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Regelmäßige Übersicht zu Veröffentlichungen über Multimorbidität und multiple chronische Erkrankungen

Artikel 2546 An mehreren und dann noch chronischen Erkrankungen leidet ein wachsender Anteil der älteren Bevölkerung in Ländern mit hoher Lebenserwartung. Dies stellt nicht nur eine besondere Belastung für diese PatientInnen dar, sondern ist auch eine keineswegs geklärte Herausforderung für ihre Behandlung. Will man jede der Erkrankungen gut, d.h. leitliniengerecht oder evidenzbasiert behandeln, droht schnell Polymedikation mit deren hinlänglich bekannten gesundheitlichen Risiken durch unbekannte Wechselwirkungen oder Fehleinnahme.
Umso wichtiger ist es, die ebenfalls umfangreiche Forschung über dieses Erkrankungs- und Patientenspektrum im Blick zu behalten.
Dabei helfen u.a. die seit Jahren regelmäßig erscheinenden Literaturübersichten der "International Research Community on Multimorbidity (IRCMo)" - einem Gemeinschaftsprojekt von kanadischen, us-amerikanischen und niederländischen WissenschaftlerInnen, das u.a. von den Canadian Institutes of Health Research-Institute of Health Services and Policy Research, Canadian Health Services Research Foundation and Centre de santé et de services sociaux de Chicoutimi gefördert wird.

Die neueste üppige, aber mit Sicherheit nicht völlig vollständige Übersicht für den Zeitraum Februar bis Juni 2016 enthält 101 Nachweise von Fachpublikationen. Dazu zählen u.a. folgende Titel: Lavan AH, Gallagher PF, O'Mahony D. Methods to reduce prescribing errors in elderly patients with multimorbidity. Clinical interventions in aging. 2016;11:857-66; Willadsen TG, Bebe A, Koster-Rasmussen R, et al. The role of diseases, risk factors and symptoms in the definition of multimorbidity - a systematic review. Scand J Prim Health Care. 2016;34:112-21 oder Chew-Graham CA, Rasmussen J, Maskrey N. Considering the healthcare needs of older people with multimorbidity: managing Alice. Journal of Comorbidity. 2016;6:53-5.

Der Zugriff auf die aktuelle Übersicht der International Research Community on Multimorbidity (IRCMo) ist kostenlos möglich. Dies gilt auch für die 84-seitige Gesamt-Literaturübersicht "Publications on multimorbidity" mit Stand 17. Juli 2016 und themenspezifische Blog-Beiträge.

Bernard Braun, 7.10.16


Was sind, wo findet man, was taugen und wie viel sparen evidenzbasierte Leitlinien? Hier gibt es Antworten!

Artikel 2339 Wer sich umfassend für empirische Effekte von evidenzbasierten Leitlinien zur gesundheitlichen Versorgung und Behandlung und deren theoretische Hintergründe interessiert, kann viele Fachzeitschriften oder den Literatur-Newsletter des "Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ)" zum Thema lesen. Monatlich wird in diesem kostenlos abonnierbaren Newsletter die mit einer standardisierten Suchstrategie gefundene Zeitschriftenliteratur zur Evaluation von Leitlinien, zu den Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für Leitlinien-Implementierung, den Barrieren und förderlichen Faktoren gegenüber der Leitlinien-Anwendung, zu methodischen Entwicklungen in den Bereichen Implementierung, Monitoring, Evaluation, zu Entscheidungshilfen ("decision aids") und zu den ökonomischen Aspekte und über Untersuchungen der finanziellen Auswirkungen von Leitlinien zusammengestellt.

Die Themen in der Februar 2014-Ausgabe mit 100 nachgewiesenen Aufsätzen und Studien in den Monaten Januar und Februar 2014 reichen vom Beitrag zum "Implementing national guidelines for person-centered care of people with dementia in residential aged care: effects on perceived person-centeredness, staff strain, and stress of conscience" über eine Studie zu "Evidence to Support Including Lifestyle Light-Intensity Recommendations in Physical Activity Guidelines for Older Adults" bis zum Thema "Systematic review of guidelines for the physical management of osteoarthritis".
Für die meisten Aufsätze sind die Abstracts abgedruckt sowie Links zu Pubmed und der Originalzeitschrift oder -quelle.

Den Zugang zu den monatlichen Newsletter und zu ausgewählten Aspekten bzw. Definitionen der Leitlinienentwicklung, -anwendung und -methodik und einer einfachen Eingabemaske, die bei der Suche nach regelmäßig recherchierten Leitlinien behilflich ist, gibt es über die Website Leitlinien.de.

Bernard Braun, 5.3.14


Wissenstransfer für die Selbsthilfe - Datenbank online

Artikel 2292 Obwohl es Selbsthilfegruppen bereits seit mehreren Jahrzehnten gibt und sich dort wahrscheinlich bereits Hunderttausende wenn nicht mehr Kranke mit dem professionellen und vor allem auch selbstverantwortlichen Umgang mit ihren Krankheitsbildern beschäftigt haben und beschäftigen, ist es schwer sich über deren Arbeit und deren wissenschaftlichen Untersuchungen einen Überblick zu verschaffen.

Hier abzuhelfen ist das Ziel des seit 2012 vom Bundesministerium für Gesundheit u.a. an der Universität Freiburg und der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen geförderten und durch verschiedene Selbsthilfeorganisationen (z.B. NAKOS) unterstützten Projekts "Wissenstransfer für die Selbsthilfe (WISE)".
"Ziel des Projektes ist die Unterstützung und die Förderung der gesundheitsbezogenen gemeinschaftlichen Selbsthilfe durch den Transfer wissenschaftlichen Wissens in die Praxis. Erreicht werden soll dieses Ziel durch die Aufbereitung wissenschaftlicher Literatur. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf der allgemeinverständlichen und systematischen Darstellung sowie methodenkritischen Bewertung von Studien über die gesundheitsbezogene gemeinschaftliche Selbsthilfe. Eine derartige Literaturübersicht ermöglicht eine bessere Einschätzung der heutigen quantitativen und qualitativen Verbreitung der gesundheitsbezogenen gemeinschaftlichen Selbsthilfe, ihrer Arbeitsweisen, Ziele, Erfolge und Wirkungen sowie ihres Unterstützungs- und Förderbedarfs."

Die dafür entwickelte Wissens-Datenbank ist seit kurzem online und frei zugänglich.

