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Zwei-Klassen-Medizin


Keine ökonomisch motivierte Medizin in Krankenhäusern!? Aber "besonders auffällige Mengenentwicklungen" müssen erforscht werden! (14.10.13)
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Australische Studie stellt große soziale Ungleichheit fest bei der Versorgung von Patienten mit Angina pectoris (13.1.10)
Große Mehrheit der Bevölkerung erkennt im Gesundheitssystem Merkmale einer "Zwei-Klassen-Medizin" - nicht nur bei Wartezeiten (24.10.2009)
Gibt es eine "Zwei-Klassen-Medizin" in Deutschland? Die meisten Ärzte sagen in einer Umfrage "ja" (11.9.09)
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Der Verzicht auf medizinische Versorgungsleistungen: In unteren Sozialschichten weitaus stärker ausgeprägt (3.5.09)
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Arme Kassenpatienten, glücklich, wer privat krankenversichert ist? (4.12.2007)
Bevölkerung befürchtet Zuspitzung der Zwei-Klassen-Medizin durch Gesundheitsreform (1.12.2006)
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Gibt es eine "Zwei-Klassen-Medizin" in Deutschland? Die meisten Ärzte sagen in einer Umfrage "ja"

Artikel 1639 Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt bezweifelt den Sachverhalt: "Wir haben vielleicht einen Zwei-Klassen-Service, aber keine Zwei-Klassen-Medizin." Der Bremer Ex-Bürgermeister Henning Scherf allerdings formulierte jetzt die Kritik, "die deutsche Zwei-Klassen-Medizin sei barbarisch und verfassungswidrig". Und um noch einen draufzusetzen, warnte Bundesärztekammer-Präsident Jörg-Dietrich Hoppe unlängst in einem Interview: "Es droht eine Drei-Klassen-Medizin". Und was meinen die letztlich für den Sachverhalt verantwortlichen Ärzte selbst?

In einer repräsentativen Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Allianz Deutscher Ärzteverbände wurden hierzu insgesamt 527 niedergelassene Haus- und Fachärzte sowie in Kliniken angestellte Ärzte im September 2009 befragt. Zentrales Ergebnis: Zwischen 61% (Klinikärzte) und 76% (niedergelassene Hausärzte) sind der Meinung, es gäbe in Deutschland schon eine "Zwei-Klassen-Medizin". Und bei denjenigen, die dies aktuell noch nicht erkennen, meint knapp die Hälfte, es würde in den nächsten Jahren dazu kommen.

Weitere Ergebnisse der Befragung im Detail:
• 63% der niedergelassenen Ärzte bestätigen Klagen von Patienten, dass sie zu lange auf Termine bei niedergelassenen Ärzten warten müssen, wobei Fachärzte noch häufiger dieser Meinung sind (68%) als Hausärzte (55%)
• Rund zwei Drittel aller befragten Ärzte sind der Meinung, dass sich diese Wartezeiten in den nächsten Jahren noch erhöhen.
• 70% der niedergelassenen und 61% der Klinik-Ärzte erkennen eine "Zwei-Klassen-Medizin" schon jetzt. Rund drei Viertel von ihnen in allen Gruppen meinen, diese Situation würde sich in den nächsten Jahren noch verschärfen.
• Von denjenigen, die aktuell keine Schlechterstellung von GKV-Versicherten im Vergleich zu Privatpatienten erkennen, glaubt knapp die Hälfte, dass es in den nächsten Jahren dazu kommt. Insgesamt ist damit nur etwa jeder neunte niedergelassene Arzt (11%) und nur jeder achte Klinikarzt (12%) der Meinung, dass weder aktuell noch in den nächsten Jahren von einer "Zwei-Klassen-Medizin" geredet werden könnte.
• Während Ulla Schmidt nach einem Bericht von Focus Online aktuell und noch vor der Bundestagswahl ein Gutachten erstellen lässt über Voraussetzungen zur Abschaffung der PKV, sehen erkennen Ärzte in einem solchen weg nur Übles. Eine Verschlechterung der medizinischen Versorgung durch Einbeziehung der Privaten in die Gesetzliche Krankenversicherung erkennen die meisten niedergelassenen Ärzte (53%), Klinikärzte sehen dies nur zu 29% so dramatisch.
• Die in der letzten Zeit gehäuft erhobene Forderung nach einer einheitlichen Gebührenordnung für GKV und PKV wird nur von 39% der niedergelassenen und 47% der Klinikärzte für sinnvoll erachtet.
• Das bereits im Modellversuch erprobte, aber dann weitgehend erfolglos beendete Konzept der "Patientenquittung" würde hingegen von der überwiegenden Mehrheit (76-91%) der Befragten begrüßt.
• Und immerhin 44% der niedergelassenen Fachärzte (aber nur 31% der Hausärzte) würde am liebsten mit Patienten direkt abrechnen und nicht mehr über die KV.

Pressemitteilung der Allianz Deutscher Ärzteverbände "Zwei-Klassen-Medizin ist längst Realität"
PDF-Datei mit Diagrammen zu den Ergebnissen

Gerd Marstedt, 11.9.09