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GKV
Beitragssatz, Finanzierung, GKV-PKV


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Windchill-Effekt auch bei der Bürokratie wirksam (1.2.12)
Neues aus der Bildungsforschung: Der besonders hohe Nutzen von Hochschulabsolventen für die Sozialbeiträge in Deutschland (22.9.11)
Welche Rolle spielen Lohnnebenkosten bei Investitionsentscheidungen in Deutschland und in 12 anderen Ländern? Scheinbar keine! (20.9.11)
Lasst die "Sau am besten im Stall"! Verbessert Kostenerstattung die Transparenz und steuert die Inanspruchnahme von Leistungen? (4.9.11)
Gleichstellungsbericht: Nachteile für individuelle Verwirklichungschancen und die künftige soziale Sicherheit von Frauen. (18.6.11)
Absenkung der Arbeitskosten durch Senkung der Sozialbeiträge für Geringverdiener schafft keine Arbeitsplätze, sondern Probleme! (1.6.11)
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"Geringfügige Beschäftigungsverhältnisse" oder Minijobs = kurz- wie langfristige Mini-Krankenkassenbeiträge (15.4.11)
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Neues aus der unendlichen und nicht ganz einfachen Geschichte der Ärzteeinkommen zwischen Verelendung und Überfluss (2.3.11)
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Mangelware "kontinuierlicher Erwerbsverlauf" und die Einnahmeschwäche der Sozialversicherungssysteme

Artikel 0424 Die so genannte Erosion des Normalarbeitsverhältnisses, d.h. das für einen größer werdenden Teil der potenziell Erwerbsfähigen und -Tätigen zunehmende Risiko nicht mehr ein ganzes Erwerbsleben an einem Ort, bei einem Arbeitgeber und ohne mehr oder weniger lange Unterbrechungen ein Vollarbeitsverhältnis ausüben zu können, spielt auch für die Finanzierung und Funktionsfähigkeit der beitragsfinanzierten Sozialversicherungssysteme eine wachsende Rolle. Trotz der ernst zu nehmenden Entwicklung sollte sie aber auch nicht gleich wieder überdramatisiert werden, denn große Teile der Erwerbsbevölkerung arbeiten durchaus noch in Normalarbeitsverhältnissen.
Einerseits belasten viele der einkommensmindernden Umstände dieses Erosionsprozesses die Einnahmenseite dieser Systeme. Dies verschärft sich seit einigen Jahrzehnten noch durch die so genannte "Verschiebebahnhofpolitik", die u.a. darin besteht, den staatlichen Anteil der Sozialversicherungsbeiträge für Arbeitslose oder Sozialhilfeempfänger abzusenken, also die Finanzierungslast auf alle Beitragszahler zu verschieben. Andererseits wirken sich Erwerbsunterbrechungen wie die Arbeitslosigkeit aber auch das Nebeneinander mehrerer Tätigkeiten nachweisbar auf die Gesundheit aus und erhöhen damit die für diesen Personenkreis aufzubringenden Ausgaben.

Eine neue Studie des "Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)" der Bundesagentur für Arbeit gibt nun auf der Basis der langjährigen amtlichen Beschäftigtenstichprobe einen ersten quantitativen Überblick in die längerfristigen Veränderungen der Erwerbsverläufe westdeutscher Erwerbspersonen.

Die wesentlichen Ergebnissen lauten:

• Immer weniger Erwerbstätige können einen kontinuierlichen Erwerbsverlauf vorweisen. Um das Jahr 1960 Geborene wurden häufiger und in jüngeren Jahren arbeitslos als 1950 oder 1940 Geborene. Rund 60 % der Männer, die 1940 oder 1950 geboren wurden, waren zwischen ihrem 30. und 40. Lebensjahr durchgehend erwerbstätig. Die Erwerbsverläufe der 1960 geborenen Männer sind dagegen weniger stabil: Nur noch die Hälfte von ihnen kann im selben Lebensjahrzehnt eine durchgängige Beschäftigung.
• Frauen sind deutlich seltener als Männer über lange Zeiträume hinweg anhaltend beschäftigt. Die Unabhängigkeit eines Teils dieses Phänomens vom Geburtsjahr zeigt, dass sich hier auch eine nahezu unveränderte Art der Familien- oder Kinderplanung auswirktz, bei der der Frau voll die Aufgabe der Kindererziehung zufällt.
• Auch wenn die Hälfte der über fünf Jahrzehnte hinweg untersuchten Erwerbspersonen nie arbeitslos wurde, tritt bei den jüngeren Jahrgängen in der anderen Hälfte die Arbeitslosigkeit heute früher, d.h. auch gleich zu Beginn ihres Erwerbslebens ein.
• Obwohl die Arbeitslosigkeitsdauer bei der Mehrheit der Männer in allen betrachteten Alterskohorten sehr gering ist, hat sie im Laufe der Zeit von der ältesten bis zur jüngsten Kohorte zugenommen. Trotz erschwerter Arbeitsmarktbedingungen gelingt der Mehrheit der Männer doch eine schnelle Rückkehr ins Erwerbsleben. Die Arbeitslosigkeitsdauer bei den Frauen liegt durchgehend deutlich über der der Männer - was überwiegend durch die bereits erwähnte Art der Familienarbeitsteilung zu tun hat.

Der sechsseitige IAB-Kurzbericht über die Studie kann hier abgerufen werden.

Bernard Braun, 28.12.2006