In den bisherigen Schwerpunkten deskriptive Forschung und Wirkungsforschung finden sich u.a. gut aufbereitete und bewertete quantitative und qualitative wissenschaftliche Beiträge zu den Themen Beratungskonzepte und Dienstleistungen gesundheitsbezogener Selbsthilfe-Initiativen, Alkoholiker nach Therapien: Teilnahme an Selbsthilfegruppen, "Schön, dass sich auch einmal jemand für mich interessiert". Eine Erhebung der Lebensqualität von Angehörigen langzeitig an Schizophrenie Erkrankter, Beratungskonzepte und Dienstleistungen gesundheitsbezogener Selbsthilfe-Initiativen und Die Wirksamkeit von Angst-Selbsthilfegruppen aus Patienten- und Expertensicht.
Geplant ist die Aufnahme von weiteren Studien und Forschungsbereichen der Selbsthilfeforschung, sodass sich der regelmäßige Besuch sicher lohnt.

So erreicht man die Datenbank "Wise - Wissenstransfer für die Selbsthilfe".

Bernard Braun, 16.10.13


Handwörterbuch und Lehrbuch "Sozialmedizin - Public Health"

Artikel 1789 Trotz des im internationalen Vergleich beträchtlichen "Spätstarts" in den 1990er Jahren gibt es mittlerweile an deutschen Hochschulen eine Fülle von Bachelor- und Masterstudiengängen für Public Health, Öffentliche Gesundheitswissenschaften und verwandte Fachgebiete (z. B. Gerontologie). Die nachholende Entwicklung und die tatsächliche oder auch nur vermutete Nachfragesituation für AbsolventInnen dieser Studiengänge tragen dazu bei, dass die Bemühungen um ein eigenständiges Profil dieser wissenschaftlichen Disziplin gegenüber so hegemonialen und wirkmächtigen Disziplinen wie der Medizin oder der Ökonomie zugunsten einer Ausdifferenzierung in erfolgreicher erscheinenden Sub- oder Teildisziplinen vernachlässigt werden. Die Frage, "was alles zu Public Health gehört" und wie man verhindert, dass rein additive Konzepte lediglich zu einer untauglichen Ansammlung von Halb- oder Drittelwissen in drei bis sieben akademischen Fachgebieten führen, wird entweder nicht, nicht mehr oder nicht gründlich genug gestellt.

Ein Ausdruck dieser Situation sind die geringe Anzahl und die relativ geringe inhaltliche Variation der Überblicks- und Einführungswerke zu Public Health. Für ein Verständnis von Public Health, das sozialmedizinische, epidemiologische, sozialökonomische, sozialrechtliche und medizin- wie organisationssoziologische Sicht- und Handlungsweisen integriert, liegen fast gleichzeitig ein erstmals veröffentlichtes Lehr- und Lernbuch sowie ein im Mai 2010 bereits in zweiter Auflage erscheinendes Handwörterbuch vor, die diesen Anspruch jeweils unter dem Titel "Sozialmedizin und Public Health" erheben.

Das hauptsächlich von dem Sozialmediziner Jens Uwe Niehoff (Berlin), dem Sozialrechtler Felix Welti (Neubrandenburg) und dem Sozial- und Gesundheitswissenschaftler Bernard Braun (Bremen) verfasste "Handwörterbuch Sozialmedizin und Public Health" beschäftigt sich aus nationaler wie zum Teil internationaler Sicht mit den "Grundlagen der Gesundheitssicherung, der Gesundheitsversorgung, des Gesundheitsmanagements, der Steuerung und der Regulation im Gesundheitswesen". In über 500 mehr oder weniger ausführlichen, theoretisch wie empirisch argumentierenden Stichwörtern wollen die Autoren ein "möglichst gutes Instrument für den Gebrauch des eigenen Verstandes" liefern und wollen dazu u.a. durch explizite Kommentierungen zentraler Sachverhalte beitragen. Dem Verständnis von Wissenschaft als Kritik entspricht auch das Selbstverständnis, dass "Übereinstimmung oder die Vermeidung konfligierender Auffassungen … ausdrücklich kein gewählter Maßstab" ist.

Wer sich einen Überblick zu den bearbeiteten Stichwörtern verschaffen will, findet hier das Stichwortregister des Handwörterbuches.

Das samt Stichwortregister 325 Seiten umfassende "Handwörterbuch Sozialmedizin und Public Health" erscheint zu einem Ladenpreis von 29 Euro im Mai 2010 im Nomos-Verlag Baden-Baden.

Obwohl es sich bei dem von dem Sozialmediziner David Klemperer (Regensburg) unter Mitarbeit des Sozial- und Gesundheitswissenschaftlers Bernard Braun (Bremen) verfassten "Lehrbuch für Gesundheits- und Sozialberufe - Sozialmedizin - Public Health" um ein aus sieben großen Kapiteln bestehendes Werk handelt, geht es auch ihm darum "Lust auf mehr zu machen und zu Vertiefung und Eigenstudium anzuregen". Dies ist verbunden mit einem bewussten Verzicht auf Vollständigkeit und einem kritischen verstehenstheoretischen Votum gegen das so genannte "Bulimie-Lernen" in verschulten Massenstudiengängen. Dort erfolgt die Aneignung von Wissen fast ausschließlich mit dem Ziel, "Stoff in großen Mengen ins Kurzzeitgedächtnis zu pressen, ihn in der Prüfung (meist Klausuren mit Multiple Choice-Charakter) von sich zu geben und danach schnell wieder zu vergessen". Dies sei "ineffektiv", einer wissenschaftlichen Hochschule "unwürdig" und eine "Verschwendung von Lebenszeit".

Was stattdessen "Wissenschaftlichkeit" im Bereich von Gesundheit und Krankheit meint und welche Bedeutung dabei Alltagserfahrungen, Zweifel und Skepsis, Fehlschlüsse und unsystematische Beobachtung und nicht zuletzt Interessenkonflikte oder die Kluft von Wissen und Handeln haben, wird bereits im ersten Kapitel dargestellt. Dem schließen sich Kapitel über die Epidemiologie, evidenzbasierte Medizin und Praxis, das Gesundheits- und Krankheitsverständnis, Prävention, soziale Ungleichheit und das Gesundheitssystem wie die Gesundheitspolitik an.

Durch die, wenn möglich durchgängige Verlinkung von Thesen und Argumenten mit Originalquellen, versucht das Buch bequeme Zugänge für ungezügelte Neugier zu schaffen. Daran Interessierte können sich in einer Art Schneeballmethode tiefer in Themen einarbeiten.
Wer sich anschauen will, mit welcher Methodik diese Prinzipien umgesetzt werden, kann sich unter anderem das mit zahlreichen aktiven Links versehene Literaturverzeichnis des Buches und das komplette Kapitel "Soziale Ungleichheit der Gesundheit" auf der Website www.sozmad.de anschauen.
Das 335 Seiten umfassende Buch "Sozialmedizin - Public Health. Lehrbuch für Gesundheits- und Sozialberufe" ist im Februar 2010 mit Unterstützung der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention zum Ladenpreis von 24,95 Euro im Hans Huber Verlag Bern erschienen und wird vom Deutschen Netzwerk Evidenzbasierte Medizin empfohlen.

