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Erhebliche Ungleichheit gesunder Lebensjahre in der EU27 - Deutschland auf Platz 23 und 24. Verbesserung möglich, aber aufwändig!

Artikel 2245 In der Debatte über die Risiken der demografischen Alterung in entwickelten Gesellschaften spielt die Anzahl der gesunden Lebensjahre der dort geborenen Personen eine große Rolle. Je länger ein neugeborenes Kind in seinem künftigen Leben gesund lebt, desto besser ist seine Lebensqualität und desto geringer sind die diversen Folgen einer ungesund verbrachten längeren Lebenszeit.

Eine am 13. März im "European Journal of Public Health" veröffentlichte Studie über die derzeitige Anzahl gesunder Lebensjahre in den 27 EU-Mitgliedsländern, die dabei vorhandene Ungleichheit und die Bedeutung der heutigen Situation für das Jahr 2020, zeigt u.a. für Deutschland die tatsächlich enormen Gestaltungspotenziale einer als natürlich gegeben verstandenen Alterungssituation, aber auch die für ihre Nutzung notwendigen Anstrengung an.

Die wichtigsten aus Eurostat-Daten gewonnenen Kennziffern lauten:

• 2010 betrug die Anzahl der gesunden Lebensjahre für neugeborene Männer und Frauen in der EU27 61,3 und 61,9 Jahre.
• Die europaweite Ungleichheit beträgt bei Männern 17,5 und bei Frauen 18,9 Jahre.
• Spitzenreiter bei den gesunden Lebensjahren für Männer war 2010 Schweden (70,1 Jahre), Schlusslicht die Slowakei mit 52,6 Jahren). Auf dem fünftletzten Platz liegen die deutschen Männer mit 56,7 Jahren.
• Spitzenreiter bei den gesunden Lebensjahren für Frauen war 2010 Malta (71,5 Jahre), Schlusslicht auch hier die Slowakei mit 52,7 Jahren). Auf dem viertletzten Platz liegen die deutschen Frauen mit 57,8 Jahren.
• Sofern die bisherige Entwicklung bis 2020 anhält, steigen die gesunden Lebensjahre für Männer bis dahin um 1,4 und die der Frauen um 0,9 Jahre. Damit würde aber auch die Ungleichheit innerhalb der EU weiterwachsen.
• Wenn man diese Ungleichheit bis 2030 beseitigen will, bedeutet es für die Zeit bis 2020 dass die Anzahl der gesunden Lebensjahre EU-weit um 4,4 Jahre für Männer und 4,8 Jahre bei Frauen zunehmen müsste.
• Zutreffend ist die Anmerkung der Forschergruppe, dies würde für einige Länder eine enorme Anstrengung bedeuten. In Deutschland müsste die Anzahl gesunder Lebensjahre für Männer um 6,7 und für Frauen um 6,9 Jahre zunehmen.
• Strebt man das Ziel an, in 20 Jahren die Ungleichheitslücke beseitigen zu wollen, muss unter der Voraussetzung, dass die Zahl der ungesund verbrachten Jahre trotz steigender Lebenserwartung nicht ansteigt, die Zahl der gesunden Lebensjahre bis 2020 EU-weit um 5,8 (Männer) und 6,3 (Frauen) Jahre zunehmen. In Deutschland müssen dazu 8,1 und 8,4 gesunde Lebensjahre erreicht werden.

Wie die aktuellen Zahlen zeigen, steht die Anzahl der gesunden Lebensjahre in sozial vergleichbaren Ländern nicht unbeeinflussbar fest, sondern hängt so oder so von sozialen Lebensumständen ab. Insbesondere die Länder in der Schlusslichtgruppe, darunter besonders Deutschland, sollten sich statt den "Demografie-Blues" fortzusetzen sehr gründlich darüber informieren, mit welchen Maßnahmen und "Kulturen" es Länder in der Spitzengruppe geschafft haben, ihren EinwohnerInnen eine längere gesunde Lebensphase zu ermöglichen.

Der Aufsatz Mind the gap—reaching the European target of a 2-year increase in healthy life years in the next decade von Carol Jagger, Martin McKee, Kaare Christensen, Karolina Lagiewka, Wilma Nusselder, Herman Van Oyen, Emmanuelle Cambois, Bernard Jeune und Jean-Marie Robine ist am 13. März 2013 zuerst online im "European Journal of Public Health" erschienen und komplett kostenlos erhältlich.

Bernard Braun, 27.3.13