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WHO-Länderbericht: Millionen vermeidbare Todesfälle durch Umweltzerstörung und gesundheitsschädigende Lebensbedingungen 
Die Welt-Gesundheitsorganisation WHO hat jetzt einen nach einzelnen Ländern differenzierten Bericht herausgegeben, der das katastrophale Ausmaß gesundheitlicher Schäden beschreibt, die durch Umweltzerstörung und schädliche Agrarwirtschaft, aber auch durch den Fortbestand gesundheitsriskanter Arbeitsbedingungen, Verkehr und unzureichende hygienische Bedingungen hervorgerufen werden. Die Datensammlung zeigt auf, dass jedes Jahr das Leben von rund 13 Millionen Menschen gerettet werden könnte, wenn Politiker für gesundere Lebensverhältnisse sorgen würden. In einigen Ländern könnte die Mortalitätsrate in der Bevölkerung allein durch einfache ökologische Veränderungen in ganz erheblichem Umfang gesenkt werden. Am stärksten betroffen sind einige der ärmsten Länder der Welt wie Angola, Burkina Faso, Mali oder Afghanistan.
Die Veröffentlichung zeigt, dass in 23 Ländern der Welt über 10 Prozent der Todesfälle auf nur zwei Ursachen im Bereich der Umweltbedingungen zurückzuführen sind, für die es bereits jetzt einfache Lösungsmöglichkeiten gäbe. Von der WHO wird als erster Faktor verschmutztes Trinkwasser sowie krankheitserregende Sanitär- und Hygienebedingungen genannt. Als zweiter Ursachenkomplex gilt die Luftverschmutzung in Innenräumen von Wohnungen und Hütten durch Verbrennung von Holz oder Kohle. Am häufigsten sind Kinder als Opfer dieser Verhältnisse zu beklagen: 74 Prozent der Todesfälle durch Durchfall- und Atemwegserkrankungen sind jünger als fünf Jahre alt.
Länder mit sehr niedrigem Pro-Kopf-Einkommen leiden am stärksten unter den zerstörerischen Umwelt- und Lebensbedingungen. Die Zahl der Toten aufgrund solcher Risiken liegt dort 20mal höher als in reichen Ländern. Gleichwohl sind auch reiche Industrienationen betroffen. Nach WHO-Schätzungen könnte hier etwa ein Sechstel der Krankheiten vermieden werden und eine bessere Umweltpolitik wäre in der Lage, einen erheblichen Teil der Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder der tödlichen Verkehrsunfälle zu senken.
Die Daten zeigen nach Angaben der WHO auch, dass sogar einfache Maßnahmen in privaten Haushalten insbesondere in Entwicklungsländern die Todesrate dramatisch senken könnten. Schon die Benutzung saubererer Brennstoffe wie Gas oder Elektrizität, eine Verbesserung der Lüftung oder einfache Verhaltensänderungen (wie zum Beispiel, dass Kinder sich nicht in der Nähe von Rauch aufhalten) könnten viele Krankheiten, innsbesondere Atemwegserkrankungen vermeiden. 
Für mitteleuropäische Länder wie Deutschland, Großbritannien und Frankreich schätzt die WHO den Anteil der durch schädliche Umweltbedingungen verursachten, aber prinzipiell vermeidbaren Todesfälle auf etwa 14 Prozent. Mit dieser Quote liegt Deutschland zwar sehr weit unten, etwa im Vergleich zu Ländern wie Angola (37%). Gleichwohl steht hinter dieser Quote immer noch eine Zahl von 132.000 vermeidbaren Todesfällen. 
Links zu den verschiedenen Materialien der WHO (Listen mit Daten einzelner Länder, Broschüre über die genauen Zusammenhänge zwischen Umweltbedingungen und Krankheiten/Todesfällen, Hinweise über Datenquellen und Auswertungsprinzipien usw.) sind auf dieser Seite verfügbar: 
• WHO Materialien: Environmental Burden of Disease: Country profiles
• Das Datenblatt für Deutschland
• Das Datenblatt für Österreich
• Das Datenblatt für die Schweiz
Gerd Marstedt, 17.6.2007