Gerd Marstedt, 27.4.10


Medizin- und Public Health-Informationssuche leicht(er) gemacht: "The Lancet Specialty Collections"

Artikel 1683 Das Medizin-Journal "The Lancet" erscheint seit 1823, ist unabhängig von jeglicher medizinischer oder wissenschaftlicher Organisation und steht im Bereich Allgemeinmedizin weltweit an zweiter Stelle der Journal-"Bestenliste".

Wie bereits mehrere Male bei Hinweisen auf dort publizierte wissenschaftliche Studien erwähnt, erhält man durch eine kostenfreie und in Sachen Spams oder ungewünschter Werbung folgenfreie Anmeldung als interessierter Leser freien Zutritt zu vielen Meldungen und Forschungsarbeiten, die im "Lancet" erschienen sind.

Wer sich systematisch für sämtliche in den vier "Lancet"-Fachzeitschriften "Lancet", "Lancet Infectious Diseases", Lancet Neurology" und Lancet Oncology" Beiträge zu speziellen Fachgebieten und ihren Hauptfragen interessiert, kann dies relativ bequem mit Hilfe eines seit Anfang Dezember 2009 existierenden Angebots schaffen.
In der neuen Rubrik "The Lancet Specialty Collections" werden in den Bereichen Cardiology and Vascular Medicine, Endocrinology, Gastroenterology, Genetics and Genomics, Global Health, Infectious Diseases, Neurology, Nutrition and Metabolism, Obstetrics and Gynaecology, Oncology, Paediatrics, Psychiatry, Public Health, Respiratory Medicine und Urology sämtliche seit Januar 2006 in den vier Zeitschriften veröffentlichten Beiträge nach Jahren aufgelistet dokumentiert. Über entsprechende Links kann man sich Abstracts oder auch die kompletten Beiträge aus diesen Listen heraus durchlesen und herunterladen. Wie viele Publikationen dabei zur Verfügung stehen zeigt das Beispiel Public Health. In den 4 Jahren sind es insgesamt 575 Forschungsaufsätze, Kommentare oder Dokumentationen, allein schon 147 im Jahr 2009. Je älter, aber keineswegs veraltet die veröffentlichten Beiträge sind, desto wahrscheinlicher erhält man kostenlosen Zugang zu ihnen mit der gerade vorgestellten NutzerInnen-Anmeldung. Von zahlreichen aktuellen Beiträgen gibt es aber kostenfrei lediglich Abstracts und Ganztexte nur gegen die Zahlung von teilweise für StudentInnen oder Normalverdiener unbezahlbaren Summen von über 30 Euro oder natürlich über einen "ScienceDirect Access" z.B. einer Universitätsblibliothek.

Wem die im "Lancet" erschienenen Texte nicht ausreichen, erhält nach der Abfrage im "Lancet"-System auch gleich den Link auf die stets wesentlich größere Anzahl wissenschaftlicher Texte in der Literaturdatenbank Medline.

Der Zugang zur Rubrik "The
Lancet Specialty Collections"
ist frei.

Bernard Braun, 6.12.09


"Merck Manual Home Edition" Medizin kostenlos online

Artikel 1503 Auch wer sich mit Fragen der Gesundheitsversorgung oder Krankenbehandlung aus gesundheitswissenschaftlicher Sicht beschäftigt, versteht ohne verlässliche Informationen über die Epidemiologie, Diagnose, Therapien und Prognosen bestimmter Erkrankungen manche konkreten Abläufe oder Zustände nicht und kann folglich auch nichts zu verändern versuchen.
Ohne damit die Schar von Halbgebildeten vergrößern zu wollen, sind dabei eine Reihe langjährig erprobter und multimedial gut aufgemachter medizinischer Nachschlagewerke oder Handbücher zu empfehlen. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit zählen dazu die umfangreichen und nicht billigen Druck- und CD-Werke von Psychrembel, das Roche-Lexikon Medizin und das MSD oder Merck-Manual der Diagnostik und Therapie.

Eine besonders für Nichtmediziner, d.h. auch für Patienten, besonders gut verständliche und lesbare Ausgabe des Manuals der Pharmafirma Merck, das "Merck Manual of Medical Information - Home Edition" gibt es seit einiger Zeit auch kostenlos im Internet.

Die Erstellung von Handbüchern dieser Art für Mediziner und Nichtmediziner hat bei der Firma Merck eine mehr als einhundertjährige Tradition. Sie begann 1899 mit dem kleinen "Merck's Manual of the Material Medica", dessen Nachversionen und Ergänzungen die weltweit am meisten verkauften Bücher dieser Art wurden.
1997 wurde dann das vorrangig für Mediziner verfasste Handbuch durch die fachlich weiterhin umfassendere aber verständlichere Home-Edition ergänzt, von der bis 2003 rund 2 Millionen Exemplare verkauft wurden. Die jüngste Ausgabe mit dem Überarbeitungsstand 2007 bzw. 2008 ist nun auch in einer Online-Version nutzbar. Die umfangreichen Texte sind durch eine Fülle von Abbildungen und multimedialen Beiträgen ergänzt.

Das von Robert Porter et al. bearbeitete und ausschließlich englischsprachige "Merck Manual of Medical Information - Home Edition" ist mit sämtlichen Inhalten kostenlos und sehr komfortabel online für gezielte Information zu medizinischen Fragen nutzbar, eignet sich aber auch gut zum Herumstöbern.

Bernard Braun, 1.3.09


Aküfi in Medizin und Gesundheitswesen

Artikel 1479 Was heißt denn noch mal das CC bei den Fallpauschalen im Krankenhaus oder was meint HAP, HAWIE oder HAWIK? Man muss nicht unbedingt an prädementiellen Symptomen leiden, wenn in der Überfülle der Abkürzungen oder Akronyme im Gesundheitswesen nicht mehr sofort präsent ist, um was es geht.
Wer dann nicht am besten mehrere Medizinlexika im Bücherregal stehen hat, dem hilft seit einiger Zeit ein internetbasiertes Verzeichnis von aktuell 2.836 medizinischen Abkürzungen. Die Verfasser spannen den Bogen ihres Verzeichnisses aber weit über den medizinischen Bereich hinaus, d.h. man findet auch eine Erklärung für die gewesene BfA oder die DMP.

