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Ältere, Altersaspekte


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Neue Studie zeigt sinkende Lebenszufriedenheit in den 40er Jahren - Ein Beleg für die Midlife Crisis?

Artikel 1132 Im Alltagsgespräch findet man ihn zuhauf, den Hinweis auf die "Midlife Crisis" insbesondere des Mannes. Hier ist fast immer auch die Vermutung präsent, dass Zukunftspessimismus und depressive Stimmungen in den 40er Jahren einer fast biologisch verankerten Gesetzmäßigkeit unterliegen. Wissenschaftliche Studien waren demgegenüber bislang eher widersprüchlich, in einigen fand man deutliche statistische Belege, in anderen äußerte nur eine Minderheit solche persönlichen Erfahrungen. Eine neue Studie hat nun aus sehr unterschiedlichen und sehr großen Datensätzen weltweit Hinweise erbracht, dass es sie möglicherweise doch gibt, die seelische Krise zur Lebensmitte.

In den Analysen von David G. Blanchflower und Andrew J. Oswald wurde überdies ein Effekt mitberücksichtigt, der die Ergebnisse früherer Studien verfälscht haben könnte: Der sogenannte "Kohorten-Effekt". Es könnte ja durchaus sein, so die Überlegung der beiden Forscher aus England und den USA, dass bei Daten, die nur zu einem Zeitpunkt erhoben worden sind, die aktuellen gesellschaftlichen und sozialen Verhältnisse nachhaltig durchschlagen. So kann man ja nicht davon ausgehen, dass Bevölkerungsgruppen im Alter von 18 bis etwa 25 Jahren immer besonders aufrührerisch oder anti-autoritär sind, nur weil im letzten Jahrhundert die 68er-Generation sich so verhielt.

Daher berücksichtigten sie in ihren statistischen Analysen auch diesen Kohorten-Effekt. Als Ergebnis für nahezu alle herangezogenen Datensätze fanden sie dann jedoch gleichwohl heraus: Die allgemeine Lebenszufriedenheit zeigt für fast alle untersuchten Länder und für Männer wie Frauen, den Verlauf einer U-Kurve. Etwa in der Lebensmitte - mit 45 Jahren - ist diese Zufriedenheit am niedrigsten ausgeprägt. Dass es sich dabei nicht nur um eine flüchtige und banale Stimmung handelt, sondern eher schon um eine seelische Krise, die teilweise auch in Depressivität umschlagen kann, zeigten Ergebnisse aus einer speziellen EU-Befragung, in der nicht die "Lebenszufriedenheit" erfasst worden war, sondern Indikatoren, die Hinweise auf seelische Erkrankungen geben.

Die Analyse der Wissenschaftler basiert auf:
• mehreren Erhebungen des "General Social Survey of the United States" im Zeitraum 1972-2006,
• der "Eurobarometer"-Umfrage der EU aus den Jahren 1976 bis 2002 mit insgesamt über 500.000 Teilnehmern,
• Daten aus vier Erhebungswellen des "World Values Survey" im Zeitraum 1981-2004, die in 25 Ländern weltweit durchgeführt wurde,
• einer speziellen Befragung des Eurobarometer, in der Fragen zu psychischen Beeinträchtigungen gestellt wurden.

Die Wissenschaftler erklärten: "Es ist egal, ob man Single ist oder verheiratet oder Kinder hat, ob man ein reicher Banker oder eine schlecht bezahlte Aushilfskraft ist. Es kann jedem passieren, ob Mann oder Frau". Lediglich bei US-Amerikanern fanden sie eine Abweichung vom internationalen Trend, Frauen erleben dort ihren seelischen Tiefpunkt mit 40, Männer erst mit 50 Jahren. Über die Ursachen und Hintergründe ihres Befundes treffen sie allerdings mehr als vage Aussagen, sie glauben, "dass der U-förmige-Verlauf von irgendetwas im Innern des Menschen herrührt." Eine Möglichkeit sei, dass Menschen in dieser Lebensphase erstmals sehr eindringlich merken, dass es für sie nicht erfüllbare und unrealistische Hoffnungen gibt.

• Die Studie erscheint in einer der kommenden Ausgaben von "Social Science & Medicine"
• Sie ist als PDF auch hier verfügbar auf der Homepage von Andrew J. Oswald: David G. Blanchflower, Andrew J. Oswald: Is Well-being U-Shaped over the Life Cycle?
• Und hier ist eine Pressemitteilung der University of Warwick: Researchers Find That Middle-Aged Misery Spans the Globe

Gerd Marstedt, 3.2.2008