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Häufigkeit sozialer Kontakte (z.B. Besuche, Gruppenaktivitäten) und Sterblichkeitsrisiken assoziiert (11.11.23)
"Closing borders is ridiculous" (A. Tegnell), und zahlreiche Studien bestätigen dies seit vielen Jahren. (18.5.20)
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Warum die Dänen im Glücksrausch sind und die Epidemiologen im Erklärungsnotstand

Artikel 0510 Die Dänische Bevölkerung ist Weltmeister im Glücklichsein, und dies seit über 30 Jahren. Unlängst veröffentlichte die University of Leicester eine Weltkarte der Lebenszufriedenheit. Noch deutlicher als dort kann man auf einem Diagramm zur Lebenszufriedenheit im Eurobarometer erkennen, dass die Dänen seit Beginn der europaweiten Erhebungen im Eurobarometer unangefochten auf Platz 1 liegen. Im Jahr 2005 gaben rund 65% an, sie seien mit ihrem Leben vollkommen zufrieden. Recht dicht dahinter rangieren Schweden, Holländer und Luxemburger (mit 40-50%). Im Vergleich dazu schneiden die Deutschen nur als Trauerklöße ab: Nur 20% sind sehr zufrieden.

Ein deutsch-dänisches Wissenschaftsteam (Odense und Rostock) hat sich nun in einem Aufsatz im British Medical Journal der hochspannenden Frage gewidmet, woraus diese überdurchschnittliche Lebenszufriedenheit der Dänen resultieren könnte. Sie haben dabei eine Vielzahl von Faktoren analysiert, so wie es auch Epidemiologen machen. Sie stellten Hypothesen auf über den möglichen Einfluss unterschiedlichster Faktoren: Gene und Ernährung, Alkohol- und Tabakkonsum, Klima und Familienverhältnisse, Leistungen des Wohlfahrtsstaates, Gesundheitszustand und viele andere mehr. Tatsächlich zeigte sich jedoch, dass all diese epidemiologischen Hypothesen fast keine oder gar keine Erklärungskraft haben. So rangieren die Dänen beispielsweise bei der Selbsteinstufung des Gesundheitszustands nur an 13.Stelle, bei den Familienverhältnissen zeigt sich, dass Heiraten in Dänemark zwar sehr oft vorkommen - aber auch Scheidungen. Für den Alkohol- und Tabakgenuss zeigen Daten sogar, dass Dänen hinsichtlich dieses ungesunden Verhaltens in Europa ganz weit oben rangieren. Fazit der Wissenschaftler war demzufolge, dass die ins Auge gefassten klassischen epidemiologischen Faktoren zur Erklärung der dänischen Lebenszufriedenheit versagen.

Sie diskutieren dann einen Aspekt, der ihrer Meinung nach eine überaus wichtige Rolle spielen könnte: Der Erwartungshorizont und die Ansprüche in Bezug auf das, was ein gutes Leben ist. Ihre Beobachtungen sind zwar nicht gerade harte und unanfechtbare empirische Belege für ihre Hypothese, sie dürften aber für zukünftige Studien durchaus anregende Fragestellungen bieten. Die Dänen, so führen die Wissenschaftler aus, sind in Bezug auf ihre Lebens-Ansprüche und Erwartungen eher bescheiden und sie genießen die augenblicklich zufriedenstellenden Bedingungen, ohne sie maßlos in die Zukunft zu verlängern. Dies zeigt sich einerseits auf eine andere Frage im Eurobarometer, wo nach den Erwartungen für das nächste Jahr gefragt wird. Hier liegen die Dänen trotz ihres aktuellen Glücksgefühls sehr weit unten, mit eher bescheidenen Zukunftsansprüchen. Ganz im Gegensatz übrigens zu Italienern und Griechen, deren aktuelle Lebenszufriedenheit extrem niedrig ausfällt, während die Erwartungen für das nächste Jahr ganz oben an der Spitze der europäischen Länder liegen. "Es geht uns gut", so berichten die Wissenschaftler schließlich, sei ein Spruch, der in Dänemark oft zu hören ist, aber mit einem kleinen Zusatz: "Lige nu" - jetzt im Augenblick, wie es mal sein wird, weiß man nicht.

Der Aufsatz ist hier als Volltext nachzulesen:
Why Danes are smug: comparative study of life satisfaction in the European Union (BMJ 2006;333:1289-1291, 23.Dezember 2006)
• Hier findet man die Datenerhebungen des Eurobarometer

Gerd Marstedt, 23.1.2007