Bei manchen Abkürzungen tun sich die Verfasser allerdings etwas schwer. So schlagen sie z.B. als Langform der Abkürzung E605 "Insektizid enthält Parathion" vor. Dies ist aber weder die Abkürzung ("E" steht für die alte Kennzeichnung "Entwicklungsnummer" und keinesfalls für "Europa" oder gar "edible/essbar" und 605 war das 605te Produkt) noch kann der Nichtkenner von Parathion die Giftigkeit des auch als "Schwiegermuttergift" berühmt gewordenen Stoffes erkennen.

Neben dem Abkürzungsverzeichnis findet man noch einen Endoskopieatlas, Sonographieatlas und "Alte Bücher" aus der Medizin (Vorsicht: Diagnostik und Therapie können veraltet sein und bei Anwendung Schaden anrichten).

Möglich ist nach Angaben der Macher dieser Website auch die aktive Mitarbeit von NutzerInnen bei der Korrektur alter und Aufnahme neuer Abkürzungen. Stoff genug liefert die GMG/WSG- und M-RSA-Gesundheitspolitik allemal genug.

Die genannten Erklärungsangebote erreicht man kostenlos und ohne allzu viel von der vorhandenen Werbung belästigt zu werden.

Bernard Braun, 4.2.09


Online: Medizinwörterbuch englisch-deutsch und deutsch-englisch

Artikel 1250 Die Ergebnisse des Großteil der medizinischen oder gesundheitswissenschaftlichen Forschung mit medizinischem Hintergrund werden in englischer Sprache veröffentlicht. Da weder die meisten Mediziner noch gar die meisten Nichtmediziner die dabei verwendeten medizinischen Fachbegriffe in Englisch präsent haben und auch nicht immer ein gedrucktes Speziallexikon oder einen elektronischen Übersetzer mit sich tragen, sind entsprechende Hilfen im Internet geradse bei der Onlinelektüre englischsprachiger Aufsätze hilfreich.

Zum einfachen und in der Regel erfolgreichen Nachschlagen für englischsprachige medizinische Begriffe oder das Übersetzen deutscher Fachbegriffe ins Englische steht seit einiger Zeit das "HEXAL Englischwörterbuch Medizin" mit über 30.000 Begriffen pro Sprache online zur Verfügung.
Im Lexikon finden sich zusätzlich 500 Abbildungen, 80 Tabellen und ein umfangreicher Anhang, in dem u.a. praktische Hinweise für lebensrettende Maßnahmen, Indikations- und Auffrischimpfungen, die Berufskrankheitenverordnung oder Umrechnungsfaktoren für SI-Einheiten zu finden sind.
Wer es völlig mobil braucht, für den ist auch eine Handy-Version des Lexikons verfügbar. Durchweg handelt es sich um Texte aus einem renommierten Verlag für Print-Wörterbücher.

Der Zugang zum Englischwörterbuch Medizin, zum Lexikon-Anhang und zum Handy-Englischwörterbuch ist kostenlos, enthält aber deutlich Hinweise auf den Sponsor aus der Pharmaindustrie.

Bernard Braun, 30.5.2008


Literatur und Forschungsstand zum Thema Demenz

Artikel 1220 Demenzerscheinungen gelten als Störungen im kognitiven und emotionalen Bereich, die, in unterschiedlichen Ausformungen, zu Beeinträchtigungen im Denkvermögen, in der Sprache, in der Motorik und nicht selten auch in der Persönlichkeitsstruktur eines Menschen führen. Da sich das Demenzrisiko mit zunehmendem Alter erhöht, gilt die Krankheit in Zeiten steigender Lebenserwartung und einer wachsenden Zahl an Senioren inzwischen als gesellschaftliches Problem.

Im 2002 erschienenen (aktuellster Bericht ist der 2006 veröffentlichte fünfte Bericht) "Vierten Altenbericht" bzw. dessen Empfehlungsteil heißt es zur Epidemiologie der Demenz: "Bleibt ein Durchbruch in der Prävention und Therapie der Demenzerkrankung aus, so wird entsprechend dem Anstieg der älteren Menschen die Zahl der Demenzkranken bis zum Jahr 2020 auf fast 1,4 Millionen und bis zum Jahr 2050 auf mehr als 2 Millionen ansteigen."

Die Versorgungslage der Demenzkranken wirft auch eine Reihe kritischer Fragen auf: Drei Viertel der Erkrankten werden zu Hause von ihren Angehörigen versorgt, die dadurch oft selbst an die Grenzen der eigenen körperlichen und psychischen Substanz stoßen; so ist häufig das Leben der ganzen Familie enormen Belastungen ausgesetzt. Die reformierte Pflegereform, die am 1. Juli 2008 in Kraft tritt, soll hier Abhilfe schaffen. Erstmals erhalten altersverwirrte Menschen bis zu 200 € monatlich für ihre Betreuung aus der Pflegeversicherung. Mit diesem Geld können die Angehörigen zumindest stundenweise durch zusätzliches Pflegepersonal entlastet werden. Ob dies wirklich die Lösung der komplexen Versorgungsprobleme darstellt bleibt abzuwarten.

Hilfreich bei der gezielten Klärung der Probleme ist sicherlich, das mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung geförderte Deutsche Demenzzentrum, das die einschlägige Kompetenz bündelt.
Das Helmholtz-Zentrum in Bonn als Speerspitze, wird bei der Forschung nach innovativen Präventionsmaßnahmen und Therapiemöglichkeiten eine entscheidende Rolle einnehmen.

Wer sich zumindest mal einen aktuellen Überblick über den Stand der sozialwissenschaftlichen Forschung zur Thematik Demenz machen will, kann dies auf 96 Seiten im Band 3/2008 der "Recherche Spezial-Reihe" von GESIS (Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V.) tun, der von Christian Kolle bearbeitet wurde.

Die oft mit kurzen Abstracts angereicherte Dokumentation ist in die Themenfelder "Versorgung,
stationäre Betreuung, Wohngruppen, Heimbewohner Altenhilfe, Altenpflege", "Pflege durch Angehörige, freiwillige Helfer", "Therapien, kognitives Training, Prävention, Modellprojekte und -vorhaben" und "Krankheitsbilder, Symptomatik, Ursachenforschung, Leben mit Demenz" gegliedert.

Die Literatur- und Forschungsnachweise entstammen den GESIS-Datenbanksystemen SOLIS und SOFIS sowie sechs englischsprachigen Datenbanken des Herstellers Cambridge Scientific Abstracts (CSA).

