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Licht und Schatten der Diabetikerversorgung in England

Artikel 0701 Mit 125.00 angeschriebenen und 68.500 antwortenden Diabeteskranken (Antwortrate: 55 %), 1.500 beteiligten allgemeinärztlichen Praxen in sämtlichen 152 "primary care trusts (PCT)" führte der "National Health Service (NHS)" in England im letzten Herbst den weltweit größten Survey von Diabetikern zu ihren Erfahrungen mit der Versorgung ihrer Erkrankung durch.
Diabetes gehört auch in England zu den häufigsten chronischen Erkrankungen: Bei 1.891 Millionen diagnostizierten Diabetikern vermutet man eine weitere dreiviertel Millionen unentdeckter Diabetiker. Bei einer aktuellen Inzidenzrate (rate der Neuerkrankungen) von 3,6 % vermutet man, dass die Prävalenzrate (Rate des Bestandes der Kranken) von 4,76 % in 2005 auf 5,05 % in 2010 steigen wird.

Die wesentlichen Ergebnisse liegen nun in einer achtseitigen Zusammenfassung noch vor der für den Sommer 2007 angekündigten Veröffentlichung des Gesamtberichts vor und zeichnen ein zwiespältiges Bild der Versorgungslage:

Positiv ist, dass weniger als 1 % der Befragten keinen allgemeinen jährlichen Check-up zur Bewertung ihrer Erkrankung hatten und auch noch die Mehrheit davon berichtet, innerhalb der letzten 12 Monate spezielle Tests zu den folgenreichen Komplikationen im Zusammenhang mit Diabetes (z.B. Untersuchung der Füße und Augen auf Folgeerkrankungen oder -schädigungen) durchgeführt zu haben. 73 % der Befragten bewerteten die mündlichen Informationen, die ihnen bei der Diagnose ihrer Erkrankung gegeben wurden als ausreichend. Diese Bewertung gaben bezogen auf schriftliche Informationen nur noch 57 % ab.

Negativ oder problematisch sah es aber dann bei einer Reihe anerkannt wichtiger Aspekte der Diabetikerversorgung aus. Dabei handelt es sich meist um einen der Versorgungsstandards, die in Großbritannien 2001 im Rahmen eines regierungsseitigen "National Service Framework of people with diabetes" (also eine Art "Nationaler Aktionsplan") veröffentlicht wurden.
• Von den 19 % der Befragten, die innerhalb der letzten 12 Monate in einem Krankenhaus behandelt wurden, gaben nur 68 % an, dass das dortige Personal um ihre Erkrankung wusste - 32 % aber nicht. 10 % gaben dann auch an, dass sich kein Krankenhausakteur darum kümmerte, was spezifisch für ihre Erkrankung nötig gewesen wäre, also z. B. spezielles Essen zu den für sie optimalen Zeiten.
• Von allen Befragten wussten 17 % nicht, an welcher Art des Diabetes (man unterscheidet grob einen Typ 1, der eher bei jüngeren Menschen vorkommt von einem Typ 2, der oft als "Altersdiabetes" bezeichnet wird) sie erkrankt sind. Da sich die beiden Formen auch hinsichtlich der notwendigen Behandlung unterscheiden, kann diese Unkenntnis gesundheitlich folgenreich sein.
• Obwohl weltweit als zentraler Bestandteil der Diabetesbehandlung empfohlen, hatten nur 11 % der englischen Diabetiker eine Self-Management-Schulung für den richtigen Umgang mit ihrer Erkrankung besucht. Ein Viertel der Befragten ohne Schulung erklärten aber, sie würden gerne einen solchen Kurs besuchen.

Neben der geplanten Veröffentlichung aller Survey-Ergebnisse und der Zusammenstellung in einem "service review" an die Versorgungseinrichtungen durch die so genannte "Healthcare Commission" fördert die im NHS-System dafür auch zuständige "Healthcare Commission" ein "National Diabetes clinical Audit" über die Versorgung im Zeitraum 2005/2006, der ebenfalls im Sommer diesen Jahres veröffentlicht wird.

Hier können sie die PDF-Zusammenfassung des Surveys "Diabetes. The views of people with diabetes. Key findings from the 2006 survey" herunterladen.

Bernard Braun, 22.5.2007