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Patienten
Einflussnahme der Pharma-Industrie


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USA: Direkte, an Konsumenten gerichtete Werbung für rezeptpflichtige Medikamente scheint an Wirkung zu verlieren (15.1.09)
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"Medikament sucht Krankheit": Die Bedeutung von Krankheitserfindung, Medikalisierung oder "disease mongering" im Gesundheitswesen. (8.6.2008)
Lockerung des Werbeverbots für verschreibungspflichtige Medikamente - Ablehnung aus Deutschland (5.6.2008)
Ist die bipolare Depression überdiagnostiziert? Trägt die Industrie dazu bei? (19.5.2008)
Kein Nutzennachweis aber Milliardenumsätze: Direktwerbung macht's möglich (14.5.2008)
Brasilianische Studie: Werbeprospekte für Psychopharmaka irreführend (8.5.2008)
Einflussnahme der Industrie mindern - Forderungen einer Arbeitsgruppe der medizinischen Fakultäten in den USA (1.5.2008)
Dichtung und Wahrheit in der Werbung für Psychopharmaka (24.4.2008)
Ghost writing für Vioxx - Merck forscht und schreibt, Wissenschaftler geben ihren Namen (19.4.2008)
350.000 Dollar jährliche Arzneimittelkosten pro Patient - Empfehlen Pharmahersteller eine zu hohe Medikamenten-Dosis? (19.3.2008)
GlaxoSmithKline entgeht Anklage wegen Gesetzeslücke (14.3.2008)
Pro und Kontra Direktwerbung für verschreibungspflichtige Medikamente: die Industrie beherrscht die Berichterstattung in den amerikanischen Nachrichtenmedien (10.3.2008)
ARD-Magazin: Preissteigerungen um 240 Prozent bei Krebsmedikamenten - mit Scheininnovationen (10.3.2008)
Pflegekräfte - leichte Beute für die Pharmazeutische Industrie? (28.2.2008)
Novartis erhält Höchststrafe für Einladung von Ärzten in den Spreewald (21.2.2008)
Pharma-Industrie: Werbung und Marketing hat Vorrang vor Forschung und Entwicklung (10.1.2008)
Pharmaindustrie und 3. Welt: Vernachlässigung ihrer Krankheiten und Kranken sowie ihre Entdeckung als lukrativer Markt (26.11.2007)
Bluthochdruck-Medikamente: Von der Pharma-Industrie gesponserte Studien kommen zu günstigeren Schlussfolgerungen (18.11.2007)
Effekte des Pharma-Sponsoring auf die Ergebnisse klinischer Studien: Nebenwirkungen von Medikamenten werden unterbewertet (25.10.2007)
"Ghost Management" der Pharmaindustrie: Stammen viele wiss. Veröffentlichungen aus der Feder von Marketingfirmen? (4.10.2007)
Beispiel Schizophrenie: Wie Pharmaunternehmen im Internet Krankheiten definieren (27.9.2007)
Big Pharma's Data Collectors versus Maine, Vermont and New Hampshire - Wie viel dürfen Pharmafirmen über Ärzte wissen? (1.9.2007)
Werbebudgets der US-Pharmaunternehmen haben sich in 10 Jahren verdreifacht - Kontrolle funktioniert nicht (17.8.2007)
Bericht der "Los Angeles Times" dokumentiert die Tricks und Erfolge der Pharma-Industrie im Gesundheitswesen (9.8.2007)
Der lange Arm der Pharma-Industrie in der Arztpraxis: Marketing für hochpreisige Medikamente (28.2.2007)
Arzneimittelstudien bei Brustkrebs: Von der Pharmaindustrie finanzierte Studien kommen zu einer besseren Medikamenten-Bewertung (27.2.2007)
Jede vierte Selbsthilfegruppe wird von Pharmaunternehmen gesponsert (8.2.2007)
Pharmareferenten: Die meisten Ärzte würden ihr Fehlen vermissen (27.1.2007)
Der "Medicare Drug War" 2004 in den USA: Ein Lehrstück über die Einflussnahme der Pharmaindustrie auf die Arzneimittelgesetzgebung (21.12.2006)
Desinformation über Arzneimittel: eher Regel als Ausnahme (13.12.2006)
Pharma-Industrie will Patienten mit Direktwerbung stärker beeinflussen (10.12.2006)
Das Geschäft mit der Krankheit (28.11.2006)
Pharmaindustrie unterwandert Selbsthilfegruppen (30.10.2006)
Einflussnahme der Pharma-Industrie auf Medikamentenverschreibungen (6.2.2006)
Pharma-Werbung beeinflusst ärztliche Medikamenten-Verschreibung (11.12.2005)
Wie innovativ und "gesund" ist die Pharmaindustrie? Bluff und Wirklichkeit (28.11.2005)
Internationale Studienlage eindeutig: Irreführung durch Pharmaindustrie eher Regel als Ausnahme (24.11.2005)