Die Ausgabe "Recherche Spezial 03/2008. Ein Überblick über aktuelle sozialwissenschaftliche Forschung zur Thematik "Demenz" kann wie alle anderen Themenbände dieser Reihe (z. B. aktuell zum Internetverhalten von Jugendlichen) als PDF-Datei kostenlos heruntergeladen werden.

Bernard Braun, 1.5.2008


"SINDBAD" - eine Datenbank auch für Patienten

Artikel 1019 Die Antwort auf diese Frage erspart mehr als die legendären "sieben Reisen" von Sindbad dem Seefahrer, wenn es um das Suchen und Finden sozialmedizinisch wichtiger Dokumente auf einer statt auf den üblichen 232.415 Suchmaschinenseiten geht.

Die Rede ist von der "Sozialmedizinischen Informationsdatenbank für Deutschland". Sie ist ein Informationsangebot des Medizinischen Dienstes der Spitzenverbände der Krankenkassen (MDS e.V.) für in erster Linie PatientInnen und die Versicherten der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen, aber ebenso die verschiedenen Leistungserbringer im Gesundheitssystem wie Ärztinnen/Ärzte, Mitarbeiter/innen von Pflegediensten, Heilmittelerbringer (Physiotherapie etc.) und Anbieter anderer medizinischer Dienstleistungen, die Mitglieder der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) versorgen.

Die Datenbank enthält Basis- und Hintergrundinformationen, die die Arbeitsgrundlagen für die sozialmedizinische Begutachtung durch die Medizinischen Dienste der Krankenversicherung (MDK) bilden.
Dies sind zum großen Teil Texte von Gesetzen, Richtlinien, Rahmenvereinbarungen, höchstrichterlichen Urteilen (vor allem des Bundessozialgerichts) und ähnliche Dokumente mit Bezug zum deutschen Gesundheitssystem. Daneben werden auch MDK-Stellungnahmen in Form von Methodenbewertungen, Grundsatzgutachten und sozialmedizinischen Begutachtungs- und Arbeitshilfen wie z. B. Health Technology Assessement-Berichte zugänglich gemacht.

Das Besondere an SINDBAD sind die Auswahl und Zusammenstellung der Inhalte, die sich in dieser Art und Ausrichtung auf das System der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung sonst nicht finden. Jedes Dokument wurde für die öffentliche Version mit einer kurzen, allgemeinverständlichen Einführung versehen und enthält einen Hinweis auf die Quelle und das Einstellungsdatum.

Die umfangreiche Schlagwortliste reicht von "ABBA (Anleitung zur Beratung und Begutachtung bei Arbeitsunfähigkeit)" bis "Zytoplasma". Mit den gesonderten "Anwendungshinweisen" findet man sich gut in der Datenbank zurecht.

Unter dem Stichwort "Wirksamkeit" finden sich aktuell folgende herunterladbare Dokumente:

• BAR (Bundesarbeitsgemeinschaft Rehabilitation): Konzept zur trägerübergreifenden umfassenden Behandlung und Rehabilitation querschnittgelähmter Menschen
• DRV (Deutsche Rentenversicherung)-Reha-Konzept für Krankheiten des Skeletts, der Muskeln und des Bindegewebes
• DRV-Reha-Konzept: Stationäre Rehabilitation bei Erkrankungen der Stütz- und Bewegungsorgane (Kinder und Jugendliche)
• Gesundheitsberichterstattung des Bundes - Themenheft 38: "Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten"
• Leitlinien der Deutschen Rentenversicherung Bund zur sozialmedizinischen Leistungsbeurteilung bei Bandscheiben- und bandscheibenassoziierten Erkrankungen
• Radiumchloridtherapie bei Morbus Bechterew: HTA-Bericht von BÄK und KBV (Januar 2004)
• Stellenwert der minimalinvasiven Wirbelsäulenkathetertechnik nach Racz: HTA (Health Technology Assessement)-Bericht von BÄK und KBV (März 2003).

Hier erhält man den kostenlosen Zugang zur Sozialmedizinischen Informationsdatenbank für Deutschland (SINDBAD)

Bernard Braun, 20.11.2007


"Arbeitslos - Gesundheit los - chancenlos?" - Ein InfoSpezial des "Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)"

Artikel 0914 Gesundheitlich eingeschränkte Arbeitnehmer tragen ein höheres Risiko, entlassen zu werden, und sie bleiben überdurchschnittlich lange arbeitslos. Zudem kann Arbeitslosigkeit gesundheitliche Probleme auslösen oder verstärken. Auch die wahrgenommene Unsicherheit des eigenen Arbeitsplatzes hat bereits deutlich negative Auswirkungen auf die Gesundheit.

So lassen sich kurz die auch für das Krankenversicherungs- und Gesundheitssystem relevanten Aspekte und Dynamiken des Zusammenhangs von Arbeitslosigkeit und Gesundheit charakterisieren.
Wer mehr systematische und empirische Einblicke in diese Zusammenhänge gewinnen wollte oder musste, stand vor einer in den letzten Jahren schnell wachsenden Fülle von Publikationen, Forschungsprojekten und damit befasster Institutionen. So begrüßenswert das gewachsene Forschungsinteresse und das zunehmende Wissen auch ist, so schwierig ist es dennoch, "schnell mal" Ein- und Durchblicke oder Schlüsselzahlen zu gewinnen oder zu finden.

Mit dem neuen Angebot auf der IAB-Infoplattform vereinfacht sich diese Suche beträchtlich und können sich Interessierte mehr auf die Vielfalt des Materials und der Informationen konzentrieren.

Das IABInfoSpezial enthält dazu eine Auswahl von
• 76 Literaturhinweise in Aufsatz- oder Buchkapitelform,
• 12 Forschungsprojekten,
• 16 Institutionen und
• 16 weiterführende Links.

Viele der Literaturhinweise enthalten einen Link über den man den betreffenden Aufsatz kostenlos herunterladen kann. Warum dies z. B. nicht auch bei Abschnitten von Büchern geht, die an einem GKV-eigenen Institut (dem WidO des AOK-BV) herausgegeben werden, ist allerdings nicht ganz nachvollziehbar. Über die angegebenen Forschungsprojekte und Institute findet man schnell auch noch zusätzliche vertiefende Materialien.

Hierüber erhält man kostenfrei Zugang zum kompletten IABInfoSpecial "Arbeitslos - Gesundheit los - chancenlos?".

