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Krankheitsbedingte Verschuldung und Zahlungsunfähigkeit in den USA

Artikel 0103 Zwei in 2005 veröffentlichten empirischen Studien über Privat-Insolvenzen im Jahre 2001 und private Verschuldung im Jahr 2003 sind sich in einem Punkt einig: Wer in den USA krank wird, hat sogar trotz einer vorhandenen Versicherung ein hohes Verschuldungs- und Insolvenzrisiko.

David U. Himmelstein, Elizabeth Warren, Deborah Thorne und Steffie Woolhandler von der Harvard University befragten stichprobenartig 1.771 Personen, die im Jahre 2001 ihre Zahlungsunfähigkeit erklärten und durch eine Eingabe an ein Gericht, Schutz vor Gläubigern beantragt hatten. Diese Form der persönlichen Insolvenz ("bankruptcy") und des Schutzes vor totalen Folgen ist in den USA weitverbreitet: In 2001 waren es fast 1,5 Millionen Individuen oder Ehepaaare, was einen 360 Prozent-Anstieg seit 1980 bedeutet.

Die in der Zeitschrift "Health Affairs" im Februar 2005 unter der Überschrift "Illness and injury as contributors to bankruptcy" veröffentlichten Ergebnisse lauteten u.a.:
• Ungefähr die Hälfte der "Bankruptcy"-Fälle beruhten auf der Finanzierung medizinischer Behandlung. Insgesamt (Antragsteller plus Familienangehörige) 1,9 bis 2,2 Millionen US-Amerikaner machten also 2001 Erfahrungen mit "medical bankruptcy".
• Diese Personen mussten seit Beginn ihrer Erkrankung 11.854 US-$ Zuzahlungen ("out-of-pocket costs") leisten. 75,7 Prozent waren zu Beginn der Behandlung krankenversichert.
• Auch Mittel-Klasse-Familien machten Erfahrungen mit "medical bankruptcy".

Michelle M. Doty, Jennifer N. Edwards und Alyssa L. Holmgren analysierten die Daten des Commonwealth Fund Biennial Health Insurance Survey für 2003 und veröffentlichten die Ergebnisse unter der programmatischen Überschrift "Seeing red: Americans into debt by medical bills".

Die wichtigsten Ergebnisse lauten:
• 37 Prozent oder 77 Millionen der über 19 Jahre alten Amerikaner hatten 2003 Schwierigkeiten Behandlungsrechnungen zu bezahlen, hatten aufgelaufene Behandlungsschulden oder beides. Davor sind auch Personen mit ununterbrochenem Versicherungsschutz nicht gefeit.
• Erwachsene im erwerbsfähigen Alter hatten signifikant mehr Probleme der Bezahlung und Verschuldung von medizinischen Behandlungen als Erwachsene im Alter von mehr als 65 Jahren. Unversicherte Personen hatten die größten Finanzierungsprobleme.
- Zwei Drittel der Personen mit Bezahlungs- und Verschuldungsproblemen verzichteten aus Kostengründen auf gesundheitliche Versorgung - dreimal mehr als unter den Personen ohne derartige Probleme.

Bernard Braun, 19.8.2005