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Bericht der "Los Angeles Times" dokumentiert die Tricks und Erfolge der Pharma-Industrie im Gesundheitswesen

Artikel 0845 In einem umfassenden Bericht beschäftigt sich in dieser Woche die Journalistin Melissa Healy in der Tageszeitung "Los Angeles Times (LAT)" mit den Marketing-Strategien der Pharma-Industrie, ihrer offenen und versteckten Einflussnahme auf Wissenschaftler und Ärzte, Patienten und Politiker. Die sechsteilige Reportage bringt keine grundsätzlichen neuen Erkenntnisse ans Licht, macht aber in der Zusammenschau unterschiedlichster Lobby- und Marketing-Ansätze deutlich, in wie starkem Maße Pharma-Unternehmen ihre ökonomischen Interessen erfolgreich durchsetzen - nach Meinung vieler im Bericht zitierter Wissenschaftler keineswegs immer im Sinne der bestmöglichen Versorgung von Patienten.

Der erste Teil der Reportage hat den Titel "Unter Einfluss: Cleveres Marketing weckt unseren Appetit auf verschreibungspflichtige Arzneimittel. Verbraucher, Ärzte, Forscher - niemand ist immun." Dargestellt werden hier einerseits die ökonomischen Dimensionen des Problems. So haben US-Pharma-Unternehmen im Jahre 2006 rund 5 Milliarden Dollar für direkte, an Patienten gerichtete Werbung ausgegeben (die in den USA anders als bei uns auch für verschreibungspflichtige Medikamente erlaubt ist) und geschätzte 19 Milliarden, um Ärzte für ihre Produkte einzunehmen. Als Konsequenz dieser Einflussnahme zeigt sich, dass die Kosten für verschreibungspflichtige Medikamente in den USA (in Höhe von fast 280 Milliarden Dollar 2006) zu 80% für Marken-Produkte ausgegeben werden, obwohl es für den allergrößten Teil dieser Arzneien weitaus preisgünstigere und absolut wirkungsgleiche Generika gibt. Kritiker betonen, dass das Arzt-Patient-Gespräch heute durch die Einflussnahme der Pharma-Unternehmen oftmals von neuen Regie-Anweisungen gesteuert wird.
"Under the Influence: Savvy Marketing Whets Our Appetite for Prescription Pharmaceuticals. Consumers, Doctors, Researchers - No One Is Immune"

Unter dem Titel "Von der finanziellen Steuerung zur Forschung: Wenn Pharma-Unternehmen Studien zu neuen Arzneimitteln durchführen, kann dies auch die Forschungsergebnisse beeinflussen - nachhaltig" beschreibt die Journalistin die Einflussnahme auf Wissenschaftler und akademische Gremien, medizinische Experten und Entscheidungsträger. Die Pharma-Unternehmen, so heißt es in der LAT, bauen eine Truppe aus hochangesehenen Universitäts-Experten auf, finanzieren Stiftungen, Forschungsprogramme und Lehrstühle und bezahlen medizinische Zentren zur Durchführung klinischer Studien. Die dadurch erzielten Vorteile sind recht eindeutig. So hat eine Gruppe staatlich bestellter Experten im Mai 2003 die Leitlinien zur Behandlung des Bluthochdrucks neu definiert. 9 der 11 Mitglieder der Expertengruppe hatten finanzielle Beziehung zu Firmen, die von der neuen Leitlinie profitieren. 6 von ihnen hatten Studien durchgeführt, die von solchen Unternehmen finanziert wurden, die im Besitz von Patenten für Bluthochdruck-Medikamente sind.