Darüberhinaus gibt es aber auch noch weitere aktuelle und inhaltlich wichtige Angebote im IABInfoSpecial-Bereich wie etwa zur prekären Beschäftigung, zur Arbeitsmarktperspektive für Bachelors und Masters, Arbeit und Fairness oder soziale Herkunft und Bildungschancen, die ähnlich aufgebaut und hilfreich sind wie das hier vorgestellte und empfohlene Info-Angebot. Hier finden Sie das gesamte IABInfoSpecial-Angebot.

Bernard Braun, 15.9.2007


AOK Online-Lexikon des Gesundheitswesens: Jetzt auch mit Neuerungen durch die jüngste Gesundheitsreform

Artikel 0776 Der AOK Bundesverband hat jetzt die dritte, vollständig überarbeitete Auflage seines Lexikons "Stichwort Gesundheitswesen" veröffentlicht. Die Neuausgabe berücksichtigt alle Änderungen, die durch die jüngste Gesundheitsreform ("Wettbewerbs - Modernisierungsgesetz") in Kraft getreten sind. Es richtet sich an Einsteiger und Insider gleichermaßen. Mehr als 450 Stichworte umfasst das Lexikon, von "Abrechnung ärztlicher Leistungen" und "Äquivalenzprinzip" über "Leitlinien" und "Lifestyle-Präparate" bis hin zu "Zuzahlungen" und "Zweitmeinung".

Die Erläuterungen werden ergänzt durch englische Übersetzungen deutscher Fachbegriffe, weiterführende Web-Links und Verweise auf die maßgeblichen gesetzlichen Grundlagen. Das Lexikon ist als Taschenbuch im Handel zu beziehen (Stichwort: Gesundheitswesen. Ein Lexikon für Einsteiger und Insider" von Stephanie Becker-Berke und Birgit Lautwein-Reinhard, KomPart-Verlag. 2007. 12,80 Euro), ist aber auch kostenlos online verfügbar:

Hier finden Sie das Lexikon des AOK Bundesverbandes "Stichwort Gesundheitswesen"

Gerd Marstedt, 4.7.2007


Open Access und PDF für 299 Medizin- und Public Health-Zeitschriften ab 1865

Artikel 0677 Überspitzt ausgedrückt beginnt die Suche mancher Literaturrecherchierenden ab der Existenz online downloadbarer Portable Document Format (PDF)-Dokumente, also meist in den 1990er Jahren.

Mit einem einmaligen Projekt verlegt nun "PubMed Central", die riesige Onlinequelle der "US National Library of Medicine" (NLM), diesen Zeitpunkt für 299 biomedizinische, sozialmedizinische, Life Science- und Public Health-Zeitschriften, die sich den Grundsätzen des Open Access zu wissenschaftlicher Literatur verpflichtet sehen, bis maximal ins Jahr 1865 zurück.
Nach jahrelangem Einscannen der überlassenen Zeitschriftenjahrgänge wird das von NLM, dem Wellcome Trust und dem UK Joint Information System Committee finanzierte Projekt in den nächsten Monaten abgeschlossen sein.

Hier erhält man den direkten Zugang zu den eingescannten Zeitschriften in Pub Med Central.

Bernard Braun, 27.4.2007


Heiße Tipps für "Cool Tools" zur Informationssuche im Internet

Artikel 0522 Wie immer noch in der "guten, alten" Welt des gedruckten Wissens, ist auch in dem rasch wachsenden Bereich des elektronisch gespeicherten und zugänglichen Wissens häufig nicht das völlige Fehlen einer Analyse oder Darstellung das Problem, sondern das möglichst rasche Finden der richtigen und qualitativ hochwertigen Informationen von möglichst jedem Ort aus. Genauso wie es Spezialkataloge und Fachbibliothekare gibt, entstanden für die elektronische Wissenswelt spezielle Werkzeuge und Verfahren oder, wie ein Artikel im "Deutschen Ärzteblatt" vom 26.1. 2007 titelt, "Cool Tools" im Internet.
Wer einen ersten Überblick zu neuen Werkzeugen und Verfahren sucht, die insbesondere bei medizinbezogenen Recherchen helfen, das schnell zu finden, was man sucht, dem gibt dieser von Mitarbeitern der Zweigbibliothek an der Universität Münster verfasste Artikel erste hilfreiche Hinweise.

Dazu gehören
• Hinweise auf hochspezialisierte, lernfähige Recherche-Dienste des US-Angebots des Suchmaschinenkonzerns Google
• Hinweise auf die Möglichkeiten einer "auffrisierten" Nutzung des PubMed-Informationspools,
• Hinweise zur Nutzung von RSS ("really simple syndication" = wirklich einfache Verbreitung)-Feeds als einer Art personalisierter Zeitung,
• die Vorstellung der gezielten Nutzung von Alerts (z.B. von Google News), Blogs und Podcasts und schließlich
• Hinweise auf die mobilen Möglichkeiten des so genannten "Social Bookmarking" (z.B. Connotea, CiteULike), die auch zur systematischen thematischen Sammlung für Forschergruppen genutzt werden können.

Hier finden Sie den Ärzteblatt-Artikel "'Cool Tools' im Internet".

Bernard Braun, 29.1.2007


Open Access-Portal zu medizinischen oder "life sciences journals": UK PubMed Central

Artikel 0515 Wer nicht in der Lage oder bereit ist bis zu 30 Euro oder US-Dollar für einen einzigen wissenschaftlichen Aufsatz aus einem der "good or high-impact journals" oder natürlich die noch höheren Abo-Preise dieser Zeitschriften zu bezahlen, muss sich intensiv nach so genannten "Open Access"-Zeitschriften oder Portalen umschauen.

Dass man sich dabei in sehr guter Gesellschaft befindet, es sich aber auch um ein wirklich grundlegendes Problem handelt, zeigt die folgende Nachricht in dem für alle Open Acess-Entwicklungen und Tipps wichtigen Web-Infodienst "Peter Suber Open Access News": Am 8.1.2007 meldet der Dienst, dass alle norwegischen Bibliotheken wegen der hohen verlangten Preise keinen elektronischen Zugang mehr zu den 778 e-journals des Wissenschafts-Verlagsriesen Blackwell einkaufen konnten oder wollten.

Aus der in der angelsächsischen Welt rasch wachsenden Open Access-Bewegung gibt es aber hoffnungsvolle Entwicklungen zu berichten: Die Anzahl der im bereits einmal vorgestellten "Directory of Open Access Journals (DOAJ)" zugänglichen "free, full text, quality controlled scientific and scholarly journals" stieg auf 2.538. 254 können auf Artikellevel durchsucht werden und über DOAJ sind im Moment 125.535 Artikel zu erreichen und zu erhalten.

