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Patienten
Einflussnahme der Pharma-Industrie


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GlaxoSmithKline entgeht Anklage wegen Gesetzeslücke (14.3.2008)
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Effekte des Pharma-Sponsoring auf die Ergebnisse klinischer Studien: Nebenwirkungen von Medikamenten werden unterbewertet (25.10.2007)
"Ghost Management" der Pharmaindustrie: Stammen viele wiss. Veröffentlichungen aus der Feder von Marketingfirmen? (4.10.2007)
Beispiel Schizophrenie: Wie Pharmaunternehmen im Internet Krankheiten definieren (27.9.2007)
Big Pharma's Data Collectors versus Maine, Vermont and New Hampshire - Wie viel dürfen Pharmafirmen über Ärzte wissen? (1.9.2007)
Werbebudgets der US-Pharmaunternehmen haben sich in 10 Jahren verdreifacht - Kontrolle funktioniert nicht (17.8.2007)
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Jede vierte Selbsthilfegruppe wird von Pharmaunternehmen gesponsert (8.2.2007)
Pharmareferenten: Die meisten Ärzte würden ihr Fehlen vermissen (27.1.2007)
Der "Medicare Drug War" 2004 in den USA: Ein Lehrstück über die Einflussnahme der Pharmaindustrie auf die Arzneimittelgesetzgebung (21.12.2006)
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Pharma-Industrie will Patienten mit Direktwerbung stärker beeinflussen (10.12.2006)
Das Geschäft mit der Krankheit (28.11.2006)
Pharmaindustrie unterwandert Selbsthilfegruppen (30.10.2006)
Einflussnahme der Pharma-Industrie auf Medikamentenverschreibungen (6.2.2006)
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Wie innovativ und "gesund" ist die Pharmaindustrie? Bluff und Wirklichkeit (28.11.2005)
Internationale Studienlage eindeutig: Irreführung durch Pharmaindustrie eher Regel als Ausnahme (24.11.2005)

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Von Pharmawerbung beeinflusste Ärzte verschreiben häufiger, qualitativ schlechter und teurer

Artikel 1875 In einzelnen Studien der letzten Jahre war bereits deutlich geworden, dass Marketing und Werbung von Pharmaunternehmen eigene Zielsetzungen sehr wohl erreicht und das Verordnungsverhalten von Ärzten zu eigenen Gunsten zu beeinflussen vermag. Eine jetzt in der Open-Access-Zeitschrift "PLOS Medicine" veröffentlichte Meta-Analyse unter Einbezug von 58 schon veröffentlichten Studien hat diese Einzelergebnisse noch einmal bestätigt: Mediziner, die auf unterschiedlichen Wegen (Pharma-Referenten, Fortbildungs-Veranstaltungen, Broschüren usw.) häufiger Informationen von Pharma-Unternehmen aufnehmen, zeigen im Rahmen ihrer Medikamentenverordnung ein anderes Verhalten: Sie verschreiben mehr Medikamente, von der Indikation her weniger sinnvolle Arzneien und auch teurere Arzneien.

"Viele Ärzte", so erklärte Joel Lexchin, einer der Autoren in einer Pressemitteilung der Universität York, "behaupten von sich, dass die Informationen von Pharma-Unternehmen sie in ihren Entscheidungen nicht beeinflussen. Unsere Forschungsergebnisse zeigen jedoch ganz klar, dass es einen deutlichen - und zwar negativen - Einfluss gibt."

Etwa ein Viertel ihrer Einnahmen investieren US-Pharmafirmen in Werbung und Marketing für ihre Produkte, im Jahr 2004 waren es knapp 58 Milliarden Dollar. Dass diese Ausgaben sich rechnen, hat ein Bericht der Los Angeles Times gezeigt: Jeder zusätzliche Werbedollar, der für ein Arzneimittel ausgegeben wird, bringt etwa 5 Dollar zusätzlichen Umsatz, für Ausgaben im Bereich des Sponsoring von Bildungsveranstaltungen ist der Ertrag mit 3,56 $ nicht ganz so hoch. (vgl. "In Short, Marketing Works: By Targeting Consumers and Doctors").

In der jetzt durchgeführten Meta-Analyse eines siebenköpfigen australischen Forschungsteams wurde nun noch einmal bestätigt, dass dieser Effekt leider nur zu Gunsten des jeweiligen Pharma-Unternehmens besteht, aber eher zu Ungunsten von Patienten und Krankenkassen. 58 Studien wertete das Team noch einmal aus, Studien, in denen einerseits unterschiedliche Formen der Information durch Pharmafirmen erfasst waren, andererseits bestimmte Aspekte des Verordnungsverhaltens. In einigen Studien wurden mehrere der im Folgenden angeführten Merkmale untersucht. Wesentliche Ergebnisse waren dann:

• Zehn Studien hatten die Qualität des Verschreibungsverhaltens überprüft, und zwar mit unterschiedlichen Methoden, zum Beispiel Befolgung von Therapie-Leitlinien auf der Basis der Diagnose oder durch Vorgabe von klinischen Fallbeispielen mit der Aufforderung, passende Arzneimittel zu benennen. Vier Studien kamen zu dem Ergebnis, dass sich kein Zusammenhang finden lässt zur Intensität der Aufnahme medizinischer Informationen von der Pharma-Industrie, 5 Studien fanden heraus, dass sich das Verschreibungsverhalten dadurch verschlechtert, in einer Studie ergab sich eine Verbesserung.
• Von 51 Studien, die den Zusammenhang von Pharma-Informationen und Menge der verschriebenen Medikamente untersuchten, fand keine Untersuchung eine niedrigere Verordnungsmenge, 13 fanden keinen Zusammenhang, 38 stellten fest, dass mit der Intensität und Häufigkeit von Informationen durch die Pharma-Industrie auch die Menge verordneter Arzneien steigt.
• Damit hängt auch direkt zusammen, dass von 10 Studien, die die verursachten Arzneimittel-Kosten berücksichtigten, 5 Studien höhere Kosten ermittelten, 1 Studie niedrigere Ausgaben und 4 Studien keinen Zusammenhang fanden.

Die Wissenschaftler betonen, dass ihre Ergebnisse zwar einen eindeutigen Trend benennen. Da es sich bei den Studien aber nicht um randomisierte Kontrollstudien handelt (mit entsprechenden Kontrollgruppen von Ärzten) könne man nicht ausschließen, dass die Werbebotschaften der Pharmaindustrie in Einzelfällen doch einen positiven Effekt haben. Die Studie ist kostenlos im Volltext verfügbar: Geoffrey K. Spurling et al: Information from Pharmaceutical Companies and the Quality, Quantity, and Cost of Physicians' Prescribing: A Systematic Review

In einer 2008 in Deutschland durchgeführten Befragung von Fachärzten für Neurologie/Psychiatrie, Allgemeinmedizin und Kardiologie (den Facharztgruppen mit den höchsten Kosten für Arzneimittelverordnungen pro Arzt) hatte sich das paradoxe Ergebnis gezeigt, dass Ärzte zwar einen Einfluss der Werbung wahrnehmen. Aber dies nur bei Kollegen, nicht bei sich selbst. Drei von vier Ärzten gehen zunächst einmal davon aus, dass Pharmavertreter sie darin beeinflussen wollen, welche Medikamente sie verschreiben. Jedoch über 90% halten sich für völlig oder weitgehend immun gegenüber den Beeinflussungsversuchen: 9% der Befragten glauben, überhaupt nicht beeinflussbar zu sein, weitere 83% geben an, nur selten oder gelegentlich beeinflusst zu werden. Ihre Kollegen betrachten die Ärzte andererseits jedoch als beeinflussungsgefährdet: 21% glauben, dass diese den Beeinflussungsversuchen der Pharmavertreter häufig oder immer erliegen. (Ärzte und Pharmavertreter - eine verhängnisvolle Affäre) Diese deutsche Befragung bestätigt damit Befunde einer US-Studie aus dem Jahr 2007 (Physicians and Drug Representatives: Exploring the Dynamics of the Relationship

Kritische Worte kommen zu diesem Thema vom Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen. In seinem Gutachten 2005: "Koordination und Qualität im Gesundheitswesen" kommt der Rat unter der Überschrift "Detailing" auch zu der Feststellung, dass die Einflussnahme der Pharmaindustrie (durch Pharma-Referenten) auf das Verschreibungsverhalten der Ärzte durchaus erfolgreich und nachhaltig ist. Dort heißt es: "Je häufiger Ärzte Vertriebsagenten sehen,
• desto eher sind sie geneigt, Arzneimittel in Fällen einzusetzen, in denen eine nichtmedikamentöse Therapie die beste Option ist,
• desto häufiger vertreten sie Ansichten, die eher den Angaben aus der Werbung als denen in wissenschaftlichen Publikationen entsprechen,
• desto wahrscheinlicher ist es, dass sie Antibiotika unangemessen verschreiben,
• desto unwahrscheinlicher ist es, dass sie Generika206 rezeptieren und
• desto wahrscheinlicher verordnen sie teure Medikamente auch dann, wenn vergleichbar wirksame, aber billigere verfügbar sind.
Ärzte sind sich zwar der werbenden, verzerrenden Darstellung der produktbezogenen Informationen bewusst. Sie leugnen jedoch - trotz gegenteiliger empirischer Befunde - häufig, dass diese ihr Verhalten beeinflussen. Sie glauben vielfach an ihre persönliche Immunität gegenüber den Marketingmaßnahmen der Industrie. Allerdings korreliert die Zahl entgegengenommener Werbegeschenke empirisch positiv mit der Wahrscheinlichkeit einer solchen Einstellung." (SVR: Koordination und Qualität im Gesundheitswesen, Seite 650)

Gerd Marstedt, 15.11.10