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Patienten
Verhaltenssteuerung (Arzt, Patient), Zuzahlungen, Praxisgebühr


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Welcher Arzt-Typ verordnet unangemessen viel Antibiotika gegen virale und bakterielle Infektionen? - Hinweise aus Kanada

Artikel 0952 Zu einer der mittlerweile weit verbreiteten und konsensualen Gewissheiten gesundheitswissenschaftlicher Forschung gehört, dass der unangemessene oder inhaltlich nicht notwendige Einsatz von Antibiotika die Entstehung von Erregern fördert, die auf keines dieser Mittel mehr reagieren. Die Existenz multiresistenter Erreger (Stichwort: MRSA) ist einer der neuesten Schrecken hochmoderner Gesundheitseinrichtungen.

Angesichts der wachsenden Bekanntheit dieser Zusammenhänge stellt sich die Frage, warum es dann nicht zu einem kräftigen Rückgang des ja zwingend eine ärztliche Verordnung voraussetzenden unangebrachten Gebrauchs von Antibiotika kommt?

Zur Beantwortung der Frage gehörte auch, beispielsweise zu wissen, welche Ärzte in welchen Situationen und mit welchen Argumenten trotzdem "bei jeder Gelegenheit" ein Antibiotikum einsetzen. Doch selbst darüber weiß bzw. wusste man bis vor kurzem nichts.

Dies beenden die Erkenntnisse einer gerade in Kanada beendeten Studie zu den persönlichen und institutionellen Charakteristika von Ärzten, die möglicherweise ihre Verordnungsweise beeinflussen. Das Ziel der Studie war es zu bewerten, ob das Wissen der Ärzte, ihre Berufserfahrung, der Ausbildungsort oder der Umfang ihrer ärztlichen Praxis die Unterschiede der Antibiotika-Verordnung erklären.

Dazu untersuchte eine Wissenschaftlergruppe um Genevieve Cadieux eine historische Kohorte von 852 Primärärzten in der kanadischen Provinz Quebec, die ihren Ausbildungsabschluss zwischen 1990 und 1993 gemacht hatten hinsichtlich ihrer ärztlichen Praxis in den Jahren 1990 bis 1998. Dabei wurde gezielt die inhaltlich unangemessene Verordnung von verschiedenartigster Antibiotika gegen virale und bakterielle Infektionen betrachtet.

Bei allen Analysen der 104.230 Patienten mit viralen Infektionen und der 65.304, bei denen eine bakterielle Infektion diagnostiziert wurde, wurde neben dem Einfluss der bereits genannten Merkmale der Einfluss des Geschlechts der Ärzte und der zeitlichen Lage der Verordnungstermine sowie das Alter, Geschlecht, die Bildung, das Einkommen und regionale Zugehörigkeit der Patienten kontrolliert.

Die Studie belegte einen statistisch signifikanten Einfluss folgender Merkmale:

• Absolventen internationaler medizinischer Ausbildungsstätten verordneten mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit (risk ratio[RR]=1,78) Antibiotika gegen virale Atemwegserkrankungen als Ansolventen der Universität in Montreal.
• Unangebrachte Verordnungen von Antibiotika nahmen mit zunehmender Berufserfahrung zu (nach 5 Jahren RR=1,04).
• Ärzte mit einer großen Praxis setzten wesentlich häufiger Antibiotika gegen virale Atemwegserkrankungen ein als ihre Kollegen mit einem niedrigen Arbeitsvolumen (RR=1,27). Dies trifft auch für die Verordnung bestimmter Mittel zur vorrangigen Behandlung bakterieller Erkrankungen (so genannte "second- and third-line antibiotics") zu. Hier gibt es also Anzeichen für die Gültigkeit der Hypothese zu geben, dass große Teile des gesamten Verordnungsgeschehens durch Zeitmangel gesteuert werden und zur Rationalisierung der Arbeitsabläufe genutzt werden.
• Anders als in anderen Untersuchungen ärztlichen Handelns förderte diese Studie keinen Zusammenhang des Noten- und Qualitätsniveaus der Ausbildung und Prüfungen der Ärzte mit ihrem späteren Verhalten zutage.

Für die gezielte Intervention gegen den unangebrachten Einsatz von Antibiotika müssen mit Sicherheit noch genauere Kenntnisse über die Mechanismen erlangt werden, welche diesen Prädiktoren zugrundeliegen. Trotzdem wird schon jetzt klar, dass einseitige und einmalige Appelle oder Informationsschritte schwerlich gegen die offensichtliche Ursachen- und Motivvielfalt der problematischen Verordnungsweise nutzen. Vermutet werden kann aber, dass das Verhalten der deutschen Antibiotika-Verordner ähnlich komplex gesteuert wird und daher auch nicht einfach beeinflusst werden kann.

Der komplette Aufsatz "Predictors of inappropriate antibiotic prescribing among primary care physicians" von Genevieve Cadieux, Robyn Tamblyn, Dale Dauphinee und Michael Libman ist in der aktuellen Ausgabe des "Canadian Medical Association Journal (CMAJ)" (2007; 9. Oktober, 177 [8]: 877-83) erschienen und steht, wie alle CMAJ-Beiträge, als PDF-Datei kostenfrei zum Abruf bereit.

Bernard Braun, 9.10.2007