Für biomedizinische, sozialmedizinische und gesundheitswissenschaftlich Interessierte gibt es aber auch noch weitere spezialisierte und leicht über das Internet zugängliche Quellen für wissenschaftliche Open Access-Aufsätze. Dazu zählt vor allem "BioMed Central", wo aktuell 160 peer-reviewte Open Access-Zeitschriften und Quellen aus den gerade umrissenen Sachbereichen publiziert werden.

Auf der BioMed Central-Website findet man einen Unterbereich, der gerade völlig überarbeitet wurde, und auf den es gesondert aufmerksam zu machen lohnt. Es geht um den auf sozialmedizinische und gesundheitswissenschaftliche so genannte "life sciences journals" spezialisierten Dienst "UK PubMedCentral (UKPMC)". Getragen u.a. von der British Library, der Universität von Manchester, dem Wellcome Trust, der British Heart Foundation oder dem Department of Health und natürlich auch gestützt auf die us-amerikanische Mega-Online-Fachdokumentation "PubMed Central" (ein wirklich mal attraktives "Geschenk Amerikas an die Welt" - so ihre Eigenwerbung), bekommt man auf UKPMC relativ karg aber einfach Zugang zu einer rasch expandierenden Anzahl von Zeitschriften, die nicht alle, aber immer auch sehr wichtige Beiträge kostenlos als Abstract oder als Text- oder PDF-Datei zugänglich machen. Manche Zeitschriften ermöglichen Zugriffe bis zurück in die 1980er Jahre.

Die thematische Spannweite der aktuell rund 70 recherchierbaren und zugänglichen Zeitschriften bewegt sich von den Proceedings of the Royal Society of Medicine/Journal of the Royal Society of Medicine, über PLoS Medicine, Microbiology and Molecular Biology Reviews, Health Services Research, Health Research Policy and Systems, Evidence-based Complementary and Alternative Medicine, Canadian Medical Association Journal, BMC Medical Education, American Journal of Pharmaceutical Education bis zu World Psychiatry.

Bernard Braun, 24.1.2007


Informationsdienste über Arbeitsplatzrisiken, Arbeitsschutz und humane Arbeit: Die Literaturdokumentation der BAuA

Artikel 0446 Die "Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)" bietet zwei- bis dreimal jährlich aktualisierte Informationsdienste zu einer Vielzahl von arbeitswelt- und gesundheitsbezogenen Themen an. In ihnen finden sich die jeweils neu in der Literaturdokumentation der BAuA (BAuA-LITDOK" erfasste Buch- und Zeitschriften-Literatur mit den bibliografischen Angaben und meist aussagekräftigen Kurzreferaten des Inhalts.

Die jeweils neuesten Standard- und Sonderinformationsdienste, meist mehrere Zig Seiten umfassend, können auf einer Homepage der BAuA als PDF-Datei kostenlos heruntergeladen werden. Wer sich nach der Lektüre Originalbeiträge nicht anders besorgen kann, kann dies über eine Literaturbestellung bei der BAuA-Bibliothek machen. Dieser Dienst kostet allerdings für die ersten drei Zeitschriftenaufsätze 5,11 Euro und für jede weitere Kopie 1,53 Euro.

Die Themen der Standard-Informationsdienste reichen vom Arbeitsschutzrecht, den Sozialen Arbeitsschutz, Ergonomie, Gefahrstoffe, Menschengerechte Anwendung neuer Technologien, Sicherheitstechnik, Transport und Verkehr, Brand- und Explosionsschutz, Elektrosicherheit, Lärm / Schwingungen, Arbeitsbedingte Erkrankungen bis zum Betrieblichen Gesundheitsschutz.
Sonderinformationsdienste gibt es zum Thema Nanotechnologie /Ultrafeinstaub (Stand September 2006), Altersgerechte Arbeit (2002-2006), Büroarbeit (2004-2006), psychische Arbeitsbelastungen (2004-2006) und Pflegepersonal (Stand Juni 2005).

Alle PDF-Dateien der Informationsdienste (Ausgabe 1 / 2007) sind hier herunterladbar.

Bernard Braun, 3.1.2007


Online-Lexika: Krankheiten, Diagnose- und Therapieverfahren

Artikel 0204 Die unabhängige und gemeinnützige Stiftung Gesundheit mit Sitz in Hamburg hat sich zur Aufgabe gemacht, Verbrauchern im Bereich von Medizin und Gesundheit verlässliche und auch für Laien verständliche Informationen sowie praktische Orientierungshilfe zu bieten. Auf der Seite "Arzt-Auskunft" bietet sie jetzt zwei wirklich umfassende und detaillierte Lexika an.

Im Lexikon "Krankheiten" werden von Asthma und Achillessehnenriss bis zum Zwölffingerdarmgeschwür und Zytomegalie über 700 Krankheiten medizinisch fundiert und verständlich erläutert. Dargestellt werden Symptome und Ursachen, wie die Krankheiten diagnostiziert und behandelt werden, welche Komplikationen es gibt, wie die Prognose ist und wie man ihnen vorbeugen kann. Zu jeder Krankheit gibt es mehrere Unterrubriken: Überblick - Definition - Anatomie - Historisches - Symptome - Sofortmaßnahmen und Diagnose - Therapie - Rehabilitationsprozess - Prophylaxe - Prognose.

Im Lexikon "Diagnose- und Therapieverfahren" umfasst noch nicht ganz so viele Stichworte, bietet aber auch zu sehr vielen Diagnose- und Behandlungsmethoden ausführliche Informationen. Auch hier gibt es jeweils mehrere Unterrubriken, die spezielle Aspekte erläutern.

Sehr viel mehr Suchbegriffe (insgesamt 140.000 suchbare Einträge), aber deutlich kürzere Erläuterungen bietet das Roche Lexikon Medizin. Zu den jeweils gefundenen Einträgen gibt es dann noch weiterführende Links.

Arzt-Auskunft der Stiftung Gesundheit: Lexika: Krankheiten, Diagnose- und Therapieverfahren

Gerd Marstedt, 30.11.2005


Literaturdatenbank und -liste des Gemeinsamen Bundesausschuss über Qualitätssicherung

Artikel 0174 Wer vorrangig deutschsprachige Literatur zu den Themen Qualitätssicherung im Gesundheitswesen sucht, kann dazu das vom Gemeinsamen Bundesausschuss Ärzte und Krankenkassen (G-BA)organisierte kostenfreie Online-Rechercheangebot des "Dokumentations- und Informationssystem Qualitätssicherung (DIQ)" nutzen.

