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Patienten
Schnittstellen, Integrierte Versorgung
Trotz eklatanter Forschungslücken: individuelles Entlassungsmanagement wirkt sich für PatientInnen mehrfach positiv aus. (11.12.18)
Koordinationslücken in Gesundheitsversorgung: Trotz Hausarzt- und IV-Verträgen Deutschland international "Spitze" (9.11.11)
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Bandscheibenversorgung mit Lücken - Versorgungsforschung im Zeitverlauf mit GKV-Routinedaten (15.9.09)
Stationär-ambulant im Medicare-System der USA: Hohe Rehospitalisierungsrate und wenig patientenzentrierte Behandlungskoordination (2.4.09)
Ein Allgemeinarzt als fester Ansprechpartner auch in Versorgungszentren und Gemeinschaftspraxen erhöht die Versorgungsqualität (5.3.09)
Gute Vorbereitung auf die Krankenhausentlassung (Entlassplan, Arztinfo) bringt spürbaren gesundheitlichen und finanziellen Nutzen. (3.2.09)
Ein "medizinisches Zuhause" bietet nach Patientenurteilen eine bessere Behandlungsqualität (2.11.2007)
Projekt zur Integrierten Versorgung zeigt kürzere Verweildauer und höhere Patientenzufriedenheit (31.12.2006)
Integrierte Versorgung: Aufsätze und Dokumente (29.10.2006)
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Projekt zur Integrierten Versorgung zeigt kürzere Verweildauer und höhere Patientenzufriedenheit
Eine signifikant bessere Einschätzung des eigenen Gesundheitszustandes nach der Behandlung, kürzere Verweildauern im Krankenhaus und der Rehabilitation sowie eine hohe Patientenzufriedenheit durch gute und abgestimmte medizinische Abläufe - das sind die positiven Ergebnisse der ersten wissenschaftlichen Evaluation eines Integrierten Versorgungsvertrages (IV). Als Grundlage dazu diente der bundesweit erste Vertrag dieser Art, den die Krankenkasse Barmer für Patienten mit künstlichen Hüft- und Kniegelenken mit den Krankenhäusern der St. Franziskus-Stiftung in Münster, den ambulanten Rehabilitationseinrichtungen der inoges ag in Krefeld und verschiedenen Reha-Kliniken in Westfalen und Nordrhein geschlossen hatte. Die Ergebnisse belegen, dass die Integrierte Versorgung die Erprobungsphase bestens bestanden hat und sich zu einem zukunftsfähigen Modell für alle Beteiligten entwickelt.
Das Institut für Strategieentwicklung in Kooperation mit der Universität Witten/Herdecke befragte 234 Patienten, die im Rahmen des IV-Projektes, sowie 400 Patienten, die in vergleichbaren Krankenhäusern, allerdings im Rahmen der Regelversorgung endoprothetisch versorgt wurden. Während Patienten in der Regelversorgung 14,8 Tage im Krankenhaus verbrachten, waren es bei IV-Patienten nur 13,5 Tage, also 1,3 Tage weniger. Deutlich besser beurteilten die IV-Teilnehmer ihren Krankenhausaufenthalt als die Vergleichsgruppe. 84 Prozent der IV-Patienten erlebten ihren Krankenhausaufenthalt als gut, in der Vergleichsgruppe waren es 62,9 Prozent. Ein ähnlich gutes Resultat gab es für die anschließende Rehabilitation. Bei IV- Patienten konnte die Maßnahme um 1,7 Tage (stationäre Rehabilitation) verkürzt werden. Der Gesamteindruck war bei 81,8 Prozent der befragten IV-Patienten gut. Diesen Eindruck hatten dagegen nur 65,9 Prozent der Patienten in der Regelversorgung. Auch die ambulante Rehabilitation konnte in der IV-Versorgung um 3 Tage verkürzt werden.
Zum Projekt gibt es einen Evaluationsbericht (Zusammenfassung, 12 Seiten): Projekt zur Integrierten Versorgung Endoprothetik Münster - Ergebnisse der Evaluation durch das Institut für Strategieentwicklung
Gerd Marstedt, 31.12.2006