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Patienten
Hausärztliche und ambulante Versorgung


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Begleitendes Case-Management durch Arzthelferinnen verbessert den Therapieerfolg bei Arthrose-Patienten

Artikel 1176 Eine gute Einbindung von Arzthelferinnen bei der medizinischen Versorgung von Patienten mit Arthrose in der Hausarztpraxis kann die Lebensqualität der Patienten deutlich erhöhen. Als "Case-Managerinnen" sorgen sie dafür, dass die Wirkung von Medikamenten besser beurteilt wird. Die Patienten sind aktiver, haben weniger Schmerzen, mehr sozialen Rückhalt, nehmen eher empfohlene Medikamente ein und suchen seltener einen Orthopäden auf. Dies ist das Ergebnis des Hausarztprojekts "PraxArt" der Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung des Universitätsklinikums Heidelberg. Ergebnisse wurden jetzt in "Versorgungsforschung Aktuell", einem Newsletter der Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung vorgestellt.

Insgesamt 1.021 Arthrose-Patienten aus 75 Hausarztpraxen waren im Mai 2005 mit dem Projekt PraxArt gestartet. Arthrose wird durch eine chronische, oft schmerzhafte Abnutzung der Gelenke hervorgerufen und schränkt die Lebensqualität meist erheblich ein, vor allem wenn die Hüft- oder Kniegelenke betroffen sind. Patienten mit Arthrose gehen häufig zum Arzt, nehmen viele Schmerzmittel ein und setzen sich dadurch besonderen Risiken wie Magenblutungen aus. Außerdem leiden sie besonders häufig an Depression.

Verglichen wurden in der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Studie dann ein halbes Jahr lang drei Gruppen.
• Bei der 1.Gruppe erhielten die Ärzte eine Fortbildung zur leitliniengerechten Arthrosetherapie, Schmerzbehandlung und Patientenmotivation.
• In der 2.Gruppe wurde pro Praxis jeweils zusätzlich eine Arzthelferin geschult. Die Medizinischen Fachangestellten lernten mit Hilfe eines speziellen Fragekataloges, die Patienten am Telefon zu ihren Schmerzen, zu körperlicher Aktivität und zu Medikamenteneinnahme und Nebenwirkungen zu befragen. Jede Einzelfrage war mit einem Ampelsymbol verknüpft, das die Dringlichkeit oder Bedeutung der entsprechenden Information kodiert. So wurden etwa Informationen über verstärkte Schmerzen oder schwere Nebenwirkungen unmittelbar an den Arzt weitergeleitet. Einmal im Monat kontaktierte die Arzthelferin ihre Arthrose-Patienten.
• Die 3.Gruppe diente als Kontrollgruppe. Hier lief die Betreuung der Patienten ohne vorhergehende spezielle Schulung von Arzt und Arzthelferin ab.

In der 1.Gruppe nur mit Arztfortbildung wurde im Vergleich zur Kontrollgruppe bereits die Zahl der Röntgenuntersuchungen reduziert. In der 2.Gruppe zeigte sich darüber hinaus, dass der regelmäßige Telefonkontakt mit der Arzthelferin einen nachhaltig positiven Einfluss auf die Lebensqualität der Patienten hat. Die Patienten waren aktiver, hatten weniger Schmerzen, mehr sozialen Rückhalt, nahmen eher empfohlene Medikamente ein und besuchten seltener einen Orthopäden. In der 2.Gruppe mussten durchschnittlich 14 Prozent weniger einen Orthopäden aufsuchen, in der 1.Gruppe waren dies 6 Prozent, bei der 3.Gruppe gab es keine Veränderungen.

"Eine vergleichsweise einfache und kostengünstige Maßnahme im vertrauten Umfeld der Hausarztpraxis kann die Lebens- und Versorgungsqualität der Betroffenen deutlich verbessern und die Kosten senken", erklärte Prof. Szecsenyi, Ärztlicher Direktor der Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung des Universitätsklinikums Heidelberg. In der Abteilung Allgemeinmedizin untersucht man jetzt, ob weitere Maßnahmen zur Einbindung der Arzthelferinnen die Therapieergebnisse verbessern können, etwa das Telefonmonitoring bei Patienten mit Herzinsuffizienz oder Diabetes mellitus Typ II.

• Eine Zusammenfassung der Ergebnisse ist im Newsletter 1/2008 des Universitäts Klinikum Heidelberg zu lesen
• Das Abstract einer wissenschaftlichen Veröffentlichung der Studienergebnisse ist hier zu finden: Thomas Rosemann u.a.: Case management of arthritis patients in primary care: A cluster-randomized controlled trial (Arthritis Care & Research, Volume 57, Issue 8 , Pages 1390 - 1397; doi: 10.1002/art.23080)

Gerd Marstedt, 26.3.2008