Die technisch beim "Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI)" angesiedelte Literaturdatenbank enthält 2.347 (Stand: Oktober 2004) Literaturnachweise zum Thema Qualitätssicherung aus den medizinischen Fachbereichen von 1996 bis heute. Quellen sind Zeitschriften, Zeitungen, Monographien und graue Literatur überwiegend aus dem deutschsprachigen Raum. Internetadressen, soweit recherchiert, verweisen auf Inhalte und Bezugsquellen. Zahlreiche Texte sind auch direkt als PDF-Datei herunterladbar.

Wer nicht direkt recherchieren will, kann sich regelmäßig eine monatlich aktualisierte Literaturliste herunterladen. Die aktuell (Stand: August 2005) 85 Seiten umfassende "Literaturliste 2004/2005" enthält anhand einer von "ärztliche Versorgung" bis "Zertifizierung" reichenden Schlagwortliste thematisch sortierte Literaturhinweise.

Bernard Braun, 8.11.2005


Literatur-Archiv DRG in Deutschland

Artikel 0071 Die Einführung des neuen Klassifikations- und Finanzierungssystems der "Diagnosis related groups (DRG)" für fast die gesamte stationäre Versorgung in Deutschland wird erst 2009 abgeschlossen sein und seine volle Wirkung erzielen. Beim Versuch sich allein die Übersicht über die bereits heute existierenden zahlreichen rechtlichen Regelungen, technischen Hilfen, die Systematik des deutschen DRG-Systems und die ersten gesicherten Ergebnisse und Erfahrungen zu verschaffen oder sie zu behalten, hilft ein bisher schon 92 Seiten umfassendes DRG-Literatur-Archiv zu den deutschsprachigen Zeitschriften- und Buchveröffentlichungen. Hilfreich sind die zahlreichen Links auf den Text von Veröffentlichungen und weitere Fundorte zum Thema.

Hier finden Sie die PDF-Datei: DRG-Literaturarchiv

Bernard Braun, 8.8.2005


Deutsche Zentralbibliothek für Medizin

Artikel 0046 Auf der Website der Deutschen Zentralbibliothek für Medizin kann man in einer Vielzahl von Datenbanken und Bibliotheken Online-Recherchen zu Themen im Bereich Medizin, Gesundheitswesen, Ernährung, Umwelt und Agrarwissenschaften durchführen. Die Liste der dabei mitberücksichtigten Datenbanken ist beeindruckend groß, auch zu Themen, die weniger medizinisch, sondern eher gesundheitswissenschaftlich oder gesundheitspolitisch ausgerichtet waren, fanden unsere probehalber durchgeführten Suchanfragen erstaunlich viele Treffer. Angezeigt werden bei den Suchtreffern zumindest ein Abstract und der Fundort. Noch besser: Bei jeder Suchanfrage wird auch mit überprüft, ob der Artikel online verfügbar und auch kostenlos ist.

Online-Literatursuche Deutsche Zentralbibliothek für Medizin

Gerd Marstedt, 29.7.2005


Politik-Lexika

Artikel 0036 Zwei Politik-Lexika hat die Bundeszentrale für politische Bildung auf dieser Website ins Netz gestellt. Hier kann man politische Begriffe in zwei online verfügbaren Lexika nachschlagen:

• Kurze Definitionen und Beschreibungen findet man im "Politiklexikon" (Schubert/Klein mit 1.300 Stichwörtern),
• ausführlichere Artikel zu den Begriffen im "Handwörterbuch des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland" (Andersen/Woyke mit 150 Stichwörtern).

Natürlich kann man auch in beiden Quellen suchen und für beide Lexika steht auch ein Register von A-Z zur Verfügung, das alle erläuterten Begriffe auflistet.

bpb: Politische Begriffe nachschlagen

Gerd Marstedt, 27.7.2005


Lexikon des Gesundheitswesens

Artikel 0026 Ein Online-Lexikon zu wichtigen Begriffen des Gesundheitswesens, herausgegeben vom AOK-Bundesverband. Die Einträge wurden im Mai 2004 überarbeitet und decken damit auch die Neuerungen durch das GKV-Modernisierungsgesetz ab. Die Stichworte werden alphabetisch sortiert von A-Z aufgelistet und bieten von "Abrechnung ärztlicher Leistungen" oder "Äquivalenzprinzip" bis hin zu "Zusatzversicherung" und "Zentralinstitut für die kassenärztliche Vereinigung" viele Informationen, zumindest für Einsteiger und als erste Information. Es gibt viele Querverweise und Hinweise auf Regelungen aus dem Sozialgesetzbuch. Wünschenswert für eine Neuauflage wären Links zu weiterführender Literatur.

AOK-Lexikon des Gesundheitswesens

Gerd Marstedt, 25.7.2005


Wirtschaftslexikon der INSM

Artikel 0017 Die Initiative "Neue Soziale Marktwirtschaft" (INSM) wird von Unternehmen, Bürgern und Wirtschaftsverbänden unterstützt, getragen wird ihre Arbeit derzeit von den Verbänden der Metall- und Elektroindustrie. INSM "strebt marktwirtschaftliche Reformen in Deutschland an" - was dies konkret bedeutet, verraten auf der Website viele Interviews mit Politikern und Verbandssprechern. Neben Dossiers und Aufsätzen wird weiterhin auch ein Wirtschaftslexikon angeboten, das zu sehr vielen Stichworten Informationen bietet, von Agenda 2010 und Arbeitsschutzgesetz bis zu Zahlungsbilanz und Zivilgesellschaft.

Wirtschaftslexikon der INSM

Gerd Marstedt, 17.7.2005


Lexikon zur Sozialpolitik

Artikel 0007 Die Schweizerische Vereinigung für Sozialpolitik (SVSP) hat dieses Online-Lexikon ins Netz gestellt. Die Beiträge zu den 758 Stichworten aus allen Gebieten der Sozialpolitik sind alphabetisch gegliedert. Am Ende jedes Beitrags stellen die Verweise wichtige Querverbindungen her; mit den Literaturhinweisen und der Angabe von Internetseiten wird die Vertiefung des Wissens vereinfacht.

Die Beiträge können mit Hilfe der alphabetischen Stichwortliste aufgerufen werden. Als Alternative steht eine Suchmaschine zur Volltextsuche nach beliebigen Stichworten zur Verfügung: Hier erscheinen alle Beiträge, in denen das nachgefragte Stichwort im Text vorkommt.

Hier finden Sie das SOCIALInfo Wörterbuch der Sozialpolitik (2003)

Gerd Marstedt, 9.7.2005