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Versorgungsforschung: Psychische Erkrankungen


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Weniger Stress mit dem was "Stress" sein könnte: elf Risikobereiche psychischer Belastungen

Artikel 2487 In der immer intensiver geführten Debatte über die tatsächliche oder auch nur vermeintliche Zunahme psychischer Erkrankungen als Grund für Arbeitsunfähigkeit, Rehabilitationsbedürftigkeit und Frühberentung, spielen eine oft unter dem schlagwortartigen Begriff "Stress" zusammengefasste Fülle von psychischen Belastungen und deren Gefährdungspotenzial eine große Rolle. Hinzu kommt, dass auch am Entstehen und dem Verlauf eher körperlicher Erkrankungen wie der Herz- und Muskel-Skelett-Erkrankungen psychische Fehlbelastungen (mit-)beteiligt sind. Dies ist mit ein Grund, dass die Identifikation psychischer Belastungen seit einiger Zeit in den gesetzlich vorgeschriebenen betrieblichen Gefährdungsanalysen und -beurteilungen neben den traditionellen physikalischen und ergonomischen Faktoren vorgeschrieben ist (siehe dazu u.a. die Leitlinie Gefährdungsbeurteilung und Dokumentation. Ein trotz all dieser Debatten seit Jahren bekanntes Problem ist, dass nur zwischen 6% (2010) und 20% (2008/09) und vielleicht aktuell ein etwas höherer Prozentsatz der Betriebe in Gefährdungsbeurteilungen psychische Belastungen berücksichtigten (siehe dazu u.a. D. Beck, G. Richter, M. Ertel, M. Morschhäuser: Gefährdungsbeurteilung bei psychischen Belastungen in Deutschland. Verbreitung, hemmende und fördernde Bedingungen
2012
).

Ein weiteres für mögliche präventiven Bemühungen wichtiges Problem ist, genauer zu wissen, was sich hinter "dem Stress" verbirgt, welche Einzelfaktoren also psychisch belastend wirken, zu bestimmten Erkrankungen führen und beeinflusst werden müssen oder können.
Daran ändert ein gerade veröffentlichter Bericht etwas, der auf der Basis systematischer Reviews und wenn möglich von Meta-Analysen thematisch ähnlicher Einzelstudien beabsichtigt, "das Gefährdungspotential psychischer Arbeitsbelastungen einschätzen zu können und damit einen Hinweis zu geben, welche Arbeitsbelastungen in Gefährdungsbeurteilungen berücksichtigt werden sollten".

Danach sind besonders die folgenden elf psychischen Arbeitsbedingungen/-belastungen gesundheitsgefährdend: die Kombination von geringem Handlungsspielraum und hoher Arbeitsintensität (hoher Job Strain), die Kombination von geringem Handlungsspielraum und hoher Arbeitsintensität bei gleichzeitig geringer sozialer Unterstützung (iso-strain), hohe Arbeitsintensität (Job demand), geringer Handlungsspielraum (Job control), (Ungleichgewicht zwischen erlebter beruflich geforderter Leistung und dafür erhaltener Belohnung/Wertschätzung(Effort-Reward-Imbalance), Überstunden, Schichtarbeit (vor allem Abend- und Nachtschichten sind als gesundheitsgefährdend einzustufen), geringe soziale Unterstützung, Rollenstress, Bullying/aggressives Verhalten am Arbeitsplatz und Arbeitsplatzunsicherheit.

Worauf diese Beurteilungen basieren und zahlreiche weitere Details enthält der iga-Report 31 "Risikobereiche für psychische Belastungen" der an der Universität Halle-Wittenberg arbeitenden Arbeitspsychologin Renate Rau unter Mitarbeit von Michael Blum und Laura-Marie Mätschke. Er umfasst 46 Seiten und ist kostenlos erhältlich.

Bernard Braun, 26.11.15