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Fortschritt der Prädiktion von Herz-/Kreislaufrisiken durch Biomarker gegenüber Cholesterinindikatoren nur sehr gering

Artikel 2198 Seit ein paar Jahren fließt ein wachsender Teil der Forschungsausgaben der pharmazeutischen Industrie in die Entwicklung so genannter Biomarker. Diese sollen so früh wie möglich, unaufwändiger und zuverlässiger als andere Diagnostika das Risiko des Eintretens schwerer chronischer Erkrankungen anzeigen und schwere Risiken einer Behandlung zuführen. Dazu zählen auch drei verschiedene Protein-Biomarker, die zur Entdeckung des Risikos von Herz-Kreislauferkrankungen dienen sollen. Ob sie wirklich besser sind als die schon seit langem etablierten Prädiktoren Gesamtcholesterinspiegel und HDL-C, sollte die Analyse der Krankenakten von 37 Kohorten mit insgesamt 165.544 Personen aus den Jahren 1968 bis 2007 klären helfen. Die TeilnehmerInnen der Studie litten zu Beginn der Studie an keiner Herz-Kreislauferkrankung. Bei einem durchschnittlich nach 10,4 Jahren durchgeführten Follow up waren 10.132 der TeilnehmerInnen an koronarer Herzkrankheit erkrankt und 4.994 hatten einen Schlaganfall hinter sich.

Bei der Berechnung der Anzahl von Personen, deren Gesamtrisiko einer Herz-/Kreislauferkrankung sowohl mit den konventionellen Risikofaktoren bzw. -indikatoren und einer oder allen der neuen Biomarkern untersucht wurde, zeigte sich Folgendes:

• Die Verbesserung der Bewertung des Gesamtrisikos belief sich durch die erneute Klassifikation mit den Biomarkern auf weniger als 1%.
• Bei 100.000 Erwachsenen im Alter von 40 und mehr Lebensjahren würde die konventionelle Cholesterinwert-Messmethode bei 15.436 Personen ein mittleres Risiko identifizieren.
• Zusätzliche Tests mit einem oder einer Kombination der neuen Biomarker würden darüber hinaus 1,1%, 4,1% oder 2,7% der 100.000 Erwachsenen einer Hochrisikogruppe für Herz-/Kreislauferkrankung (Risiko >20%) zuweisen, die nach geltenden Leitlinien auch sofort mit Statinen behandelt werden müssten.
• Die ForscherInnen,insgesamt fast 200 Personen, lehnen sowohl den generellen zusätzlichen Einsatz der Biomarker als auch einen Ersatz der konventionellen Klassifikation mit Cholesterinwerten durch die neuen Biomarker ab, und zwar weil diese "lipid parameters does not improve CVD prediction".

Von dem am 20. Juni 2012 in JAMA (307: 2499-2506) erschienenen Aufsatz "Lipid-related markers and cardiovascular disease prediction.", verfasst von zahlreichen Mitgliedern der "The Emerging Risk Factors Collaboration", ist sowohl ein Abstract als auch der komplette Text kostenlos erhältlich.

Bernard Braun, 29.12.12