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Patienten mit Gelenkschmerzen sind in Deutschland stark unterversorgt

Artikel 0226 Millionen Deutsche leiden unter Schmerzen in den Gelenken (Arthrose). Schätzungen zu Folge belastet die Krankheit das Gesundheitssystem jährlich mit 3,5 bis 5,4 Milliarden Euro. Gleichzeitig gibt es bisher für Deutschland nur wenige Daten und Studien zur Häufigkeit von Gelenkschmerzen. Die Initiative "Stark gegen den Schmerz" möchte dies mit der Herner Arthrose-Studie (HERAS) ändern. Die Herner Arthrose-Studie (HERAS) ist als aufwändige Querschnittstudie angelegt. Mit repräsentativen Daten möchte sie die wissenschaftliche Neubewertung von Bewegungsschmerz-Therapien anschieben. In einem ersten Teil der Studie erhielten in Herne etwa 8.000 männliche und weibliche Bürger ab einem Alter von 40 Jahren einen Fragebogen. In diesem Fragebogen wurde u.a. erhoben, ob, wie oft und mit welchen Konsequenzen die Befragten unter Gelenkschmerzen leiden. Bis September 2005 waren etwa 3.700 ausgefüllte Fragebögen abgegeben worden. Im zweiten Teil der Studie ist eine klinische Untersuchung aller Betroffenen vorgesehen, die im Fragebogen über Bewegungsschmerzen im Knie- oder Hüftgelenk geklagt haben.

Erste Zwischenergebnisse der Studie wurden jetzt vorgestellt:
• Mehr als die Hälfte (57%) der befragten Herner Bürger litten zum Zeitpunkt der Befragung an akuten Gelenkbeschwerden. 68 % der Befragten hatten im zurückliegenden Monat mit Schmerzen zu kämpfen, 71 % während der vergangenen zwölf Monate. Diese Zahlen belegen, dass Gelenkschmerz in Deutschland eines der häufigsten Krankheitssymptome bei Menschen über 40 Jahren ist.
• Viele jüngere Menschen sind betroffen. Bekannt ist, dass vor allem ältere Menschen unter Gelenkschmerzen und Arthrose leiden. Weniger bekannt ist, dass auch jüngere betroffen sind. Am Befragungstag klagten mehr als die Hälfte (52,3 %) der 40- bis 49-Jährigen über Schmerzen des Bewegungsapparates. In allen Altersgruppen waren Frauen häufiger betroffen (im Schnitt 10 % mehr Frauen als Männer).
• Jeder Vierte der befragten Herner Bürger gab an, nur unter starken Schmerzen auf Ebenen gehen zu können. Etwa jeder Zehnte sagte, er habe dabei "stärkste Schmerzen". Jeder Fünfte klagte über Schmerzen beim Stehen. Es ist nicht verwunderlich, dass sich Patienten mit solch starken Beschwerden immer mehr aus dem sozialen Leben zurückziehen.
• Ein Fünftel der Studienteilnehmer fühlt sich durch die Krankheit selbst bei leichten Haushaltstätigkeiten beeinträchtigt. 85 % aller Patienten mit Kniebeschwerden können sich ihre Socken nur mit Mühe oder gar nicht anziehen, etwa die Hälfte kann sich nur unter Schmerzen auf die Toilette setzen und wieder aufstehen.
• Unterversorgung mit nicht-medikamentösen Therapien: Nur ein Viertel aller befragten Herner Bürger, die unter Gelenkbeschwerden leiden, haben in den vergangenen zwölf Monaten vor der Befragung eine Physiotherapie oder eine andere nicht-medikamentöse Therapie erhalten. Da besonders Krankengymnastik als integraler Bestandteil einer Behandlung von Gelenkbeschwerden gilt, sprechen die Daten für eine Unterversorgung bei nicht-medikamentösen Therapien.
• Unterversorgung mit Medikamenten. Von allen Teilnehmern, die in den vergangenen zwölf Monaten vor der Befragung unter Gelenkbeschwerden litten, hat nur knapp ein Drittel von ihrem Arzt Schmerzmittel erhalten. 20 % der Befragten, die zu keinem Zeitpunkt in den vergangenen zwölf Monaten Schmerzmittel eingenommen haben, klagten über schwere oder sogar extreme Schmerzzustände. Diese Zahlen wecken den Verdacht, dass viele Schmerzpatienten nicht ausreichend schmerztherapeutisch versorgt sind.

Weitere Details zur Studie (Untersuchungsdesign, Zwischenergebnisse, medizinische Ratschläge) finden sich auf der Website der Initiative "Stark gegen den Schmerz"

Gerd Marstedt, 7.1.2006