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Ist gesundes Sitzen kaufbar? Bedeutung des dynamischen Sitzens zur Prävention von Muskel- und Wirbelsäulenproblemen überschätzt!

Artikel 1195 Häufiges und dauerhaftes Arbeiten in statischen Sitzhaltungen kann bei Beschäftigten an Bildschirm- und Büroarbeitsplätzen zu Verspannungen der Muskulatur und zu Wirbelsäulenbeschwerden führen.

Dabei kann es sowohl zu Überbelastungen der Muskulatur als auch zu funktionellen Unterbeanspruchungen bestimmter Muskelpartien kommen. Nachdem eine rasch wachsende Gruppe von Beschäftigten ihre gesamte oder Teile ihrer Arbeitszeit an Bildschirmarbeitsplätzen verbringt, rückte die Ergonomie der Sitzmöbel innerhalb der letzten Jahre in den Vordergrund des präventiven Handelns im Bereich der Büroarbeit. Bei der Entwicklung von Büroarbeitsstühlen spielte das Konzept des dynamischen Sitzens eine immer größere Rolle. Als besondere dynamische Büroarbeitsstühle bezeichnet man in diesem Zusammenhang solche Stühle, die durch ihre Konstruktion ein überdurchschnittliches Ausmaß an Dynamik generieren sollen.

Vor diesem Hintergrund führte die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft in Zusammenarbeit mit dem BGIA - Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung und dem niederländischen Institut TNO Work and Employment eine ergonomische Untersuchung durch, die vier besonders dynamische Büroarbeitsstühle im Vergleich zu einem konventionellen Büroarbeitsstuhl bewertete.
Dabei sollten physische und muskuläre Aktivitäten bei Nutzung der besonderen Stühle im Vergleich zu einem konventionellen Stuhl quantifiziert werden. Evaluiert wurden auch das subjektive Empfinden der Nutzer und deren Akzeptanz für diese besonderen Stühle. Dazu wurde in Laborumgebung zunächst ein praxisnaher Bildschirm- und Büroarbeitsplatz aufgebaut. Hier wurden bei standardisierten Bürotätigkeiten an zehn Probanden das Sitz- und Bewegungsverhalten sowie die muskulären Aktivitäten bei Nutzung der verschiedenen Stühle messtechnisch erhoben. Auf dieser Grundlage folgte, zusammen mit standardisierten Interviews zur emotionalen und individuellen Bewertung, eine Analyse der Stühle. Im Rahmen der Untersuchung wurde ein spezielles Messsystem entwickelt und eingesetzt. In einer Feldstudie schlossen sich zusätzlich Messungen und Befragungen unter Praxisbedingungen bei 40 Probanden in vier Unternehmen an.

Die Ergebnisse dieser zwar kleinen und daher nicht repräsentativen aber sehr differenzierten Untersuchung dürfte diejenigen Arbeitgeber und häuslichen SchreibtischarbeiterInnen irritieren oder nachdenklich machen, die glaubten, ihre Gesundheit aus dem Büromöbelherstellerkatalog beziehen und sich dadurch von weiterreichenden Überlegungen freikaufen zu können:

• Körperangepasste Bürostühle beugen Verspannungen und Rückenschmerzen nicht besser vor als konventionelle Modelle. Eine beweglich aufgehängte Sitzfläche oder andere dynamische Elemente führten nicht automatisch auch zu mehr Bewegung des Nutzers beziehungsweise einer Vorbeugung von Schäden durch dauerhafte statische Sitzhaltungen.
• Eine deutlich größere Rolle als die Konstruktion des Stuhls spielt die Art der Tätigkeit. Genauso wichtig sei das individuelle Empfinden der Benutzer. Unternehmen ist daher zu empfehlen, die Beschäftigten in die Planung der Anschaffung von Stühlen und wahrscheinlich auch anderer Arbeitsgegenstände zentral einzubeziehen.
• Darüber ist es wichtig, auf regelmäßige Bewegung im Büroalltag zu achten, etwa durch abwechslungsreiche Arbeitsorganisation sowie Sitz-Steh-Konzepte.

Die Kurzfassung der BGIA-Studie ist als BGIA-Report 5/2008 "Ergonomische Untersuchung besonderer Büroarbeitsstühle" erhältlich.

Bernard Braun, 13.4.2008