studie "Generation Praktikum? Prekäre Beschäftigungsformen von Hochschulabsolventinnen und -absolventen" können Sie hier herunterladen.

Bernard Braun, 13.2.2007