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Virchow-Preis für Global Health: Ein Möchtegern-Nobelpreis mit arger Schlagseite (28.9.23)
In eigener Sache: wir sind wieder da! (27.9.23)
Wirkt sich die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns auf die Gesundheit aus? Ja, aber etwas anders als vermutet. (22.8.19)
Erste Schritte für mehr Transparenz über die Art, den Umfang und die Bedarfsgerechtigkeit der kieferorthopädischen Behandlung (18.7.18)
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Wie sich öffentlich organisierte und finanzierte Familienplanung und Sexualberatung in den USA auszahlt! (11.11.14)
"Roland Berger"-Gutachten oder wie man mit altem säuerlichem Wein in neuen Schläuchen mit dem Fachkräftemangel Geld verdienen kann (29.10.13)
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Geringes Gesundheitswissen ist nicht "nur" ein Bildungsproblem, sondern auch mit höherer Gesamtsterblichkeit assoziiert (22.10.11)
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Wachstumshormone und Placebo: Wie der Glaube nicht nur Berge versetzt, sondern sie auch noch hochradeln hilft.

Artikel 1294 Rechtzeitig zum jährlichen Höhepunkt des Doping-Jahres, der Tour de France, wirft eine Studie über die Wirkung eines Standbeins des phänomenalen Leistungsvermögens einiger "Sportler" und mancher "Wundertherapien des Anti-Agings manche Frage auf. Es geht um Doping mit Wachstumshormonen, das nach Meinung von Experten weit verbreitet ist.

Nachdem australische Wissenschaftler in einer von der "World Anti-Doping Association (WADA)" gesponsorten Studie die Wirkung von Wachstumshormonen im Vergleich mit Placebos untersuchten, kann man sich nämlich fragen, ob sich das Doping mit diesen Medikamenten überhaupt lohnt.

64 Freizeitsportler, 32 Männer und 32 Frauen, erhielten in der für TestteilnehmerInnen und Ärzte verblindeten Studie über acht Wochen das - außer zu Testzwecken - illegale Hormon, dies meinten sie jedenfalls alle. In Wirklichkeit wurde der Hälfte der Teilnehmer nur ein Placebo gespritzt. Später sollten sie sagen, ob sie ihrer Ansicht nach Wachstumshormone oder ein Placebo erhalten hatten. Vor allem die männlichen Teilnehmer waren häufiger von den Wirkungen der Hormone überzeugt als Frauen, auch wenn sie ein Placebo erhalten hatten (81 % versus 31 %). Nicht nur das. In einem Sprungtest konnten die "incorrect guessers" ihre Leistung signifikant verbessern, berichtet Jennifer Hansen vom Garvan Institute of Medical Research in Sydney. Kommentar des "Deutschen Ärzteblatts": "Der Glaube an die Wirkung der Wachstumshormone hatte ihnen gewissermaßen Flügel verliehen."

Die Wachstumshormone selbst zeigten in der Studie indes keine Wirkung auf das Leistungsvermögen der Sportler.

In einer am 17. Juni 2008 von der Boston University veröffentlichten Pressemitteilung kommen Wissenschaftler der Boston University School of Medicine, Boston Medical Center und der University of Illinois in Chicago zu einer eindeutigen Bewertung der zum Einsatz und zur Wirkung von Wachstumshormonen im Kontext von Anti-Aging und der Verbesserung sportlicher Leistungsfähigkeit durchgeführten Forschung: "Neither long-term safety nor health benefits have been demonstrated in normally aging individuals taking hGH Wachstumshormone)... A review of clinical studies among healthy, normally aging individuals found that hGH supplementation does not significantly increase muscle strength or aerobic exercise capacity. However, documented adverse effects include soft tissue edema, arthralgias (joint pains), carpal tunnel-like syndrome, gynecomastia (enlarged breasts) and insulin resistance with an elevated risk of developing diabetes. Increasingly more and more animal and laboratory studies suggest an increased cancer risk."

Auch die im US-Medizinjournal JAMA veröffentlichten Anmerkungen zu den "New Developments in the Illegal Provision of Growth Hormone for "Anti-Aging" and Bodybuilding" von S. Jay Olshansky und Thomas T. Perls kommen zum Schluss: "Systematic reviews have found that hGH supplementation does not significantly increase muscle strength or aerobic exercise capacity in healthy individuals. Clinical evidence does support the therapeutic administration of hGH for children and adults with appropriate clinical indications. However, extrapolating from this evidence to conclude that hGH improves health or longevity in normally aging individuals is not justified." Und: "A review of clinical studies of hGH use among healthy, normally aging individuals found the only benefit to be a slight increase in muscle mass."

Die Pressemitteilung "Researchers seek to focus attention upon the distributors of human growth hormone" ist komplett und kostenlos erhältlich

Die kurze Zusammenfassung der Ergebnisse von Hansen et al. "Are the benefits of growth hormone in the athlete's mind?" gibt es auch kostenlos im Internet.

Leider ist der Aufsatz "New Developments in the Illegal Provision of Growth Hormone for "Anti-Aging" and Bodybuilding" nur mit wenigen Startzeilen kostenlos erhältlich. Der insgesamt 4 Seiten umfassende Text ist in Gänze nur für JAMA-Abonnenten oder über geeignete Bibliotheken erhältlich.

Bernard Braun, 15.7.2008