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Nächtlicher Fluglärm führt zu Gesundheitsbeschwerden und gehäufter Medikamenteneinnahme

Artikel 0586 Nächtlicher Lärm durch landende und startende Flugzeuge führt dazu, dass betroffene Anwohner häufiger den Arzt aufsuchen und Ärzte diesen Patienten mehr Medikamente verschreiben. Dies ist das Ergebnis einer epidemiologischen Studie Bremer Wissenschaftler im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA). Im Umfeld des Flughafens Köln-Bonn mit Nachtflugbetrieb analysierten die Forscher Daten von über 800.000 Krankenversicherten - mehr als 40 Prozent der Gesamtbevölkerung der betroffenen Region. Anlass für die Studie waren unter anderem Beobachtungen einer Gruppe von Ärztinnen und Ärzten. In ihren Praxen nahm die Zahl der Patientinnen und Patienten zu, die über psycho-vegetative Störungen wie Herzbeschwerden, Nervosität oder Leistungsminderung klagten. Die Mediziner beobachteten auch mehr Fälle mit Bluthochdruck und vermuteten, dass diese gehäuft auftretenden Befunde auf den Nachtflugverkehr des Flughafens zurückgehen könnten.

Die epidemiologische Studie zur Untersuchung möglicher Zusammenhänge zwischen Fluglärm und Arzneimittelverschreibungen durch niedergelassene Ärzte im Umfeld eines Flughafens liefert unter anderem folgende wesentliche Ergebnisse:
• Es zeigten sich im Vergleich mit Patientinnen und Patienten, die keinem nächtlichen Lärm ausgesetzt waren, deutlich erhöhte Verordnungsraten und Verordnungsmengen bestimmter Arzneimittel mit blutdrucksenkender Wirkung, zur Behandlung von Herz- und Kreislauferkrankungen, zur Beruhigung (Tranquillizer) sowie zur Behandlung von Depressionen (Antidepressiva).
• Die Befunde waren bei weiblichen Versicherten ausgeprägter als bei männlichen, zum Teil auch nur bei Frauen vorzufinden (Tranquillizer, Antidepressiva).
• Es zeigte sich eine ausgeprägte Abhängigkeit zwischen der Intensität und der zeitlichen Einwirkung des Fluglärms: Für diejenigen, die von nächtlichem Fluglärm zwischen 3 und 5 Uhr belastet wurden, waren die stärksten Erhöhungen der Verordnungshäufigkeit und des Verordnungsvolumens der verschiedenen Arzneimittelgruppen nachweisbar.
• Eine Kombination verschiedener Arzneimittelgruppen, die ein Indikator für schwerer erkrankte Patienten ist, wurde in Abhängigkeit von der Fluglärmintensität deutlich häufiger verordnet als Arzneimittel der einzelnen Arzneimittelgruppen für sich allein.

Die Studie legt Zusammenhänge zwischen Fluglärm und den die Herzgefäße betreffenden - so genannten kardiovaskulären - sowie psychischen Erkrankungen nahe, obwohl sie diese nicht kausal belegen kann. Bei allen Effekten konnte ausgeschlossen werden, dass diese durch nächtlichen Strassen- oder Schienenlärm verursacht waren. Bei den in die Analyse einbezogenen Versicherten wurde außerdem indirekt deren Gesundheitszustand kontrolliert (durch Indikatoren wie Sozialhilfe-Häufigkeit des Stadt- bzw. Ortsteils, die Dichte von Alten- und Pflegeheimplätzen der Gemeinden). Die Ergebnisse bestätigen Untersuchungen aus dem Ausland, die ebenfalls darauf hinweisen, dass Fluglärm Bluthochdruck sowie Herz- und Kreislauf-Erkrankungen hervorrufen kann.

Die Studie wurde durchgeführt von Wissenschaftlern der Epi.Consult GmbH, Bremen, dem Institut für Public Health und Pflegeforschung der Universität Bremen sowie dem Zentrum für Sozialpolitik, Universität Bremen. Der Bericht zum Forschungsprojekt ist im Internet veröffentlicht und steht als Download (PDF, 111 Seiten) zur Verfügung: Beeinträchtigung durch Fluglärm: Arzneimittelverbrauch als Indikator für gesundheitliche Beeinträchtigung

Bereits im Jahre 2004 hatte das Umweltbundesamt ein Gutachten "Fluglärm 2004" veröffentlicht. Dort war bereits von Wissenschaftlern gezeigt worden, dass sich über dreißig Prozent der Bevölkerung durch Fluglärm belästigt fühlt. Zur Lärmbelästigung tragen auch Kommunikationsprobleme, Beeinträchtigungen bei der Arbeit, Störungen des Schlafes sowie der Erholung bei. Die 113-seitige Stellungnahme der an der Expertise beteiligten Lärm-Wissenschaftler stellt die Auswirkungen des Fluglärms auf die Gesundheit der Menschen, auf die kognitive Entwicklung sowie soziale und ökonomische Folgen dar. Die Stellungnahme "Fluglärm 2004" und die früheren gutachterlichen Stellungnahmen sind im Internet veröffentlicht:
Informationen des Umweltbundesamtes zum Thema "Fluglärm"

Gerd Marstedt, 22.2.2007