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Gewalt gegen Ärzte: Jeder dritte Mediziner in England wurde im letzten Jahr körperlich bedrängt oder beleidigt

Artikel 1090 Der Berufsverband der Ärzte in Großbritannien, die "British Medical Association" hat bei einer Umfrage unter ihren Mitgliedern festgestellt, dass jeder dritte von ihnen im vergangenen Jahr körperlich attackiert, bespuckt, bedroht oder beleidigt wurde. An der Umfrage beteiligt waren knapp 600 niedergelassene Fach- und Allgemeinärzte sowie Mediziner in Kliniken und anderen Versorgungseinrichtungen. Eine ähnliche Umfrage war bereits im Jahr 2003 durchgeführt worden und hatte zu ähnlichen Ergebnissen geführt.

Im Einzelnen ergab die postalische Befragung, an der sich rund 20% der zufällig ausgewählten 3.000 Mitglieder beteiligten:
• Verursacher waren in 83% der Fälle Patienten, in 41% der Fälle Familienangehörige von Patienten (Befragungsteilnehmer konnten über mehrere Fälle berichten)
• Am häufigsten betroffen waren Ärzte, die sich noch im Ausbildungsstadium befinden. Bei Klinikärzten waren Übergriffe gegen Psychiater am häufigsten.
• Häufigste Ursache war die Unzufriedenheit von Patienten mit der Behandlung, mit zu langen Wartezeiten oder die Weigerung des Arztes, ein bestimmtes Arzneimittel zu verschreiben. An zweiter Stelle rangierten persönliche Probleme von Patienten oder psychische Störungen, dahinter folgten Reaktionen aufgrund von Trunkenheit oder Rauschmittelgenuss.
• Jeder dritte Mediziner war zumindest von verbalen Übergriffen betroffen: Beleidigungen, Bedrohungen, rassistische Äußerungen, obszöne Gesten usw.
• Von diesen Ärzten, die solche Erfahrungen gemacht hatten, war wiederum jeder dritte auch Opfer körperlicher Attacken, durch Spucken, Treten oder Schläge.
• Nur etwa die Hälfte der betroffenen Ärzte brachte den Vorfall auch bei der Polizei zur Anzeige.

Die British Medical Association stellt in ihrem Bericht keinen Zusammenhang her zu den Versorgungsstrukturen im National Health System, das in internationalen Systemvergleichen beim Aspekt "Zugang zur Versorgung und Wartezeiten" regelmäßig sehr schlecht abschneidet. Sie fordert lediglich "null Toleranz" gegenüber solchen Übergriffen und mehr Unterstützung für Ärzte etwa durch Trainingsprogramme zum Umgang mit Gewalt. Bedauert wird auch, dass nur die Hälfte der Vorfälle durch eine Anzeige bekannt wird.

Aus Deutschland sind keine Zahlen über vergleichbare Übergriffe bekannt. Möglicherweise wäre dieser Aspekt der verbalen und körperlichen Gewalt gegen Ärzte ein für zukünftige Gesundheitssystemvergleiche durchaus aussagekräftiger Indikator für die Zufriedenheit von Patienten mit der medizinischen Versorgung.

• Hier ist eine Pressemitteilung der BMA: Violence against doctors going unreported, BMA report shows
• Der Bericht (PDF, 26 Seiten) im Volltext: Violence in the workplace - The experience of doctors in Great Britain, January 2008

Gerd Marstedt, 10.1.2008