Ein zweites Beispiel aus dem Bericht: Im Juli 2004 wurde eine ähnliche Leitlinien-Revision vorgenommen, und zwar zur Diagnose und Behandlung hoher Cholesterinwerte bei Erwachsenen. Aufgrund der neuen Leitlinie wurden mit einem Schlag 8 Millionen US-Amerikaner zu neuen potentiellen Abnehmern cholesterin-senkender Mittel. Und dies nur drei Jahre, nachdem eine ähnliche Änderung von Behandlungskriterien zusätzliche 23 Millionen Bürger als potentiell behandlungsbedürftig definiert hatte. So kann es nicht verwundern, dass heute in den USA 64% der Patienten, bei denen Bluthochdruck festgestellt wurde, mit einem von zwei Medikamententypen behandelt wird - in Deutschland und Großbritannien sind es nur 59%, in Spanien nur 49%.
"From Funding to Findings: When Drug Companies Conduct Research on New Pharmaceuticals, Outcomes May Be Affected - Greatly"

"Herr Doktor, hier habe ich eine Kleinigkeit für Sie: Die vielschichtigen Verkaufsstrategien umfassen nicht nur Bestechungsgeschenke" Unter dieser Schlagzeile beschreibt Melissa Healy das umfassende Marketing der Pharma-Unternehmen zur Erhöhung ihrer Verkaufszahlen. Von großer Bedeutung sind dabei die Pharmareferenten, rund 100.000 an der Zahl, die täglich in den Praxen der etwas 311.000 niedergelassenen Ärzte vorsprechen oder auch das Sponsoring von Weiterbildungsveranstaltungen, die von Ärzten besucht werden, damit sie ihre Zulassung behalten.
"Doctor, Just a Little Something for You: Complex Sales Strategies Go Way Beyond Freebies"

Ein weiteres Kapitel des Berichts bringt vielfältige Beispiele, die die Problematik einer direkten Werbung für verschreibungspflichtige Medikamente dokumentieren oder auch das Sponsoring von Selbsthilfegruppen:
"Next Step: Create the Demand; Direct, Emotional Ads for Prescription Drugs Are Everywhere. But They're Just One Way To Get to the Consumer"

Die Marketing-Strategie geht auf: Dieser Berichtsteil belegt zunächst anhand einiger in den letzten Jahren veröffentlichter Studien, dass sich Ärzte von den Maßnahmen der Pharma-Industrie durchaus beeinflussen lassen. Zwar waren in einer Befragung im Jahre 2001 84% jüngerer Ärzte der festen Überzeugung, dass Geschenke oder kostenlose Essenseinladung der Pharma-Unternehmen bei ihren Kollegen im Rahmen der Verschreibung von Medikamenten durchaus Wirkung zeigen. Nur sich selbst hielten zugleich 61% für immun gegenüber solchen Anfechtungen. Mehrere Studien haben indes Gegenteiliges gezeigt. In einer erst unlängst in der Public Library of Science (PLOS) veröffentlichten Untersuchung wurde deutlich, dass etwa die Hälfte von knapp 100 Ärzten, denen ein Pharma-Referent gerade einen nur kurzen Besuch angestattet hatte, gleichwohl sagten: Die Ausführungen seien überaus informativ und lehrreich gewesen und sie würden das beschriebene Medikament zukünftig wohl öfter verschreiben.

In welchem Ausmaß sich das Marketing der Arzneimittelhersteller rentiert, hat im Jahre 2001 ein Wissenschaftler des Dartmouth College veröffentlicht. Jeder zusätzliche Werbedollar, der für ein Arzneimittel ausgegeben wird, bringt etwa 5 Dollar zusätzlichen Umsatz, für Ausgaben im Bereich des Sponsoring von Bildungsveranstaltungen ist der Ertrag mit 3,56 $ nicht ganz so hoch.
"In Short, Marketing Works: By Targeting Consumers and Doctors - Directly and Indirectly - Drug Makers Are Driving Sales. Why Argue With Success?"

Im abschließenden Kapitel berichtet die LAT schließlich über erste (zaghafte) gesetzliche Ansätze in den USA, um den Einfluss der Pharma-Industrie im Gesundheitswesen zumindest graduell einzuschränken. So haben inzwischen etwa 30 Bundesstaaten Gesetze erlassen oder zumindest geplant, die eine Offenlegung finanzieller Zuwendungen an Ärzte verlangen, eine Einschränkung der Werbung für verschreibungspflichtige Medikamente oder eine Begrenzung der an Ärzte verteilten Geschenke durch Pharma-Repräsentanten.
"And Now, a Push for Change: Legislators Have Begun To Question the Drug Industry's Pervasive Influence in Health Care. Some Doctors Are Backing Them Up"

Gerd Marstedt, 9.8.2007