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Gesundheitssystem
Das Märchen von der Kostenexplosion


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Das Märchen vom Leistungs-Missbrauch

Artikel 0087 Egal, ob es um den "blauen Montag", "Arzt-Hopping" oder den Missbrauch von illegal erworbenen Versichertenkarten geht: Krankenversicherte scheinen "massenhaft" und systembedingt das Ziel zu verfolgen, mindestens das an Leistungen des Gesundheitswesens in Anspruch zu nehmen, was sie an Beiträgen einbezahlt haben, wenn nicht sogar mehr! Ein Großteil der gesundheitspolitischen Instrumente der letzten 30 Jahre (z.B. Selbstbeteiligung, Praxisgebühr, Beitragsrückerstattung bei Nicht-Inanspruchnahme) besteht daher auch aus Anreizen gegen dieses so genannte "moral hazard"-Verhalten. Seine Verhinderung stellt aber auch ein wichtiges Nutzenversprechen radikaler Gesundheitssystemreformen dar.

Hinterfragt man das Verhaltensmodell systematisch und die Effekte empirisch, kommt dreierlei zu Tage: Das Verhaltensmodell abstrahiert von der völligen Unattraktivität, ja sogar belastenden Wirkung und damit Unwünschbarkeit der meisten Gesundheitsleistungen. Das Verhaltensmodell abstrahiert ferner von der meist durch den Versicherten oder Patient und einen Leistungsanbieter gemeinsam bestimmten Entscheidungssituation. Es gibt sogar empirische Evidenz für die überwiegende Existenz einer "anbieterinduzierten Nachfrage". Schließlich sind aber die meisten der dramatisch geschilderten Verhaltensweisen empirisch entweder gar nicht oder nur für wenige Promille oder Prozente aller GKV-Versicherten nachzuweisen.

Kapitel 4: Kein Volk eingebildeter Kranker - Das Märchen vom Mißbrauch

Bernard Braun, 11.8.2005