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Nutzen und geringe Nebenwirkungen sprechen für Prävention mit Preiselbeerextrakt bei Harnwegsinfekten älterer Frauen

Artikel 1499 "Omas Heilmittel" aus dem "Garten der Natur" fehlt häufig ein genereller wissenschaftlicher Nachweis ihres Nutzens, sie haben zum Teil auch massive Nebenwirkungen oder gefährden die Wirkung von Arzneimitteln (z.B. im Falle von Grapefruitsaft und Johanniskraut) und schließlich gibt es häufig keine vergleichenden Untersuchungen der Wirkungen von Naturheilmitteln gegenüber der von "künstlichen" Arzneimitteln. Dies alles kann auch von Anhängern einer sanfteren Therapie nicht ignoriert werden, vor allem, wenn sie bei anderen Therapeutika vollkommen zu Recht einen Evidenznachweis verlangen.

Nach Lektüre der gerade im Fach-"Journal of Antimicrobial Chemotherapy" [(2009) 63, 389-395] unter der Überschrift "Cranberry or trimethoprim for the prevention of recurrent urinary tract infections? A randomized controlled trial in older women" veröffentlichten Studie von Marion E. T. McMurdo, Ishbel Argo, Gabby Phillips, Fergus Daly und Peter Davey, gibt es nach Ansicht der AutorInnen zumindest beim wissenschaftlich fundierten Vergleich der präventiven Wirkung von Preiselbeerextrakt und des Antibiotikum-Wirkstoff Trimethoprim auf wiederkehrende Harnwegsinfekte von älteren Frauen einen klaren Gesamtvorteil für das Naturprodukt.

In die randomisierte kontrollierte Studie wurden 137 über 45 Jahre alten Frauen aufgenommen, die in den 12 Monaten vor Studienbeginn mindestens zwei ärztlich bestätigte und mit Antibiotika behandelte wiederkehrende Harnwegsinfektionen gehabt hatten. Diese Frauen wurden per Zufall einer Gruppe zugewiesen, die als Intervention über 6 Monate hinweg täglich entweder 500 mg Preiselbeerextrakt in Kapselform (n=69) oder 100 mg des Trimethoprims (n=68) einnahmen.

Die Ergebnisse des Kopf-zu-Kopf-Doppelblind-Vergleichs sahen so aus:

• Von den 137 Frauen erkrankten in der Studienzeit 39 erneut an einem Harnwegsinfekt und zwar 25 in der Preiselbeer- und 14 in der Antibiotika-Gruppe. Der 60%-Unterschied zu Gunsten des Antibiotikums war aber statistisch nicht signifikant.
• Die Zeit bis zur ersten erneuten Infektion unterschied sich zwischen den Gruppen wenig (85,5 Tage in der Preiselbeergruppe zu 91 Tagen in der Antibiotikumgruppe).
• 9 % der Teilnehmer an der Preiselbeer-Gruppe brachen die Intervention ab und 16 % in der Antibiotika-Gruppe.
• Bei unmittelbaren adversen Effekten gab es keinen Unterschied zwischen den Gruppen.

Die schottischen Wissenschaftler bewerten die vorhandenen Vorteile der Behandlung mit dem Antibiotikum als "a very limited advantage" und schlagen daher Frauen mit einem derartigem Erkrankungsbild vor, die begrenzten Vorteile gegen den höheren Preis und vor allem das höhere Risiko genereller adverser Effekte des Antibiotikums (Mitwirkung an der Bildung resistenter bakterieller Erreger und die Gefahr einer Superinfektion) zusammen mit ihrem Arzt abzuwägen.

Auch wenn die statistische Power dieser Studie formal-quantitativ für belastbare Ergebnisse ausreicht, liegt die Anzahl der StudienteilnehmerInnen nur knapp über der notwendigen Mindestanzahl. Einige Ergebnisse und Schlussfolgerungen könnten also auch etwas mit dieser methodischen Schwäche zu tun haben. So ist z.B. eine statistische Signifikanz in kleinen Gruppen nur schwer zu erreichen.

Der 7-Seiten-Aufsatz "Cranberry or trimethoprim for the prevention of recurrent urinary tract infections? A randomized controlled trial in older women" ist komplett und kostenlos erhältlich. Dies gilt natürlich auch für das Abstract des Aufsatzes.

Bernard Braun, 26.2.09