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Häufigkeit sozialer Kontakte (z.B. Besuche, Gruppenaktivitäten) und Sterblichkeitsrisiken assoziiert (11.11.23)
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Hält die Ehe gesund oder heiraten Gesündere häufiger als Ungesündere - Protektion oder Selektion?

Artikel 1185 In den zahlreichen Studien, die auch in Deutschland eine ungleiche Verteilung von Gesundheit nachweisen, spielen der Bildungsgrad, das Einkommen, soziale Netzwerke oder die Schichtzugehörigkeit aber auch der Familienstand eine bedeutende Rolle. Bei der Erklärung der ehebezogenen Unterschiede koexistierten bisher zwei Erklärungsmuster: Das bisher dominante Kausal- oder Protektionsmodell von "Gesundheit und Ehe" ging von der negativen oder positiven Wirkung der sozialen Einflüsse, also hier des Ledigseins oder der Ehe, aus. Das Selektionsmodell sieht hingegen die Tendenz, dass Personen mit einer schlechteren Gesundheit Schwierigkeiten haben, bestimmte Lebensbedingungen wie etwa die Ehe zu arrangieren, während Gesündere hier weniger Schwierigkeiten haben.

Die empirische Überprüfung der Gültigkeit beider Modelle war bisher schwierig und konnte erst mit den mittlerweile seit 1984 vorliegenden Längsschnittdaten des "Sozio-Ökonomischen Panels (SOEP)" angegangen werden. Rainer Unger vom "Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB)" untersuchte mit diesen Daten die Gesundheitsentwicklung der Verheirateten vor und im Verlauf der Ehe und führte ergänzende Analysen zum Gesundheitsverhalten von Verheirateten und Ledigen durch.

Die in den BiB-Mitteilungen (Heft 4/2007: 17-22) mitgeteilten Ergebnisse sind überraschend eindeutig:

• Dem sogar in bisherigen Untersuchungen als kumulativ betrachteten Protektionseinfluss und damit einer kausal positiv gesundheitlichen Wirkung der Ehe kommt in dieser Untersuchung "keine Bedeutung" zu.
• Vermutet wurde auch ein gesünderes Verhalten von Verheirateten, das dann mittelbar wiederum zu deren besseren Gesundheit beitragen könnte. Auch hier aber Fehlanzeige: "Auch die Analysen des Gesundheitsverhaltens in den Bereichen Ernährung, Sport und Rauchen zeigen im Wesentlichen keine gravierenden Unterschiede zwischen Ledigen und Verheirateten und tragen dementsprechend nicht zur Erklärung von Gesundheitsunterschieden zwischen Ledigen und Verheirateten bei."
• Die bessere Gesundheit von Verheirateten lässt sich stattdessen "vollständig" durch die "Selektion der Gesünderen in die Ehe erklären." Das heißt: "Hier zeigt sich, dass bei schlechter Gesundheit die Heiratswahrscheinlichkeit bei Männern um 45 % niedriger ist als bei guter Gesundheit. Bei den Frauen beträgt der Effekt 49 %. Damit kann davon ausgegangen werden, dass dem Selektionseffekt ein deutlicher Einfluss zukommt: Gesündere heiraten häufiger als Ungesündere." (S. 18)
• "Die Frage: Gesund durch die Ehe? Ist also dahingehend zu beantworten, dass sich der gesundheitsförderliche Effekt durch die Selektion bei der Eheschließung einstellt und im Verlauf der Ehe weitgehend erhalten wird."
• Der mögliche Einfluss unterschiedlicher Einkommen oder Bildungsabschlüsse von Ledigen und Verheirateten wurde im Übrigen durch entsprechende Kontrollen ausgeschlossen.

Die in einem Aufsatz in den BiB-Mitteilungen (Heft 4/2007: 17-22) von Rainer Unger unter dem Titel "Gesund durch die Ehe? Gesundheitsentwicklung und Gesundheitsverhalten von Verheirateten" veröffentlichten Studienergebnisse sind als PDF-Dokument kostenlos erhältlich.

Wer sich regelmäßig über die gelegentlich gesundheitliche Themen untersuchenden Arbeiten des BiB interessiert, kann dessen Mitteilungen stets zum Quartalsende komplett als PDF-Datei herunterladen.

Bernard Braun, 6.4.2008